Volkssport

Jørgen Schmidt gewinnt zum fünften Mal das Apenrader Ringreiten

Jørgen Schmidt gewinnt zum fünften Mal das Apenrader Ringreiten

Jørgen Schmidt gewinnt zum 5. Mal das Apenrader Ringreiten

Apenrade/Aabenraa
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Jørgen Schmidt (Mitte) darf sich wieder König von Apenrade nennen. Kronprinzessin wurde Ditte Jørgensen aus Düppel, und der Titel der Prinzessin ging an Sofie Petersen aus Schobüll. Foto: Karin Riggelsen

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Insbesondere Ditte Jørgensen aus Düppel verlangte dem Wolleruper im spannenden Stechen das Äußerste ab. Sein 21-jähriger Wallach Landliebe ließ sich weder von der lauten Musik im Festzelt noch von den johlenden Karussellfahrenden aus der Ruhe bringen.

Das abschließende Stechen um den Königstitel beim Apenrader Ringreiten war am Sonnabendnachmittag wie immer spannend. 24 Frauen und Männer hatten sich mit jeweils 30 Ringen für das Finale qualifiziert.

Die 19-jährige Sofie Petersen aus Schobüll beim Stechen Foto: Karin Riggelsen

In diesem Jahr konnten witterungsbedingt nur 30 Durchgänge geritten werden. Als sich am Sonnabendnachmittag eine heftige Gewitterfront über Apenrade legte, entschieden die Verantwortlichen, das Ringreiterturnier abzubrechen – primär zum Schutz von Rössern und Reitenden.

In den Turnierpausen geben die Teilnehmenden ihre Pferde in die Obhut von erfahrenen Pferdehaltern, die mühelos 20 und auch mehr Tiere unter Kontrolle haben. Foto: Karin Riggelsen

Das Pferd allein ist schon bei Unwetter gefährdet. Die erhöhte Position des Reitenden macht auch ihn oder sie einem guten Ziel für den Blitz.

Diese ultraleichten Zuschauer-Faltzelte waren angesichts des wechselhaften Wetters am Wochenende beim Apenrader Ringreiten äußerst praktisch. Foto: Karin Riggelsen

Abbruch am Sonnabend

„Zu dem Zeitpunkt waren an einigen Galgen erst 10 Durchgänge geritten worden. An anderen waren sie schon bei Durchgang 16 angelangt. Wir haben uns entschieden, das Turnier abzubrechen und dann am Sonntag wieder genau dort aufzunehmen, wo man in den einzelnen Galgen angekommen war“, sagte Rittmeister Karsten Damm.

Rittmeister Karsten Damm (r.) überwachte persönlich den ordnungsgemäßen Ablauf des Königsstechens. Foto: Karin Riggelsen

Gleichzeitig wurde entschieden, das Turnier auf insgesamt 30 Durchgänge zu reduzieren. „Normalerweise reiten wir sonnabends 30 Durchgänge und am Sonntag 20. So kommen wir auf insgesamt 50 Durchgänge. – In diesem Jahr haben wir es bei 30 Durchgängen belassen. Das ist übrigens nicht zum ersten Mal in der Geschichte des Apenrader Ringreitens vorgekommen, dass die Anzahl der Durchgänge reduziert werden musste. Die Sicherheit von Mensch und Tier kommt für uns natürlich an erster Stelle“, sagte Rittmeister Damm.

Den besten Überblick auf das Reitturnier hat das Publikum von der überdachten Ehrentribüne. Foto: Karin Riggelsen

Das Stechen mit 24 Teilnehmenden

Entschädigt wurde das Publikum durch ein spannendes Stechen um die Königswürde, für das sich 24 der insgesamt 215 Reitenden qualifiziert hatten.

Der 25-Millimeter-Ring, der im ersten Durchgang am Galgen hing, wurde von allen Qualifizierten auf die Lanze gespießt. Im nächsten Durchgang hatte der Ring nur einen Durchmesser von 15 Millimetern. Nur drei schafften diese Aufgabe nicht und mussten fortan zuschauen. In der dritten Runde ließ Rittmeister Damm einen 10-Millimeter-Ring in den Galgen hängen. Das bedeutete für acht Teilnehmende das Aus.

In diesem Jahr hatte das Apenrader Ringreiten den Galgen mit der Nummer 15 für Teilnehmende aus Schleswig-Holstein reserviert. Für den Hauptvorsitzenden des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Hinrich Jürgensen (2. v. l.), war das ein schöner Anlass, gute Bekannte zu begrüßen. Das Foto zeigt Hinrich Jürgensen mit Peter Jürgen Johannsen aus Medelby sowie den beiden aktiven Teilnehmerinnen Kirsten Heibecke aus Jardelund und Gesche Petersen aus Leck (Læk). Foto: Karin Riggelsen
Die deutschen Gäste sorgten mit ihren verzierten Vereinsfahnen für wahre Hingucker. Foto: Karin Riggelsen

Routine und Ruhe

In den folgenden Runden hatte der Ring einen Durchmesser von nur 7 Millimetern. Das Feld lichtete sich zusehends. In der sechsten Runde traten nur noch vier Reitende an. Nachdem Christian Thomsen, Schads (Skast), und Sofie Petersen, Schobüll (Gl. Skovbøl), in dieser Runde nicht den kleinen Ring auf die Lanze spießen konnten, musste die Entscheidung zwischen Ditte Jørgensen aus Düppel (Dybbøl) und Jørgen Schmidt aus Wollerup (Vollerup) fallen.

Unter den 215 Teilnehmenden waren in diesem Jahr 25 Kinder unter 15 Jahren. Foto: Karin Riggelsen

Die Düppelerin patzte in der achten Runde des Stechens, während Schmidt seine ganze Routine auspackte. Auch sein 21-jähriger Holsteiner-Wallach mit dem Namen „Landliebe“ behielt die Ruhe, und so schafften es die beiden – wie so viele Male zuvor – ein Ringreiterturnier für sich zu entscheiden. Zum fünften Mal gewann er das Turnier in Apenrade.

Das Tambourcorps der dänischen Seestreitkräfte ist aus dem musikalischen Rahmenprogramm des Apenrader Ringreitens nicht wegzudenken. Foto: Karin Riggelsen

„Mein letzter Sieg war vor drei Jahren. Ich hatte auch beim Mal davor gewonnen“, erinnert er sich. Der Hattrick gelang ihm aber vor zwei Jahren nicht.

Fahrgeschäfte gehören zum Apenrader Ringreiten einfach dazu. Foto: Karin Riggelsen

Starke Gegnerin

Auch in diesem Jahr hatte er hart zu kämpfen, bevor sein Sieg unter Dach und Fach war. „Insbesondere Ditte hat es mir sehr schwer gemacht. Es war schon sehr spannend“, bestätigte er.

Die Kleinen in Goldgräberstimmung … Foto: Karin Riggelsen
… die etwas Größeren beim Kräftemessen … Foto: Karin Riggelsen
… und die ganz Großen werden wieder Kind. Foto: Karin Riggelsen

Als Jørgen Schmidt und Ditte Jørgensen schon die ersten Gratulationen in Empfang nehmen konnten und auch schon erste Siegerinterviews gaben, mussten Sofie Petersen und Christian Thomsen noch im „kleinen“ Stechen ausmachen, wer in Apenrade den Prinz(essinn)entitel holt.

Der Erlös der Tombola wird jedes Jahr wohltätigen Zwecken zugeführt. Foto: Karin Riggelsen

Auch hier wurde es noch einmal spannend: In den ersten drei Durchgängen gelang es keinem der beiden, den 7-Millimeter-Ring vom Galgen zu holen. Im vierten Durchgang patzte Christian Thomsen erneut, während die 19-jährige Schobüllerin den Ring sauber traf und sich vom Publikum bejubeln lassen durfte. 

Unter den sogenannten Ponyreiterinnen und -reitern gab es nur einen Teilnehmenden unter 15 Jahren, der alle 30 Ringe vom Galgen holte. Hier gewannt Nicolai Nielsen aus Hellewatt (Hellevad) – ohne zusätzliches Stechen – den Königstitel.  

Das Ergebnis des Apenrader Ringreitens 2024:

König: Jørgen Schmidt, Wollerup
Kronprinz(essin): Ditte Jørgensen, Düppel
Prinz(essin): Sofie Petersen, Schobüll

Ponykönig: Nicolai Nielsen, Hellewatt

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