Deutsch-dänische Zusammenarbeit

Sonderregel öffnet Grenze wieder für Pferde-Kurztrips

Sonderregel öffnet Grenze wieder für Pferde-Kurztrips

Sonderregel öffnet Grenze wieder für Pferde-Kurztrips

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Ringreiterturniere im grenznahen Bereich, auf dem Foto die Veranstaltung in Groß-Jündewatt (St. Jyndevad), waren besonders stark von dem Ende der Sonderregelungen für den grenznahen Pferdeverkehr im Herbst 2021 betroffen. Foto: Der Nordschleswiger

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Im Herbst 2021 war die alte Ausnahme von der EU-Veterinärvorschrift mit Plicht zu teurer medizinischer Untersuchung aller Tiere ausgelaufen – selbst wenn sie nur für einige Stunden zum Ringreiten ins Nachbarland kommen. Johannes Callsen begrüßt als neuer Dänemark-Beauftragter in Schleswig-Holstein die Neuregelung für die grenznahen Bereiche.

Vor einigen Wochen musste das deutsch-dänische Ringreiten der Dörfer Fehle/Sophienthal (Sofiedal) abgesagt werden, weil den für das Turnier vorgesehenen Pferden nur nach einer vorherigen tierärztlichen Untersuchung das Passieren der Grenzlinie gestattet worden wäre.

Untersuchung sehr teuer

Die in Deutschland bis zu 100 Euro teure Untersuchung war seit Oktober 2021 aufgrund einer EU-Veterinär-Vorschrift fällig. In Dänemark kostete die Untersuchung sogar bis zu 3.000 Kronen. Offenbar hatten die dänischen Behörden es versäumt, eine zuvor jahrelang geltende Ausnahmeregelung für grenznahen Pferdeverkehr zu verlängern. Doch das ist jetzt nachgeholt worden, so der neue Dänemark-Beauftragte in Schleswig-Holstein, der CDU-Landtagsabgeordnete Johannes Callsen. Er hatte sich seit Bekanntwerden der lästigen Hürden für den grenznahen Pferdetransit unter anderem an den dänischen Generalkonsul in Flensburg, Kim Andersen, gewandt, damit eine neue Sonderregel für Kurzbesuche von Pferden zu beiden Seiten der Grenze wieder geschaffen wird.

Johannes Callsen Foto: Cornelius von Tiedemann

 

Im grenznahen Pferdeverkehr mit Schweden war an eine Verlängerung gedacht worden, berichtet „Flensborg Avis“.

BDN-Hauptvorsitzender Hinrich Jürgensen schaltete sich ein

Auch der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), Hinrich Jürgensen, hatte sich für eine neue Sonderregel zugunsten von grenznahen Ringreitturnieren, aber auch Mitglieder von Reitvereinen eingesetzt. Eine solche war 2009 erreicht worden, nachdem die im Prinzip als Maßnahme gegen die Ausbreitung von Pferdekrankheiten sinnvolle EU-Vorschrift in Kraft getreten war, und bereits 2007 ein Ringreiten zu Fall gebracht hatte.

Grenznaher Bereich weit gefasst

Als grenznaher Bereich, der jetzt als Zone mit Ausnahmeregel für Pferde eingestuft gilt, werden in einer Bekanntmachung der dänischen Veterinärbehörde ganz Schleswig-Holstein, alle Nordschleswigschen Kommunen sowie Kommunen in Südjütland einschließlich Esbjerg, Fanø, Billund, Varde, Vejen, Vejle, Fredricia, Kolding eingestuft. Hinzu kommen Kommunen auf Fünen und Seeland sowie die Inseln Langeland, Ærø und Lolland.

 

Die Reiterin Karoline Heide war mit ihrem Pferd Miss Clinton seit Monaten von Grenzpassagen abgeschnitten, weil jede Überquerung mit einer teurer tierärztlichen Untersuchung verbunden gewesen wäre. Foto: Flensborg Avis

 

Befreit von der teuren Untersuchung werden Pferde, die im Zuge von Freizeitaktivitäten, für Ausstellungen, Sport- und Kulturveranstaltungen und andere Zusammenkünfte unter Einbeziehung von Huftieren die Landesgrenze überqueren.

Zum Weiden bis zu 30 Tage „Sondererlaubnis“

Auch zur Beweidung jenseits der Grenze und zu Arbeitseinsätzen dürfen die Vierbeiner über die Grenze traben. Bei Freizeitaktivitäten, Ausstellungen und Sportveranstaltungen ist nur ein eintägiger Aufenthalt im Nachbarland im Rahmen der Sonderregelung möglich. Zum Weidegang dürfen die Pferde bis zu 30 Tage im Nachbarland verweilen, Arbeitspferde allerdings nur 10. Pferde, für die die neue Sonderregel in Anspruch genommen werden soll, müssen in Listen der deutschen und dänischen Veterinärbehörden aufgenommen werden.

Neben Ringreiterveranstaltungen werden auch Reitclubs und Züchterverbände wieder problemlos Pferde über die Grenze schicken lassen. Besonders unmittelbar an der Grenze beheimatete Pferdehalterinnen und -halter können wieder zu Ausritten die Landesgrenze überqueren.              

 

Mehr lesen

Leserbrief

Meinung
Allan Søgaard-Andersen
„Tomme borgerlige klimaløfter!“