Feuerwehrmänner auf Spendenfahrt

Ostsee-Tour „FeuerKrebs“: Über Flensburg und Pattburg

Ostsee-Tour „FeuerKrebs“: Über Flensburg und Pattburg

Ostsee-Tour „FeuerKrebs“: Über Flensburg und Pattburg

SHZ
Flensburg
Zuletzt aktualisiert um:
Die Tour rund um die Ostsee startete in Flensburg. Foto: Benjamin Nolte/shz.de

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Feuerwehrmänner fordern, dass einige Krebserkrankungen bei Berufsfeuerwehrleuten als Berufskrankheit anerkannt werden. Gestartet in Neubrandenburg, führte die erste Etappe der großen Ostsee-Spenden-Tour nach Flensburg, dann ging es weiter nach Pattburg.

Fast 7.500 Kilometer sollen es am Ende werden. Die beiden Feuerwehrmänner Marco Thamke und Roberto Thude sind zu ihrer großen Ostsee-Spenden-Tour gestartet. Die erste Etappe führte das Team am Freitag und Sonnabend nach Flensburg, wo sie von den Kollegen der Berufsfeuerwehr empfangen und unterstützt wurden. Anlass für die wochenlange Reise durch alle Anrainerstaaten der Ostsee und Norwegen ist das Thema Krebserkrankung bei Feuerwehrleuten.

„Allein in unserer Berufsfeuerwehr Neubrandenburg sind seit dem Jahr 2003 neun Kollegen an verschiedenen Krebsarten gestorben“, berichtet Marco Thamke, „vier weitere Kollegen haben eine Krebserkrankung überstanden, sind zurück im Dienst, oder im Ruhestand.“ Krebserkrankungen bei Feuerwehrleuten sind ein Thema, welches in der Öffentlichkeit bislang relativ zurückhaltend behandelt wurde.

Die Organisation FeuerKrebs aus Hamburg widmet sich seit Jahren dieser Thematik und kämpft dafür, dass ausgewählte Krebserkrankungen bei Berufsfeuerwehrleuten als Berufskrankheit anerkannt werden und dass auch freiwillige Feuerwehrleute eine Entschädigung bzw. Unterstützung bekommen können.

20 Tage durch zehn Länder

„Auf unserer fast 7.500 Kilometer langen Fahrt durch insgesamt zehn Länder wollen wir zum einen Spenden sammeln und uns auch auf internationaler Ebene mit Kollegen und Kameraden austauschen“, so Thamke. „Uns interessiert unter anderem, wie es in anderen Ländern läuft, wenn Kameraden an Krebs erkranken und wie dort mit dem Thema Hygiene im Einsatz umgegangen wird.“ 20 Tage sind Thamke und Thude insgesamt unterwegs, halten an in sechzehn ausgewählten Städten entlang der Ostsee. Für jeden gefahrenen Kilometer soll ein Euro an die Organisation FeuerKrebs gespendet werden. Die Kosten für die Fahrt, immerhin rund 3.000 Euro für Maut, Treibstoff und andere Dinge, werden durch Sponsoren gedeckt, die die beiden Feuerwehrmänner bei ihrem Vorhaben unterstützen.

Nach und nach widmen die Feuerwehren im Land den Themen Hygiene und Krebsvorbeugung mehr Aufmerksamkeit. Auch bei der Berufsfeuerwehr in Flensburg weiß man um die Gefahren, die an Einsatzstellen, insbesondere an Brandorten lauern. „Kontaminierte Schutzkleidung wird bei uns noch vor Ort in Säcke gepackt und auf dem Gerätewagen Logistik transportiert“, berichtet Finn Döhring, Leiter Technik und Katastrophenschutz bei der Berufsfeuerwehr Flensburg. „Die Kollegen bekommen direkt an der Einsatzstelle neue Schutzkleidung und auch auf der Wache gibt es einen separaten Lagerplatz für kontaminierte Kleidung und Atemschutzgeräte.“ In Zukunft will man in Flensburg noch einen Schritt weiter gehen, die Anschaffung eines Hygienefahrzeuges ist geplant.

Von Flensburg nach Pattburg

Gestartet in Neubrandenburg, führte die erste Etappe der großen Ostsee-Spenden-Tour nach Flensburg. Marco Gülich von der Berufsfeuerwehr Flensburg übergab den beiden ein Spendenpaket regionaler Unternehmen, darunter Verpflegung und Getränke, aber auch ein Wasserkocher für das Fahrzeug, mit dem sie auf Tour gehen. Unterwegs sind Thamke und Thude mit einem alten, extra für die Spendentour umgebauten Löschfahrzeug, haben Kontakt zu vielen Feuerwehren aufgenommen, bei denen sie auf ihrer Tour Halt machen, sich austauschen und gegenseitig informieren. Von Flensburg aus ging es am frühen Sonnabendmorgen an die dänische Grenze. Einsatzkräfte der Flensburger Berufsfeuerwehr übergaben die beiden Neubrandenburger am Grenzübergang Pattburg an ihre dänischen Kollegen von der Freiwilligen Feuerwehr Pattburg und den regionalen Einsatzleiter.

Von da geht es in den kommenden Tagen weiter nach Norden, ehe sie nach rund zwanzig Tagen zurück in Deutschland sein wollen. Ursprünglich sollte die Tour auch nach St. Petersburg führen, aufgrund der angespannten Sicherheitslage, musste die Route etwas abgeändert werden, Plan B ist nun die Fähre von Helsinki nach Tallinn.

Mehr lesen