Gesundheitswesen
Mehr Lohn für 4.500 Beschäftigte in Regions-Krankenhäusern
Mehr Lohn für 4.500 Beschäftigte in Regions-Hospitälern
Mehr Lohn für 4.500 Beschäftigte in Regions-Hospitälern
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Der Regionsrat Süddänemark hat auf seiner ersten Arbeitssitzung 70 Millionen Kronen für Zulagen bewilligt: Die Regionsratsvorsitzende Stephanie Lose (Venstre) erwartet attraktivere Arbeitsplätze, Anreiz für Besetzung freier Stellen und Vorteile für Personal sowie Patientinnen und Patienten.
Im November 2021 hatten sich die sozialdemokratische Regierung in Kopenhagrn und die sie unterstützenden Parteien auf eine Finanzspritze zugunsten des Gesundheitssektors verständigt.
Lohnplus wegen hoher Belastungen
Mit den Geldern sollten vor allem die Regionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Lohnzulagen gewähren können, die im Verlauf der Corona-Krise besonders hohen Belastungen ausgesetzt sind. Der Regionsrat Süddänemark hat Montag einen Betrag von 70 Millionen Kronen, das ist der Süddänemark zustehende Anteil am „Winterpaket“ des Folketings, bewilligt, der jährlich dem Personal mit besonderen Herausforderungen zugutekommen soll. Insgesamt 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen in den Genuss der Zulagen.
Neue Krankenwagen bald im Einsatz
Außerdem wurde beschlossen, die prähospitale Bereitschaft um drei Krankenwagen zu erweitern. Während der Regionsratssitzung, der ersten Arbeitssitzung des „Parlaments“ der Region, zu der auch Nordschleswig gehört, wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass die Zusatzmittel aus dem Staatshaushalt nur einem Teil des Gesundheitspersonals zu höheren Löhnen verhilft. Auf örtlicher Ebene wird die Region mit den zuständigen Gewerkschaften verhandeln, wer die Zulagen erhalten soll.
„Das Januarpaket, das zu mehr Geld für die lokalen Lohnzahlungen führen wird, ist eine der Initiativen, die für mehr Nachwuchskräfte, Verbleib des vorhandenen Personals und zu einem besseren Arbeitsklima in den Krankenhäusern zum Vorteil der Patienten und des Personals führen wird“, unterstrich die Regionsratsvorsitzende Stephanie Lose (Venstre) vor der Verabschiedung des Tagesordnungspunktes „Januarpaket“.
Auch nordschleswigsche Hospitälter betroffen
Die Zusatzmittel werden in den Krankenhäusern der Region, in Nordschleswig sind es die Kliniken in Apenrade (Aabenraa) und Sonderburg (Sønderborg), gezielt dem Personal mit vielen Diensten an Abenden, während der Nachtstunden und an Wochenenden ausgezahlt.
Dort hatte es während der vergangenen Jahre immer mehr unbesetzte Stellen gegeben. Die stellvertretende Regionsratsvorsitzende Mette With Hagensen (Sozialdemokraten) erklärte während der Regionsratssitzung, man sei sich bewusst, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter quer durch alle medizinischen Einrichtungen einen großen Einsatz leisteten. „Auch in anderen Bereichen des Gesundheitswesens müssen wir uns um Nachwuchskräfte und den Verbleib des vorhandenen Personals bemühen“, so die Politikerin. Und sie fügte hinzu: „Die Herausforderungen können nicht allein durch das Januarpaket gelöst werden.“ Ähnlich äußerte sich der zweite stellvertretende Vorsitzende des Regionsrates, Morten Weiss-Pedersen (Konservative).
Gegenstimmen von Einheitsliste und SF
Gegen den Tagesordnungspunkt stimmten nur die Regionsratsmitglieder der Einheitslise und der Sozialistischen Volkspartei (SF). Sie begrüßten die zusätzlichen 70 Millionen Kronen für das Personal, bemängelten aber, dass die Umsetzung nicht mit allen Mitarbeitergruppen verhandelt werden soll. Zu den 4.500 Mitarbeitenden, die einen Lohnzuschlag bekommen, gehören neben Pflegepersonal auch Beschäftigte in den Bereichen Therapie und Sozialarbeit. Die zusätzlichen Krankenwagen werden für liegende Patientinnen und Patienten beschafft. Eine zusätzliche Stelle soll für Entspannung in der Wachzentrale sorgen.
Pflege-Gewerkschaft: Ein erster Schritt
Der süddänische Vorsitzende des „Dansk Sygeplejeråd“, der Gewerkschaft des Pflegepersonals, John Christiansen, äußerte sich gegenüber „Danmarks Radio“ positiv zum Beschluss des Regionsrates. Angesichts des Personalmangels im Gesundheitswesens könne der Lohnzuschlag allerdings nur ein erster Schritt zur Verbesserung der Situation sein.