Galerist und Kunsthändler Kent Lauritsen weiß im Moment nicht, wo ihm der Kopf steht. Er räumt auf und packt. Das Haus, in dem er seine „Galleri Nexus“ seit 2007 betreibt, ist verkauft worden.

„Ich kenne zwar nicht die Pläne des neuen Besitzers, muss aber davon ausgehen, dass die Galerie hier nicht bleiben kann, und fange deshalb schon mal mit dem Packen an. Es wird aber ein paar Monate dauern, bis ich fertig bin“, vermutet Lauritsen.

Seit 2019 auf der Verkaufsliste

Dass der Tag irgendwann kommen würde, hat er gewusst. Schließlich hatte seine Mutter Connie, die bislang Eigentümerin des Gebäudes war, die Immobilie im September 2019 auf die Verkaufsliste setzen lassen. Das ist also knapp zwei Jahre her.

„Und doch kommt der Zeitpunkt irgendwie überraschend. Der Handel ist ganz schnell über die Bühne gegangen“, sagt Kent Lauritsen, der sich für seine Mutter freut, auch wenn ihn der Verkauf der Immobilie jetzt ganz viele Entscheidungen abverlangt.

Forderndes Philosophiestudium

„Ich befinde mich momentan sowieso in andauernder Gedankenaktivität“, sagt der Galeriebetreiber mit gewissem Augenzwinkern. Im relativ hohen Alter hat er sich für ein Philosophiestudium entschieden. Der Studierende befasst sich mit Fragen, deren Bedeutung er nicht von Anfang an begreift.

Ständiges Denken ist also eine Grundvoraussetzung für das Studium. „Das hat bei mir so Einiges in Gang gesetzt. Ein Jahr habe ich da schon rum und eines fehlt mir noch“, erläutert Kent Lauritsen.

Die Liebe zur Kunst lebt

Er ist deshalb noch unentschlossen, ob er überhaupt als Galerist weitermachen möchte oder gar kann. „Ich kann davon allein nicht leben”, räumt er ein. Die Liebe zur Kunst ist allerdings ungebrochen.  Den Online-Kunsthandel betreibt er weiter – auf jeden Fall zunächst.

„Der Verkauf öffnet mir viele Möglichkeiten“, sagt er. Diese gelte es alle auszuloten, bevor er sich dann irgendwann entscheidet. Während er nachdenkt, räumt er auf und verpackt die Gemälde und Objekte.

Käufer sieht Möglichkeiten

Der Käufer ist Thomas Hounou Rathleff. Er betreibt das Zimmrerunternehmen „Øens Tømrer-Firma“, das auf Amager bei Kopenhagen beheimatet ist.

„Es ist mir noch zu früh, meine Pläne der Öffentlichkeit jetzt schon vorzustellen“, bittet der neue Besitzer nach konkreter Anfrage des „Nordschleswigers“ um etwas Geduld. „Es ist aber eine sehr interessante Immobilie, die viele Möglichkeiten bietet“, ist dem Unternehmer nur zu entlocken.

Bei der Immobilie handelt es sich um den ehemaligen Dorfkrug aus dem Jahr 1907.