Natur und Umwelt

Die Störche von Schmedagger sind flügge – das Geschwisterchen bleibt in Pflege

Störche von Schmedagger sind flügge – das Geschwisterchen bleibt in Pflege

Störche von Schmedagger: Geschwisterchen bleibt in Pflege

Schmedagger/Smedager
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Stephan Struve mit dem Pflegestorch aus Schmedagger Foto: Stephan und Anke Struve

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Gute Nachrichten gibt es aus dem Storchenort Schmedagger bei Tingleff. Die vier Jungen, die dort großgezogen worden sind, haben ihre Jungfernflüge aus dem Nest hinter sich und können bald die Reise ins südliche Winterquartier antreten. Das Geschwisterchen wird den Winter vorsorglich aber in der Aufzuchtstation bei Erfde bleiben.

Vor einigen Tagen hat der vierte Jungstorch von Schmedagger den Flug aus dem Nest gewagt. Das Quartett kann sich auf die Reise ins Winterquartier in südlichen Gefilden vorbereiten. 

Geschlüpft waren fünf Küken. Der eine Storch wurde aufgrund einer Fehlstellung des einen Flügels allerdings in die Aufzuchtstation in Stapelholm bei Erfde bei Storchenvater Stephan Struve in Pflege gegeben.

Auch von dort gibt es in Sachen Flugtauglichkeit gute Nachrichten. „Dem Geschwisterchen geht es so weit gut. Mit dem Flügel ist alles in Ordnung, der Storch ist flugfähig“, so Stephan Struve am Telefon. 

Zur Sicherheit noch einmal Kost und Logi

Im Gegensatz zu seinen Geschwistern in Schmedagger wird der Jungstorch die Freiheit allerdings noch nicht genießen und nicht ins Winterquartier im entfernten Süden fliegen können.

Der Storch aus Schmedagger ist schon sehr agil, wird über den Winter aber in der Aufzuchtstation unter Federführung von Stephan Struve bleiben. Foto: Stephan und Anke Struve

„Er bleibt im Winter vorsorglich noch hier, da nicht ganz sicher ist, ob er schon stark genug ist. Wir wollen ja nicht, dass dem Storch auf dem weiten Weg etwas passiert“, so Storchenretter Struve, der in der ehrenamtlichen Storchenstation bei Erfde mitunter weit mehr als 70 Störche betreut und aufpäppelt.

Die aktuelle Bestand: 16 Storchpaar, 27Jungstörche, 28 andere Pflegefälle „und was sich noch so beim Überflug hier dazugesellt", so Struve, der nach eigenen Angaben jeden Tag an die 40 Kilogramm Fisch an seine Herbergsgäste verfüttert.

Das Gelände der Aufzuchtstation für Störche in der Nähe von Erfde Foto: Stephan und Anke Struve
An die 40 Kilogramm Fisch werden pro Tag in der Aufzuchtstation verfüttert. Foto: Stephan und Anke Struve

Struve steht mit den Kolleginnen und Kollegen des dänischen Storchvereins im ständigen Austausch. „Demnächst kommt aus Dänemark der Ring hierher, der an den Jungvogel, wie bereits bei den Geschwistern in Schmedagger geschehen, angebracht wird“, so der Schleswig-Holsteiner.

Auf den Ringen stehen Kennnummern. Namen sind dort nicht verewigt. 

Noch namenlos

Beim Regionalsender TV Syd, der das Treiben im Nest von Schmedagger in Zusammenarbeit mit dem Storchenverein seit Jahren mittels einer Webkamera live zeigt, hatte erneut zu Vorschlägen aufgerufen, wie der Nachwuchs (drei Männchen, ein Weibchen) heißen soll. Der kleine Namenswettbewerb galt allerdings nur den vier Jungstörchen aus Schmedagger. 

Die Gewinnernamen sind mittlerweile ausgewählt. Sie sind abgeleitet von der Gaunerkomödienreihe „Olsenbande": Yvonne, Egon, Benny und Kjeld.

„Wir können auch gern dem fünften Storch bei uns einen Namen geben. Wer eine Idee hat, darf sie gern an uns weitergeben“, so Struve mit einem Schmunzeln. 

Vorschläge können über die Nachrichtenmaske auf der Homepage oder direkt über die dort aufgeführte E-Mail zugeschickt werden.

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