Umwelt

Umweltschutz schlägt Alarm: 30 Fjorde in 30 Tagen

Umweltschutz schlägt Alarm: 30 Fjorde in 30 Tagen

Umweltschutz schlägt Alarm: 30 Fjorde in 30 Tagen

Hadersleben/Haderslev
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Für die Förde ins Wasser: Auf dem Foto sind Marie Skødt (Soz.), Inger Lykke, Thomas Fredsted (beide Venstre), Carsten Leth Schmidt (SP) und Kim Kabelka (Soz.) zu sehen (Archivbild). Foto: Ute Levisen

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Ab 21. August startet eine Stafette durch dänische Fjorde, um die alarmierenden Zustände in den Gewässern ins Rampenlicht zu rücken. Unter dem Motto „30 Fjorde in 30 Tagen“ hat „Danmarks Naturfredningsforening“ die Initiative ins Leben gerufen. Laut dem Haderslebener Klimavorsitzenden Carsten Leth Schmidt ist die Förde zwar noch zu retten: „Doch das wird teuer!“

Anfang September erreicht die Umweltaktion „30 Fjorde in 30 Tagen“ in Regie der dänischen Umweltschutzorganisation „Danmarks Naturfredningsforening“ Nordschleswig.

Ausklang an der Flensburger Förde

Die Förden von Hadersleben, Apenrade (Aabenraa) und Sonderburg (Sønderborg) sind Teil dieser landesweiten Aktion. Am 4. September kommt die Stafette an die Haderslebener Förde, gefolgt vom Aabenraa Fjord, Als Fjord und Augustenborg Fjord am 5. September. Am 6. September endet sie an der Flensburger Förde.

Auch um den Haderslebener Damm ist es schlecht bestellt. Foto: Ute Levisen

Wassersportlerinnen und -sportler transportieren die Stafette in Form einer eigens angefertigten Glasdepesche.

Ziel der Aktion ist es, die Aufmerksamkeit von Politik und Öffentlichkeit auf die massiven Probleme zu lenken, die, bedingt durch Sauerstoffmangel und Algenwachstum, zunehmend zur Bedrohung für das Leben in den Fjorden werden.

Denke ich daran, was dabei finanziell auf uns zukommt, wird mir schwindelig.

Carsten Leth Schmidt, Klimaausschussvorsitzender

Leth: „Müssen die Treppe von oben fegen“

Um die Haderslebener Förde und den Damm ist es schlimm bestellt: „Wir müssen aufräumen und dabei die Treppe von oben fegen“, sagt Carsten Leth Schmidt von der Schleswigschen Partei und Vorsitzender des kommunalen Klimaausschusses in Hadersleben. 

Die Haderslebener Förde Foto: Ute Levisen

Forschungsprojekt soll Antworten liefern

Seit dem Frühjahr bestreitet die Kommune in Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Vereinen und Umweltschutzorganisationen der Region sowie mit der Süddänischen Universität und der Universität Aarhus ein Forschungsprojekt. Es soll laut Leth Aufschluss darüber geben, wie sich die Aufräumarbeiten in Förde, Haderslebener und Stevninger Damm sowie im Kleinen Belt bewerkstelligen lassen. 

„Es gibt auf dem Boden der Förde Phosphor und Kaliumrückstände, die dort über Generationen hinweg angehäuft worden sind“, so der Politiker. 

Er verspricht sich von dem Forschungsprojekt unter anderem neue Erkenntnisse darüber, wie diese Ablagerungen zu hantieren sind – und zwar schon in den kommenden Wochen.

Stevning Dam gehört zu den Gewässern, die in einem alarmierenden Zustand sind. Foto: Ute Levisen

SP: Renaturierung zahlt sich aus

„Eine Reinigung ist dringend nötig. Renaturierungsprojekte andernorts haben gezeigt, dass sie binnen relativ kurzer Zeit Früchte tragen“, so der SP-Politiker. 

Er sieht die Kommune Hadersleben vor einer enormen Herausforderung: „Denke ich daran, was dabei finanziell auf uns zukommt, wird mir schwindelig.“

Am 20. September wird die Glasdepesche der Umweltaktion das dänische Parlament Christiansborg erreichen und dort an Umweltminister Magnus Heunicke (Sozialdemokratie) übergeben.

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