Grenzland
Geldsegen in Millionenhöhe für deutsch-dänische Bürgernähe
Geldsegen in Millionenhöhe für deutsch-dänische Bürgernähe
Geldsegen in Millionenhöhe für deutsch-dänische Bürgernähe
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Mit einem Bürgerfonds eröffnen sich Vereinen, Bildungseinrichtungen und Menschen mit Ideen ungeahnte Möglichkeiten. Der Ausschuss „Deutschland-Danmark“ bewilligt in den nächsten Jahren 28,6 Millionen Kronen für Projekte. Die Bedingung: Bürgernah müssen sie sein. Der Kulturausschussvorsitzende Kjeld Thrane sieht für Hadersleben ein Riesenpotenzial.
Die bewährte grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Regie der Region Sønderjylland-Schleswig erreicht mit der Gründung eines Bürgerprojektefonds eine neue Dimension. Am 15. Dezember unterzeichnete der Interreg-Ausschuss „Deutschland-Danmark“ eine entsprechende Vereinbarung, die auf einer Zusammenarbeit der Kommunen der Fehmarn-Belt-Region und der Region Sønderjylland-Schleswig fußt. Bis 2029 können Vereine, Institutionen sowie Bürgerinnen und Bürger Geld für Vorhaben vom Konto der Stiftung beantragen. Eine grundlegende Bedingung gibt es dabei: Die Projekte müssen, entsprechend dem Namen der Stiftung, bürgernah sein.
Im Wechsel mit Tondern
Dafür, dass den Kommunen in Nordschleswig für diese Möglichkeiten die Augen geöffnet werden, sorgen der Haderslebener Kulturausschussvorsitzende Kjeld Thrane (Konservative Volkspartei) und sein Amtskollege in der Kommune Tondern (Tønder), René Andersen (Venstre). Beide sind jeweils im Wechsel von zwei Jahren die Repräsentanten Nordschleswigs in dem Bewilligungsausschuss des neuen deutsch-dänischen Bürgerfonds.
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Entscheidung binnen 14 Tagen
Damit ändert sich ab Januar einiges für die deutsch-dänische Zusammenarbeit: Zum einen sei sie mit der Fehmarn-Region geografisch um einiges größer geworden. Zum anderen wird sie von der Bürgernähe der kurzen Wege geprägt sein, sagt Kjeld Thrane: „Projekte unter 25.000 Euro können – sofern sie die Voraussetzungen erfüllen – binnen 14 Tagen bewilligt werden.“
„Wie auf einem chinesischen Kongress“
Die früheren deutsch-dänischen Arbeitstreffen hätten zuweilen, so Thrane, an Plenarversammlungen eines chinesischen Kongresses erinnert: „Wir waren viele, aber die wenigsten haben sich zu Wort gemeldet.“
Künftig werden weniger Entscheidungsträgerinnen und -träger am Tisch sitzen, wenn über konkrete Vorhaben diskutiert wird, was wiederum die Umsetzung beschleunigen soll.
Überschaubarer Zuspruch – mit einer Ausnahme
Der Kulturpolitiker hofft, dass in Zukunft mehr Bildungseinrichtungen und Vereine von den Möglichkeiten der deutsch-dänischen Zusammenarbeit Gebrauch machen. In Regie der Region Sønderjylland-Schleswig war der Zuspruch in der Kommune Hadersleben überschaubar.
Eine Ausnahme sei dabei die neue Freischule in Wilstrup (Vilstrup) gewesen, berichtet Thrane: Sie hatte früh den Dreh heraus, wie man Ausflüge zum deutschen Nachbarn dank des Fördertopfes finanziert. Thrane hofft, dass das Beispiel der Wilstruper – nun ja – Schule machen wird.
Deutsches Fernsehen mit der Muttermilch
„Aber die Berührungsangst, was Schulausflüge über die Grenze betrifft, ist vor allem in den Lehrerkollegien groß“, so Thrane: Viele Lehrkräfte seien unter 50 und hätten Deutsch somit nicht mehr von Kindesbeinen an mithilfe des deutschen Fernsehens gelernt – so wie der ältere Teil der nordschleswigschen Bevölkerung, der die Sesamstraße sozusagen mit der Muttermilch eingesaugt hat.
Keine Angst vor der deutschen Sprache
Dennoch: Künftig braucht keiner mehr Angst vor der deutschen Sprache zu haben: „Es ist nicht mehr notwendig, deutsche Partnerschaften zu finden. Schulen können etwa Ausflüge zu deutschen Kultureinrichtungen machen“, erläutert Kjeld Thrane.
Ein zweiter Schritt könnte sein, Partnerschaften mit deutschen Schulen zu bilden: „Aber zunächst brauchen die Schülerinnen und Schüler einen gemeinsamen Ausgangspunkt, etwas, das sie verbindet.“
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Mehr als Grammatik
Ein derart verbindendes Unterfangen sind die deutsch-dänischen Filmmodule, ein Unterrichtsangebot für den Sprachunterricht auf beiden Seiten der Grenze: „Darin liegt ein Riesenpotenzial“, betont Thrane: „Deutsche und dänische Schulklassen arbeiten gemeinsam an Filmprojekten – und somit daran, ihre Sprachkenntnisse auszubauen. Das ist etwas anderes als sinnloses Grammatik-Pauken.“