Deutsche Minderheit

Zuschuss für gesonderten Dänischunterricht: So soll er an die deutschen Schulen verteilt werden

Zuschuss für gesonderten Dänischunterricht: So soll er verteilt werden

Zuschuss für Dänischunterricht: So soll er verteilt werden

Buhrkall/Burkal
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Zugezogene Kinder aus Deutschland erhalten an Schulen zusätzlichen Dänischunterricht (Archivfoto). Foto: Kilian Neugebauer

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800.000 Kronen im Jahr stellt die Kommune Apenrade Privatschulen für den Dänischunterricht für zugezogene Kinder aus Deutschland zur Verfügung. Der Schulausschuss hat sich mit dem Vergabeverfahren befasst. Über eine Förderung können sich in erster Linie die deutschen Schulen freuen.

Mit dem vermehrten Zuzug von Familien aus Deutschland stehen insbesondere Schulen der deutschen Minderheit vor der Herausforderung, für Kinder aus Deutschland einen zusätzlichen Dänischunterricht durchzuführen, um sie möglichst schnell auf ein gutes Sprachniveau zu bringen. 

Der Sonderunterricht kostet Geld. Um die Ausgaben abzufedern, hat der Stadtrat der Kommune Apenrade im Haushalt für 2025 und 2026 einen Zuschuss für Privatschulen von jeweils 800.000 Kronen verankert. Die Stadtratsvertreter der Schleswigschen Partei, die Partei der deutschen Minderheit, hatten sich erfolgreich für solch einen Zuschuss eingesetzt.

Bis zu 10.000 Kronen pro Kind

Der Kinder- und Schulausschuss hat sich jüngst mit dem Vergabeverfahren befasst. Zuschuss soll demnach für alle Schulkinder gewährt werden, die über die obligatorischen Dänischstunden hinaus zusätzlichen Dänischunterricht erhalten. Die Schulleitungen müssen beim Zuschussantrag entsprechende Angaben machen. Maximal 10.000 Kronen pro Schülerin und Schüler im Jahr werden vergeben, so der Ansatz.

Der Fördertopf kommt nahezu komplett den deutschen Schulen zugute, wie der kommunale Schulchef Rasmus Andreassen auf Anfrage bestätigt. „Nach Abgleich der Zahlen mit Anke Tästensen (Schulrätin des Deutschen Schul- und Sprachvereins, red. Anm.) sieht es so aus, dass nahezu alle förderberechtigten Kinder die deutschen Schulen besuchen.“

Die Möglichkeit, die Ausgaben für den Dänischunterricht aufzufangen oder zu minimieren, kommt in den Schulen gut an, zumal der Bedarf groß ist, wie die Zahlen des DSSV zeigen.

Laut Schulrätin Anke Tästensen sind an den sieben deutschen Schulen in der Kommune Apenrade in den vergangenen zwei Jahren allein 172 Kinder aus der Bundesrepublik hinzugekommen. „Diese bekommen alle Unterricht im Fach ‘dansk som andetsprog’. Ich freue mich sehr darüber, dass die SP-Politiker für uns einen Zuschuss erreichen konnten und habe  mich auch explizit bei ihnen bedankt", so Tästensen in einer Mailantwort.

„Uns verbindet mit der Apenrader Kommune eine ausgesprochen gute Zusammenarbeit im gesamten Bildungsbereich", ergänzt die Schulrätin auch mit Dank an die Kommune.

Mehrere Gruppen

In der Deutschen Schule Buhrkall (Burkal) gibt es momentan 17 Schulkinder, die zusätzlichen Dänischunterricht erhalten. 

„Wir haben die Kinder in vier Gruppen aufgeteilt. Drei der Gruppen haben zwei Stunden pro Woche, die eine Gruppe hat nur eine Stunde, weil diese Kinder nur noch den letzten Schliff brauchen“, so die Rückmeldung von Schulleiterin Ute Eigenmann.

Buhrkalls Schulleiterin Ute Eigenmann muss in ihrer Einrichtung gesonderten Dänischunterricht für zugezogene Kinder aus Deutschland einplanen. Foto: kjt

In anderen deutschen Schulen wie Pattburg (Padborg) und Rapstedt (Ravsted) ist der Bedarf am Dänischunterricht ähnlich groß. In Rapstedt wird in zwei Gruppen jeweils zwei Stunden unterrichtet. „Die Gruppen dürfen nicht größer als fünf Kinder sein. Wir könnten gut eine dritte Gruppe gebrauchen, und das wird durch den Zuschuss der Kommune nun vielleicht möglich“, so Rapstedts Schulleiter Jan Röhrig.

Hat bei sich ebenfalls viele Schulkinder aus Deutschland, die Dänisch-Sonderunterricht bekommen: Rapstedts Schulleiter Jan Röhrig (Archivfoto). Foto: Karin Riggelsen

Weiterer Fördertopf

Zuschuss für den Sprachförderunterricht bekommen die Schulen bereits über das „Fordelingssekretariat“ der Privatschulen (Friskoler). Gut und gern die Hälfte der Ausgaben in Rapstedt werden über diesen Zuschuss aufgefangen, so der Schulleiter. Mit der kommunalen Förderung werde man nun weiter entlastet, stellt Röhrig fest.

Auch in Pattburg ist der Bedarf am Dänischunterricht für Kinder aus Deutschland groß, berichtet Schulleiterin Birgit Pedersen (Archivfoto). Foto: kjt

In der Deutschen Schule Pattburg sind vier Dänischgruppen gebildet worden, „die dreimal pro Woche nach dem Unterricht in einer Kleingruppe Dänischunterricht haben. Das sind viele Stunden, aber der Bedarf ist sehr groß. Für die Stunden bekommen wir vom Fordelingssekretariat einen Zuschuss, aber er deckt die tatsächlichen Kosten nicht ab“, so die Rückmeldung von Schulleiterin Birgit Pedersen, die die kommunale Förderung ebenfalls als Entlastung des Schulbudgets sieht.

Bis zum 15. Januar können die Schulen ihre Zuschussanträge einreichen.

 

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