Namen und Nachrichten

Elke wartet alle 14 Tage in Bonn gespannt auf Nachrichten aus der Heimat

Elke wartet alle 14 Tage in Bonn gespannt auf Nachrichten aus der Heimat

Elke wartet alle 14 Tage auf Nachrichten aus der Heimat

Apenrade/Aabenraa
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Elke Seul (l.) mit der Frau ihres Neffen am Apenrader Strand Foto: privat

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Die gebürtige Flensburgerin konnte am 25. Dezember ihren 99. Geburtstag feiern. Der 100. ist ihr angestrebtes Ziel. Das Grenzland ist ihre Heimat – obwohl sie schon vor über 70 Jahren der Liebe wegen dort wegzog. „Der Nordschleswiger“ spielt für sie eine wichtige Rolle.

99 ist nur eine Zahl. Nach diesem Motto scheint Elke Seul in Bonn zu leben, die am 1. Weihnachtstag diese Schnapszahl im Kreise ihrer Familie feiern konnte. Obwohl es die gebürtige Flensburgerin schon als junge Frau ins Rheinland verschlug, hält sie den Kontakt zur alten Heimat aufrecht.

Elke Seul fährt zudem regelmäßig zurück in den hohen Norden Deutschlands. Seit zig Jahren mietet sie jährlich ein Ferienhaus auf der Halbinsel Holnis (Holnæs) bei Glücksburg (Lyksborg), um wieder ihre geliebte Ostseeluft zu schnuppern und die Familie zu besuchen.

Elke Seul konnte ihren 99. Geburtstag am 1. Weihnachtstag im Kreise ihrer Kinder (v. l.) Sylven, Jörg Peter und Martina feiern. Foto: privat

Rheinische Frohnatur mit Dickkopf

„Sie ist sehr fit“, bestätigt ihr Neffe Andreas Petersen, der als Hausmeister für die deutsche Minderheit auf dem Knivsberg und im Medienhaus in Apenrade tätig ist. Bei Spaziergängen „läuft“ die Tante mit ihrem Rollator allen voran, bekocht jeden Freitag ihre Lieben mit leckerem Essen und steigt zum Leidwesen ihrer drei „Kinder“, die mittlerweile selbst das Rentenalter erreicht haben, immer wieder zum Fensterputzen auf Hocker und Trittleitern. Auch wenn sie inzwischen bei den Flensburger Verwandten als rheinische Frohnatur gilt, so hat sie sich offenbar noch ihren Angeliter Dickkopf bewahrt.

Elke Seul ist im Flensburger Stadtteil Klues aufgewachsen. Als junges Mädchen lernte sie einen Marinesoldaten aus dem Rheinland kennen, der in Mürwik stationiert war. Sohn Jörg Peter kam in Bordesholm zur Welt. Nachdem die Militärzeit ihres Mannes beendet war, zog die kleine Familie nach Bonn, wo ihr Mann eine Anstellung als Fahrer für Politiker fand. Dort kamen dann noch die Töchter Sylven und Martina dazu. Elke Seul war als Sekretärin an der Universität in Bonn tätig. Ihr Mann verstarb bereits vor vielen Jahren.

Elke Seul genießt bei ihren Aufenthalten im Ferienhaus in Holnis die Spaziergänge mit Blick auf die Ostsee. In diesem Jahr wurde sie von Sohn Jörg Peter begleitet. Foto: privat

Vielfältig interessiert

Elke Seul ist noch heute äußerst wissbegierig und das hinsichtlich völlig verschiedener Themengebiete.

Das Grenzland und seine Geschichte sind jedoch von jeher ihr Steckenpferd, und durch die regelmäßige Lektüre des „Nordschleswigers“ hält sie, die schon mehr als sieben Jahrzehnte im Rheinland lebt, sich über die alte Heimat auf dem Laufenden. „Das ist gut für den Kopf“, sagt sie und ist mit ihren 99 Jahren ein gutes Beispiel für diese These. Und natürlich zählt auch das vollständige Lösen des Kreuzworträtsels zu ihren „Pflichten“.

Der erwähnte Neffe versorgt sie regelmäßig mit der 14-täglichen Printausgabe des „Nordschleswigers“. Sie freut sich besonders, dass er sich immer Zeit nimmt, ihr ein paar persönliche Sätze auf einem kleinen Zettel dazuzulegen.

Andreas Petersen mit seiner Tante Elke Foto: privat

Der 100. als Ziel

Die 100 möchte sie auch unbedingt noch „voll“ machen, nicht zuletzt, um ihren Kindern auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen zu können.

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