Am Sonnabend zog eine Kaltfront über das südöstliche Nordschleswig. Sie ging mit Gewitter und Wolkenbrüchen einher. Örtlich wurde auch Starkregen registriert. Ganz exakt wurde der Wert von 15 Millimeter Regen innerhalb von 30 Minuten, der den Starkregen definiert, an vier Orten in Nordschleswig übertroffen.

Die heftigsten Niederschlagsmengen wurden in Klipleff registriert. Binnen nur fünf Minuten stieg dort der Pegel des offiziellen Regenmessers des dänischen Wetterdienstes, Danmarks Meteorologiske Institut (DMI), auf den Wert von 11,7 Millimeter. Laut „TV2“ lag der gemessene Höchstwert in Klipleff innerhalb von 60 Sekunden bei 4,14 Millimeter.

Dann ließ die Intensität ein wenig nach. Dennoch kamen in 30 Minuten 17,2 Millimeter zusammen.

Starkregen, heftig, extrem heftig

Auch wenn das schon sehr heftig ist, so sprechen die Meteorologinnen und Meteorologen bei solchen Mengen „nur“ von Starkregen. Um in die Kategorie „heftiger Starkregen“ oder gar „extrem heftiger Starkregen“ zu gelangen, sind weit höhere Niederschlagsmengen erforderlich.

Wetterphänomen leicht(er) erklärt

„Im Sommer führen Kaltfronten häufig einen sogenannten konvektiven Niederschlag mit sich“, erläutert Meteorologin Herdis Preil Damberg dieses Wetterphänomen. Konvektive Niederschläge sind Schauer, die gebildet werden, weil warme Luft von unten aufsteigt, sich an der Kaltfront abkühlt und in der Höhe seitwärts wieder absinkt. Diese starke vertikale Luftbewegung wird Konvektion genannt. So entstandene Schauer heißen in der Meteorologie deshalb konvektive Niederschläge.

„Die warme Luft wiegt weniger als die kalte und steigt deshalb nach oben. Der Wasserdampf in der Luft wird durch die Abkühlung komprimiert, und so bilden sich dann die Regenwolken. Je wärmer die von unten aufsteigende Luft und je kälter die Luftmassen von oben, umso heftigere Schauer werden gebildet“, versucht die Meteorologin das Wetterereignis auch für Laien verständlich zu erklären.
 

Die höchsten Niederschlagsmengen, verteilt über den Tag, wurden allerdings nicht in Klipleff, sondern in der Wetterstation von Groß-Jündewatt (Store Jyndevad) gemessen.  Dort gingen am gesamten Sonnabend 47,7 Millimeter Regen nieder. In Klipleff lag der Wert bei 31,4 Millimeter.

Weitere Starkregen-Ereignisse wurden am Sonnabend am Haderslebener (Haderslev) Klärwerk sowie in Nørreløkke auf Nordalsen (Nordals) gemessen.

Vier DMI-Messstationen haben am Sonnabend Starkregen-Ereignisse registriert:

• Klipleff (Kliplev):                                 Höchste Intensität: 17,2 mm/30 Minuten (Starkregen)
                                                             Tageswert: 31,4 mm
• Groß-Jündewatt (Store Jyndevad):    Höchste Intensität: 15,4 mm/30 Minuten (Starkregen)
                                                             Tageswert: 47,7 mm
• Klärwerk Hadersleben (Haderslev):   Höchste Intensität: 16,6 mm/30 Minuten (Starkregen)
                                                             Tageswert: 24,8 mm
• Nørreløkke, Nordalsen (Nordals):      Höchste Intensität: 15,5 mm/30 Minuten (Starkregen)
                                                             Tageswert: 32,5 mm