Krieg in der Ukraine

Ehemaliges Pflegeheim bleibt Übergangsdomizil für Geflüchtete

Ehemaliges Pflegeheim bleibt Übergangsdomizil für Geflüchtete

Pflegeheim bleibt Übergangsdomizil für Geflüchtete

Tingleff/Tinglev
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Das ausgemusterte Pflegeheim „Grønningen" in Tingleff wird nach wie vor Geflüchteten aus der Ukraine zur Verfügung gestellt. Foto: kjt

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Im alten „Grønningen“ in Tingleff werden weiterhin Ukrainerinnen und Ukrainer untergebracht, die vor dem Krieg in ihrem Land geflüchtet sind. Die Unterkunft dient als Übergangsbehausung, bis die Kommune Apenrade eine geeignete Wohnung zur Verfügung stellen kann. Viele Geflüchtete haben in der Kommune Arbeit gefunden.

Das ausgemusterte Pflegeheim „Grønningen“ am Grønnevej in Tingleff wird von der Kommune Apenrade (Aabenraa) auch künftig als Übergangsquartier für Geflüchtete aus der Ukraine genutzt. Dafür hat sich der Arbeitsmarktausschuss ausgesprochen.

Bis zum März 2025 soll die Maßnahme weitergeführt werden. Der Beschluss lehnt sich an die Entscheidung des Staates an, die Frist für das Sondergesetz zur Aufnahme von Kriegsgeflüchteten aus der Ukraine entsprechend zu verlängern. Die Verlängerung erfolgte, weil ein Ende des russischen Angriffs nicht absehbar ist.

Nach Angaben der Kommune Apenrade befinden sich aktuell 15 Menschen im ehemaligen Pflegeheim.

Unterkunft und Beschäftigung

Ziel der Kommune und des Jobcenters ist es, die Ukrainerinnen und Ukrainer möglichst schnell – nach maximal vier Tagen – vom Asylsystem in die kommunale Obhut zu bringen und ihnen eine Wohnung zur Verfügung zu stellen.

Laut Tagesordnungspunkt des Arbeitsmarktausschusses haben in Dänemark 39.761 Ukrainerinnen und Ukrainer einen Schutzaufenthalt nach dem Sondergesetz erhalten. Davon sind 38.677 von den Aufnahmezentren an die Kommunen verteilt worden. Apenrade sind insgesamt 386 Menschen zugewiesen worden. Wegen Heimreise oder Umzugs halten sich momentan noch 235 Vertriebene aus der Ukraine in der Kommune auf, so die aktuellen Daten.

Gemäß dem Sondergesetz dürfen Ukrainerinnen und Ukrainer einer Arbeit nachgehen. In der Kommune Apenrade konnte für verhältnismäßig viele eine Beschäftigung gefunden werden.

Über dem Landesdurchschnitt

Von den 119 Ukrainerinnen und Ukrainern, die einer Tätigkeit nachgehen können, sind 84 Prozent auf dem Arbeitsmarkt untergebracht. Die landesweite Quote ist etwas niedriger und liegt bei 78 Prozent.

Die meisten (32) haben in der Kommune Apenrade eine Arbeit im Bereich Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei bekommen. 29 sind als Service- und Reinigungskräfte tätig, 18 haben in der Gastronomie eine Anstellung gefunden und 17 in der Industrie. Der Rest verteilt sich auf andere Branchen wie Bau, Handel und Transport.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Orbáns Schatten reicht bis zu uns ins Grenzland“