Filmrolle

So ist es Dortje beim Casting ergangen

So ist es Dortje beim Casting ergangen

So ist es Dortje beim Casting ergangen

Pattburg/Padborg
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Dortje am Eingang des Odenser Hotels, wo das Casting stattfand Foto: Privat

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Die Pattburger Schülerin stand in Odense für eine Rolle im geplanten dänischen Film „Befrielsen“ des oscarprämierten Regisseurs Anders Walter vor der Bewerbungskamera. Die Sechstklässlerin spielte zwei Szenen vor und bekommt spätestens Ende Februar Bescheid, ob es mit der Rolle klappt.

Nachdem Dortje Klein mit einem kleinen Präsentationsvideo in die engere Auswahl für eine deutschsprachige Rolle im dänischen Film „Befrielsen“ unter Regie von Anders Walter gekommen war, ging es am Wochenende nach Odense in die nächste Runde. Mama Jana begleitete ihre Tochter zum Casting im Hotel „Plaza“.

Mit den Bewerberinnen im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren sollten kurze Filmsequenzen gedreht werden, die dem Regisseur dann zur Auswahl vorgelegt werden.

Das war die Hauptinfo, die Dortje und Mama Jana bekommen hatten. Wie alles genau ablaufen würde, wussten sie aber nicht.

„Ich durfte für das Drehen nicht mit in den Raum. Die Eltern und Begleitpersonen warteten im Speisesaal des Hotels“, berichtet Jana Klein von dem Ereignis, das sie nur am Rande mitverfolgen konnte. Spannend sei es dennoch gewesen, so die Mama.

Nachdem sich Dortje bei den Filmleuten angemeldet und einen Bogen ausgefüllt hatte, „bekam sie einen Zettel auf die Brust geklebt, mit Namen und Alter“, berichtet Dortjes Mutter.

Dortje als Gisela

Auch ein G wie Gisela war auf dem Schild.

Gisela ist der Name eines Flüchtlingsmädchens im Film. Für diese Rolle hatten sich Dortje und weitere Mädchen beworben.

Beim Casting im Odenser Hotel begab sich Dortje mit einer Mitarbeiterin und zwei anderen Bewerberinnen in ein Zimmer, um ihre schauspielerischen Fähigkeiten dort unter Beweis zu stellen und aufnehmen zu lassen.

„Wir mussten uns auf Dänisch noch einmal kurz vorstellen und haben dann jeweils zwei Szenen auf Deutsch gespielt“, erzählt Dortje von ihrem kleinen Filmabenteuer in der H.-C.-Andersen-Stadt.

 

Dortje mit Namensschild kurz vor ihrem Casting-Auftritt Foto: Privat

Einen langen Text zum Auswendiglernen gab es nicht.

„Jette (die Mitarbeiterin der Produktionsgesellschaft, red. Anm.) schilderte uns die Handlung und was wir als Gisela ungefähr sagen müssen. In der ersten Szene bin ich auf einen Søren zugegangen und sagte, dass wir Medikamente brauchen.  Die zweite Szene spielte bei einer Familie, in der ich mit zwei Geschwistern beim Essen sitze und Søren etwas frage“, erzählt Dortje.

Bei ihrem Auftritt waren Spontanität und auch Improvisation gefragt.

„Der Søren war eine Pappfigur. Jette übernahm seinen Part etwas, und wir mussten dann so tun, als ob wir mit einer echten Person sprechen“, so die Zwölfjährige.

Viele Versuche hatten sie und die beiden Kolleginnen bei der Aufnahme nicht. Es musste gleich alles sitzen.

Mit eigener Leistung einverstanden

Dortje Klein ist mit ihren kurzen Filmauftritten recht zufrieden. „Ich finde, es ist ganz gut gelaufen“, so die Schülerin der Deutschen Schule Pattburg.

Sie hatte den kleinen Nachteil, die Szenen als Erste spielen zu müssen. Die beiden Mitbewerberinnen konnten sich inspirieren lassen und noch einmal in sich gehen.

Dortje sieht es im Nachhinein gelassen. „Beim Vorstellen war ich als Dritte an der Reihe, beim Spielen war ich halt die Erste. Halb so schlimm“, gibt sich die Pattburgerin ganz fair.

Eine spannende Zugreise zu einem Casting in Odense hat Dortje hinter sich. Begleitet wurde sie von Mama Jana. Foto: Privat

Nun heißt es abwarten, was der Regisseur vom Castingvideo hält. Wie viele Mitbewerberinnen es für die Rolle der Gisela in dem Nachkriegs-Drama gibt, wisse sie nicht genau. In Odense habe die Gruppe wohl aus insgesamt sechs Mädchen bestanden.

„Wie ich mitbekommen habe, finden auch Castings in Kopenhagen statt“, so Dortje, die es in aller Ruhe auf sich zukommen lassen möchte, ob sie für die Rolle ausgewählt wird.

„Uns wurde gesagt, dass es spätestens am 25. Februar bekannt gegeben wird“, ergänzt die Zwölfjährige.

Wie auch immer die Entscheidung ausfällt, mit der Mama hat Dortje einen netten Casting-Sonntag in Odense verbracht.

„Wir sind essen gegangen, haben gebummelt und waren passend zum Anlass natürlich auch im Kino“, berichtet die Mama, die mit der Tochter erst am späten Abend wieder zu Hause war.

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