Mediennutzung

Mit digitalen Medien und dem Internet richtig umgehen

Mit digitalen Medien und dem Internet richtig umgehen

Mit digitalen Medien und dem Internet richtig umgehen

Harrislee/Harreslev
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Erik Treumer und Jan Schopferer in der „Computerklinik Harrislee", die Beratung im Bereich Medienkompetenz ins Serviceangebot aufgenommen hat. Foto: kjt

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Jan Schopferer ist mit der Familie von Hamburg ins beschauliche Bülderup-Bau gezogen und hat sich auf die Beratung im Umgang mit digitalen Geräten und mit dem Internet spezialisiert. In Kooperation mit dem Servicebetrieb „Computerklinik“ in Harrislee bietet er Kurse für Familien und Schulen an.

Es seien die klassischen Beweggründe für den Umzug gewesen. Viel Natur, die Mentalität der Leute und die „Hygge“.

Jan Schopferer ist mit Frau und Kindern von Hamburg nach Dänemark ins kleine Bülderup-Bau „ausgewandert“. Beruflich ist der 50-Jährige in Deutschland tätig.

Sein Steckenpferd: Menschen bei der Nutzung von digitalen Medien zu beraten. „Medienkompetenz“ lautet der breite Begriff für seine Schulungen.

Jan Schopferer war viele Jahre in der Familienberatung tätig und legt sein Augenmerk seit geraumer Zeit auf die Beratung und Präventionsarbeit im Bereich Mediennutzung.

In Harrislee hat er sich mit PC- und Smartphonespezialist Erik Treumer zusammengetan. Er betreibt das Reperatur- und Servicegeschäft „computerklinik-harrislee“.

Treumer ist seit Anfang der 90er Jahre in diesem Bereich tätig. Mit Jan Schopferer an der Seite gibt es nun einen weiteren Geschäftszweig.

Symbiose

„Man muss auch mal neue Wege gehen. Medienkompetenz und Computertechnik lassen sich sehr gut ergänzen“, sagt PC-Fachmann Treumer.

Beide hatten sich „über drei Ecken“ kennengelernt und kamen über ihr Faible für Computertechnik und Computersicherheit ins Gespräch. Schopferer ist mittlerweile im Bürokomplex an der Westerstraße in Harrislee mit eingezogen.

Wie viel Zeit verbringt das Kind am PC, am Handy oder an der Spielekonsole und wie wird sich wo im Internet oder in sozialen Plattformen aufgehalten? Welche Gefahren lauern im weltweiten Netz und wie sehr schadet ein übertriebener Medienkonsum der Gesundheit?

Solche und andere Fragen stehen bei der Beratung und den Workshops von Jan Schopferer im Mittelpunkt.

„Viele Eltern wissen gar nicht, was ihr Kind am PC oder der Konsole macht, wie viel Zeit damit verbracht wird und welche Probleme davon ausgehen. Hier möchten wir zur Stelle sein – egal, ob wir eine Familie auf dem Bauernhof besuchen oder Workshops bei uns oder in Schulen anbieten“, so Schopferer.

Gefahren allgegenwärtig

Er hat selbst zwei Kinder im Alter von acht und elf Jahren und ist tagtäglich mit der Problematik der Smartphone- und Computernutzung konfrontiert. Die Kinder besuchen die Deutsche Schule Buhrkall.

Vor allem der elfjährige Sohn kennt sich mit der Technik und den Möglichkeiten schon sehr gut aus. Er nutzt sie entsprechend gern.

„Da muss ich schon mal die Handbremse ziehen, damit es nicht zu viel wird“, so Jan Schopferer mit einem Schmunzeln. Sohnemann wird da schon mal an die frische Luft geschickt, um sich anderen Dingen zu widmen – ohne Smartphone oder Tablet, versteht sich!

Jan Schopferer hat sich auf die Beratung im Umgang mit digitalen Medien spezialisiert. Foto: kjt

Ob bei der Beratung im Zuhause der Familien oder bei Workshops in der Computerklinik: Es gehe nicht nur um Verbote. 

„Es geht in erster Linie um Dialog und Aufklärung“, so Schopferer.

Seine Beratung reicht von der simplen Einführung in die Nutzung von Mediengeräten bis hin zur Suchtprävention, wenn vor allem Kinder und Jugendliche kaum noch vom Surfen im Internet, von sozialen Medien oder vom Computerspielen wegkommen.

Soziale Vereinsamung mit psychischen und physischen Problemen sind oft die Folgen.

Hier setzt Schopferer in Zusammenarbeit mit Eltern an.

Viele Eltern wissen gar nicht, was ihr Kind am PC oder der Konsole macht, wie viel Zeit damit verbracht wird und welche Probleme davon ausgehen.

Jan Schopferer, Medienberater

Es gibt dabei Extreme.

Er habe schon mal mit einem 140 Kilogramm schweren Jugendlichen zu tun gehabt, der mit Chips fast nur noch am PC saß. Ein klassisches Beispiel.

Er konnte den Jungen dazu bewegen, zu walken, um mal herauszukommen, und die Mediennutzung generell zurückzufahren, so Schopferer.

Die Workshops sollen dazu beitragen, dass es zu solchen extremen Szenarien gar nicht erst kommt.

Hilfe und Prävention

Die Beratung von Schopferer richtet sich an alle Altersgruppen. Das Schulungs- und Workshopangebot reicht vom angemessenen und zeitlich begrenzten Umgang mit Geräten bei kleinen Kindern bis hin zur Medienkompetenz bei Senioren.

Im Internet tummeln sich bekanntermaßen dubiose Leute, Betrüger und Kriminelle. Es sollte daher gut überlegt sein, wo man im Internet unterwegs ist, meint Schopferer.

Vor allem Kinder und Jugendliche sollten abwägen lernen, mit wem sie kommunizieren, was sie von sich preisgeben und was sie über soziale Plattformen verbreiten.

Datenschutz, Privatsphäre, Urheberrecht, Verstöße durch das eigene Verbreiten von Inhalten, Cybermobbing und übertriebene Mediennutzung. Die Problematik ist breit gefächert.

Jan Schopferer sieht einen großen Bedarf darin, junge wie ältere Menschen im Umgang mit digitalen Medien zu schulen und ihnen Hilfestellung zu geben. Damit ist er nicht allein.

Bekannte Problematik

Organisationen wie „Red Barnet“ machen immer wieder darauf aufmerksam, dass Kinder und Jugendliche die Grenzen nicht erkennen oder einhalten und andere mit anstößigen Beiträgen denunzieren oder kränken.

Am 8. Februar gibt es einen internationalen Aktionstag rund um das Thema Sicherheit im Internet („Safer Internet Day"). Als Beratungsanbieter ist unter anderem auch die Computerklinik Harrislee gelistet. Foto: kjt

Übertriebene, falsche und somit schädliche Mediennutzung ist ein weltweites Problem.

Das Beratungs- und Schulungsangebot der Harrisleer Computerklinik richtet sich auch an Schülerinnen und Schüler, Familien und Einrichtungen in Dänemark, wobei die Kurssprache Deutsch ist.

„Im Nordschleswiger habe ich vor einiger Zeit gelesen, dass die dänische Regierung ihr Augenmerk verstärkt auf die Themen Medienkompetenz und Cybermobbing legen will. Wir möchten die dänischen Familien, die Deutsch sprechen können, ebenso mit unserem Angebot ansprechen, wie die in Dänemark lebenden deutschen Familien. Auch den Schulen des Deutschen Schul- und Sprachvereins in Nordschleswig würden wir gern unsere Beratung anbieten“, so Jan Schopferer zum Ziel, Medienkompetenz über die Landesgrenze hinaus zu vermitteln.

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Cornelius von Tiedemann
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