Gesundheitswesen
Mit Herzen neue Ärztinnen und Ärzte erobern
Mit Herzen neue Ärztinnen und Ärzte erobern
Mit Herzen neue Ärztinnen und Ärzte erobern
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Mit einem besonderen Angebot macht das Apenrader Krankenhaus (Sygehus Sønderjylland) auf sich aufmerksam, damit für Ärztenachwuchs gesorgt ist. Jetzt treffen sich angehende Medizinerinnen und Mediziner zur „Bland-selv-klinik“ und lernen die Klinik und den Alltag auf verschiedenen Stationen kennen. Dabei trafen sie zunächst auf echte Herzen.
Ärztinnen und Ärzte sind Mangelware in Dänemark. Personal zu finden und zu halten ist eine besondere Aufgabe, damit die medizinische Versorgung gewährleistet bleibt. Auch das Sygehus Sønderjylland, zu dem die beiden Standorte Apenrade und Sonderburg (Sønderborg) gehören, macht dabei keine Ausnahme; mehr noch, es ist für das im Grenzland gelegene Krankenhaus noch schwieriger, Nachwuchs zu finden.
Zwei Wochen Erfahrungen sammeln
Deshalb bietet das Krankenhaus angehenden Medizinerinnen und Medizinern die „Bland-selv-klinik“ (auf Neudeutsch: Pick and Mix) an, ein zweiwöchiger Kurs, bei dem die Studierenden – freiwillig – nach eigenem Interesse bestimmen können, welche Station sie einmal kennenlernen wollen.
Derzeit findet das Angebot am Apenrader Krankenhaus statt. Einleitend lernen sich die Studierenden kennen und üben sich in ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten. So wird das Nähen von Wunden geübt. Herhalten müssen dafür präparierte Schweineherzen und -füße. An diesen wird – mit möglichst echtem Arbeitsgefühl – das Handwerk erlernt.
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Einer von ihnen ist Jonathan Christensen. Der 22-Jährige studiert in Odense, hatte aber schon im vergangenen Jahr von dem Angebot gehört und davon Gebrauch gemacht. Es hatte ihm so gut gefallen, dass er sich auch in diesem Jahr wieder angemeldet hat.
Begeistert vom Angebot
„Ich war schon 2022 bei der bland-selv-klinik dabei, und das wahr so genial, dass ich es noch einmal machen wollte“, sagt er. Der Grund ist einfach: „Auf diese Weise habe ich die Möglichkeit, verschiedene Fachgebiete kennenzulernen, bevor ich mich für mein späteres Fachgebiet entscheide“, erklärt er. Das Krankenhaus in Apenrade war ihm davor nicht bekannt. Und er sieht Vorteile, eine Ausbildung im Grenzland zu machen: „Ich bin positiv überrascht. Meine Schwester hat ihre medizinische Grundausbildung in Sonderburg absolviert. Ich sehe es als Vorteil, dass es ein kleines Haus ist, denn man wird schnell in den Klinikalltag integriert und bekommt Arbeit und Verantwortung übertragen. Das kann in anderen Häusern schwieriger sein.“
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Arzt mit Zukunft in Nordschleswig
Durch die Erfahrungen, die er in Apenrade gesammelt hat und seine Schwester in Sonderburg, könnte er sich sogar vorstellen, seine Ausbildung in Nordschleswig fortzusetzen und später zu beenden. Etwas, das vorher für ihn kaum denkbar war. „Das Kursangebot hat mich auf jeden Fall dazu bewogen, positiv über einen Umzug in den Landesteil zu denken, wenn ich einmal mit dem Studium fertig bin“, sagt der junge Mann.
In den kommenden Tagen werden die Studierenden in verschiedenen Stationen arbeiten und Erfahrungen sammeln. Einige werden, wie Jonathan, möglicherweise nach Nordschleswig zurückkehren und hier ihre Ausbildung zur Ärztin oder zum Arzt absolvieren – und danach vielleicht sogar im Grenzland bleiben, um hier zu arbeiten.
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