Infrastruktur

Auch kein 2-minus-1-Weg für Radfahrende: Enttäuschung in Bollersleben

Auch kein 2-minus-1-Weg: Enttäuschung in Bollersleben

Auch kein 2-minus-1-Weg: Enttäuschung in Bollersleben

Bollersleben/Bolderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Dorte Snabe hat sich für einen Radweg zwischen Bollersleben und Tingleff starkgemacht und hoffte, dass alternativ zumindest ein 2-minus-1-Weg in Betracht kommt (Archivfoto). Foto: Karin Riggelsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Seit Jahren wünscht man sich in Bollersleben einen Radweg nach Tingleff entlang des Todsbølvej. Das kostet viel Geld und war bislang nicht realisierbar. Mit einem sogenannten 2-minus-1-Weg als Alternativlösung hätte man leben können, doch auch daraus wird nichts.

Mit einer groß angelegten Demonstration vor den Toren Bollerslebens untermauerten Ortsansässige um Initiatorin Dorte Snabe vor einigen Jahren ihren Wunsch, dass zur Sicherheit vorwiegend junger Menschen ein Radweg entlang des Todsbølvej zwischen Bollersleben und Tingleff (Tinglev) errichtet wird.

Kundgebung vor vier Jahren in Bollersleben für einen Radweg nach Tingleff Foto: kjt

 

Die Kommune hat den Radweg mit einer Länge von rund sechs Kilometern nicht oben auf die Prioritätenliste gesetzt, hat in Absprache mit den örtlichen Kräften aber einen 2-minus-1-Weg in Aussicht gestellt.

Bei dieser Streckenführung mit aufgemaltem Streifen für Radfahrer wird der Weg einspurig, sobald Fahrzeuge auf Rad- und Mopedfahrende treffen.

Das Fahrzeug, auf dessen Seite sich diese Gruppe befindet, muss dem Gegenverkehr Vorfahrt gewähren.

1,1 Millionen Kronen zurück in die Kasse

Der Ausschuss für Planung, Technik und Landdistrikte hatte 1,1 Millionen Kronen für das Projekt vermerkt.

Das Geld wird nun allerdings zurück in die kommunale Radwegekasse gelegt, denn aus dem 2-minus-1-Weg wird nichts.

2-minus-1-Weg mit rot markiertem Teilstück Foto: Aabenraa Kommune

Nach Bewertung der Sachlage und nach einer Ortsbegehung hat die Polizei für Südjütland und Nordschleswig die Kriterien für eine Temporeduzierung von 80 auf 60 km/h nicht als erfüllt eingestuft und den Antrag der Kommune abgelehnt.

Für solch einen 2-minus-1-Weg außerhalb von Ortschaften ist ein Herabsenken auf Tempo 60 Voraussetzung.

Die Bollerslebener stehen bezüglich eines Radweges jetzt mit leeren Händen da und wieder am Anfang.

Auf diesem Streckenabschnitt – entlang des Todsbølvej – wünschen sich Ortsansässige aus Bollersleben einen sicheren Radweg. Foto: DN/Bildschirmfoto

„Ich finde, es ist eine Katastrophe, dass nicht einmal diese Variante zustande kommt. Auch wenn ich nicht mehr in Bollersleben wohne, hätte ich mir diesen 2-minus-1-Weg so für die Ortsansässigen gewünscht“, sagt Vorkämpferin Dorte Snabe.

„Ich drücke dem Bürgerverein die Daumen, dass es irgendwie gelingt, doch noch für mehr Sicherheit von Radfahrenden auf dem Todsbølvej zu sorgen“, so die mittlerweile im Raum Loit (Løjt) ansässige Radweg-Lobbyistin.

Erst einmal sacken lassen

Enttäuscht zeigt sich auch Henning Frisk, Vorsitzender des Bollerslebener Bürgervereins „Bolderslev Lokalråd“, dass das Projekt nicht umgesetzt werden kann, wo es doch auch von der Kommune unterstützt wurde.

Man werde es erst einmal sacken lassen und werde zu einem späteren Zeitpunkt erörtern, was man in der Sache noch unternehmen könnte.

„Wir haben im Bürgerverein momentan so viel anderes im Fokus, darunter der angestrebte Kaufmannsladen. Der Radweg wird aber sicherlich wieder Thema werden“, so Frisk.

Mehr lesen