Energie
In Nordschleswig heizen noch immer viele mit Erdgas – auch aus Russland
In Nordschleswig heizen noch immer viele mit Erdgas – auch aus Russland
In Nordschleswig noch viele Häuser mit Erdgasheizung
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In den Kommunen Apenrade, Sonderburg und Hadersleben liegt der Anteil der Gasheizungen zwischen 15 und 30 Prozent. Landesweit sind 412.000 Wohnungen an das in den 1980er Jahren errichtete Versorgungsnetz angeschlossen. Mehr als die Hälfte könnte ans Fernwärmenetz angeschlossen werden.
In Dänemark sind im Vergleich zu anderen Ländern besonders viele Haushalte an eine Wärmeversorgung durch Fernwärmewerke angeschlossen. Daneben nutzen aber auch mit landesweit 412.000 noch viele Haushalte das Gasversorgungsnetz, um ihre Räume zu beheizen.
Fernwärme stark genutzt
2,7 Millionen Wohnungen sind in Dänemark laut dem statistischen Amt an ein Fernwärmenetz angekoppelt. Nach Angaben von Danmarks Statistik gehören die nordschleswigschen Kommunen nicht zu den Schwerpunkten der Gasheizungen.
Aber immerhin liegt der Anteil von Gas als Energiequelle, neben Erdgas strömt inzwischen ein Anteil von über 20 Prozent Biogas durch die Leitungen, in den Kommunen Apenrade, Hadersleben (Haderslev) und Sonderburg (Sønderborg) zwischen 15 und 30 Prozent. In der Kommune Tondern sind es unter 15 Prozent. Dort sind viele Haushalte auf dem Lande, die lange Ölheizungen hatten, bereits auf Wärmepumpen umgestiegen. Auch wird im ländlichen Raum fleißig mit Holz geheizt.
Beim Fernwärmewerk in Tondern (Tønder) wurde allerdings berichtet, dass in der Wiedaustadt viele Gasverbraucher bisher nicht in größerem Maß das Angebot nutzen, zur Fernwärme zu wechseln.
In Tondern ist ein Vorteil des dortigen Fernwärmevertriebs, dass dort nachhaltige Energiequellen wie Biomasse, Abwärme der Industrie sowie Solarenergie und Windkraftstrom genutzt werden. Ähnlich sieht es auch in den Kommunen Sonderburg, Apenrade und Hadersleben aus.
Regierung will weniger Erdgas verheizen
Das Thema Erdgas und die daran gebundene Versorgungssicherheit ist aktuell auch in Dänemark Thema, weil das dänische Erdgasfördergebiet in der Nordsee zurzeit kein Gas liefern kann. Bis 2023 wird die Technik erneuert. Erst ab dem kommenden Jahr kann der dänische Inlandsbedarf wieder zu einem Großteil aus der Nordsee gedeckt werden.
Bis dahin fließt Erdgas aus Deutschland über die erst 2012 in ihrer Kapazität verdoppelte grenzüberschreitende Leitung ins Land. Ein großer Teil des aus Deutschland gelieferten Erdgases stammte während der vergangenen Monate aus Russland. In mehreren nordschleswigschen Kommunen sind die örtlichen Fernwärmegesellschaften dabei, ihre Versorgungsnetze zu erweitern.
250.000 Häuser können Fernwärmeanschluss erhalten
Die Verteuerung des Erdgases ist für viele Haushalte ein Ansporn, sich dem Fernheizungsnetz anzuschließen. Vor wenigen Tagen hatte Staatsministerin Mette Frederiksen (Sozialdemokraten) dazu aufgefordert, dass die 400.000 Haushalte mit Gasheizung auf andere Energiequellen umsteigen sollten.
Laut Verband der Fernwärmegesellschaften, „Dansk Fjernvarrme“, könnten von den 400.000 Gasheizungs-Haushalten über 250.000 an Fernwärme angeschlossen werden. Erforderlich seien aber kommunale Planungen, die eine Umstellung beschleunigen. Für die Übrigen kommen laut Frederiksen Wärmepumpen als Heizquellen infrage. Die Regierungschefin kündigte an, ein Konzept zur Umstellung der Energiequellen nach Ostern vorzustellen.