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Weichen gestellt für deutsch-dänisches Interregprogramm 2021-2027

Neues deutsch-dänisches Interregprogramm 2021-2027

Neues deutsch-dänisches Interregprogramm 2021-2027

Plön
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Regionsratsmitglied Preben Jensen (Venstre), Kreispräsident Stefan Leyk (CDU), Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) und Regionsratsmitglied Freddy Blak (Sozialdemokraten) haben in Plön den Kurs für das neue deutsch-dänische Interregprogramm festgelegt. Die EU-Kommission muss diesem noch zustimmen. Foto: Deutsch-dänisches Interreg-Sekretariat

Die erfolgreiche deutsch-dänische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der durch EU-Zuschüsse geförderten Kooperationsprojekte kann bis ins Jahr 2027 fortgesetzt werden. Nachdem das Förderprogramm von EU-Parlament, Kommission und Ministerrat auf den Weg gebracht worden ist, hat der Interregausschuss den Rahmen für 90 Mio. Euro Fördermittel abgesteckt.

Auf seiner Zusammenkunft am 17. Juni in Plön in Schleswig-Holstein hat der politische Ausschuss für das neue deutsch-dänische Interregprogramm in den Jahren 2021 bis 2027 Beschlüsse über die Schwerpunkte bei den neuen Förderprojekten gefasst.

Grüne und innovative Schwerpunkte

Die nach der Verständigung von EU-Parlament, EU-Kommission und EU-Ministerrat für die deutsch-dänische Interregregion zur Verfügung stehenden rund 90 Millionen Euro Fördergelder stehen unter anderem für die Wirtschaftsförderung, Klimaschutzvorhaben, Forschungs- und Bildungsvorhaben sowie kleinere Projekte von Bürgerinnen und Bürgern zu beiden Seiten der Grenze zur Verfügung.

 

Das deutsch-dänische Fördergebiet für Interregvorhaben ist schon vor Jahren vom anfänglichen Bereich Nordschleswig plus nördliches Schleswig-Holstein auf Bereiche entlang der Ostseeküste erweitert worden. Auch Flensburg, Kiel, Lübeck und Neumünster zählen dazu. Foto: Deutsch-dänisches Interregsekretariat

 

Das Fördergebiet umfasst außer der Region Süddänemark und den Nordosten Schleswig-Holsteins vom Kreis Nordfriesland bis zum Kreis Ostholstein die dänische Region Seeland (Sjælland).

 

65 Prozent EU-Förderungsanteil

Die neuen Projekte erhalten zukünftig 65 Prozent Interreg-Zuschuss, der Eigenanteil beträgt jeweils 35 Prozent. Mittel  werden nahezu gleichermaßen auf die folgenden thematischen Prioritäten verteilt: 30 Prozent für eine  „eine innovative Region“, 23 Prozent an eine „grüne Region“, jeweils 20 Prozent an „eine attraktive Region“ und „eine funktionelle Region“. 7 Prozent stehen für die Verwaltung und die Durchführung des Programms zur Verfügung. 

 

Auch kleinere Vorhaben möglich

„Unsere deutsch-dänische Region bietet viele interessante Themen und Herausforderungen, die ein vielfältiges Potenzial und etliche Entwicklungsmöglichkeiten in sich bergen. Für das zukünftige Interreg-Programm wünsche ich mir, dass diese zentralen Themen und Herausforderungen im Rahmen von sowohl großen als auch kleineren strategischen Kooperationsprojekten angegangen und gemeinsam Lösungen gefunden werden“, so Stefan Leyk (CDU), deutscher Vorsitzender des Interreg-Ausschusses und Kreispräsident des Kreises Plön zu den neuen Themenschwerpunkten.

Mit einem Umfang in Höhe von 90 Millionen Euro stehen für die deutsch-dänischen Vorhaben Mittel in ähnlicher Höhe zur Verfügung wie im bald auslaufenden Förderzeitraum. Im Herbst 2021 wird das neue Kooperationsprogramm „Interreg Deutschland-Danmark 2021-2027“ zur Genehmigung bei der Europäischen Kommission eingereicht und Anfang 2022 wird von dort mit einer Genehmigung gerechnet.

Bei Infotagen wie 2019 in der Süddänischen Universität in Sonderburg wird über Fördermöglichkeiten per Interregprogramm informiert. Foto: Der Nordschleswiger

 

„Wenn weiterhin alles nach Plan läuft, und davon ist auszugehen, wird die Interreg-Administration, die für die Durchführung des Förderprogramms verantwortlich ist, ihre offizielle Arbeit Anfang 2022 aufnehmen, sodass mit einer ersten Antragsrunde ab Mai 2022 zu rechnen ist. Und ab dann können alle sehen, wie und wo die deutsch-dänische Zusammenarbeit wirkt“, so Freddy Blak (Sozialdemokraten), Mitglied des Regionsrates in Seeland und stellvertretender Vorsitzender des Interreg-Ausschusses. 

Die Interregprogramme, das neueste ist das sechste seit Beginn des Konzeptes Ende der 1980er Jahre, sollen dazu beitragen, dass nationale Grenzen kein Hindernis für ein ausgewogenes Wachstum darstellen.

 

 

Mit Interregmitteln ist auch die deutsch-dänische grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Rettungsdiensten und der Gefahrenabwehr verbessert worden. Foto: Deutsch-dänisches Interregsekretariat

Zudem soll Interreg zur Integration zwischen den EU-Staaten beitragen. Interreg-Programme sollen schwerpunktmäßig die Programmregionen – und Mitgliedsstaaten – bei der Beseitigung grenzüberschreitender Kooperationshindernisse und der Entwicklung gemeinsamer Lösungen unterstützen. „Es ist schön zu sehen, dass wir nach einer solch effektiven Zeit der Vorbereitung, unserem Ziel immer wieder einen Schritt näherkommen.

Grenzüberschreitende Ideen umsetzen

Mit einem vollen Fördertopf, innovativen Projektideen und viel Engagement wird unsere gemeinsame Region auch in Zukunft weiterentwickelt, wachsen und an Attraktivität gewinnen“, so Preben Jensen (Venstre), dänischer Vorsitzender des Interreg-Ausschusses und Regionsratsmitglied der Region Syddanmark unter Hinweis auf Fördermöglichkeiten auch in Bereichen wie erneuerbare Energien und Kreislaufwirtschaft, Gesundheitsinnovation, Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sowie Kultur-  und Touristik.

„Der große Fördertopf und die breite thematische Ausrichtung wird es vielen Akteuren ermöglichen, ihre grenzüberschreitenden Ideen umzusetzen. Ich freue mich, dass wir heute gemeinsam die letzten Beschlüsse treffen konnten. Das Interesse an der deutsch-dänischen Zusammenarbeit und an der finanziellen Unterstützung ist groß, und umso schöner ist es, dass es weitergeht“, so Simone Lange (SPD), Oberbürgermeisterin der Stadt Flensburg und stellvertretende Vorsitzende des Interreg-Ausschusses. Das gemeinsame deutsch-dänische Interreg-Sekretariat liegt in Krusau (Kruså) unmittelbar nördlich der deutsch-dänischen Grenze. 

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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