Leserinnenbericht

Keine Angst vor großen Tieren beim Sommerausflug des Fördekreises Bau

Keine Angst vor großen Tieren beim Sommerausflug des Fördekreises Bau

Keine Angst vor großen Tieren beim Fördekreis Bau

Christa Kath/jrp
Bau/Bov  
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Die Reisegruppe beim Rundgang Foto: Privat

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Der Ausflug des Fördekreises führte die Teilnehmenden nach Schleswig-Holstein, wo sie unter anderem eine vom Aussterben bedrohte Tierrasse sahen.

Ein voller Erfolg war der Sommerausflug des Sozialdienstvereins Fördekreis Bau in den Tierpark Arche Warder und zum Aschberg in den Hüttener Bergen.

Vom Treffpunkt in Krusau (Kruså) brachte der Bus die Reisegruppe zunächst zum Tierpark Arche Warder, wo sie von Guide Alicia – unterstützt von Kollegin Svea – schon erwartet wurden und erste interessante Informationen über den Tierpark gaben. 

Bedrohte und gefährdete Arten

Der Arche Warder Tierpark besteht seit 2004 und ist inzwischen Europas größter Tierpark für seltene und vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen. So leben hier neben den stark gefährdeten Barock- und Poitou-Eseln auch Riesenmaultiere, gefährdete Rinderrassen, Pferde, Schweine, Ziegen, Schafe, Hühner, Enten etc. – insgesamt ca. 1.200 Tiere aus 92 Rassen auf 40 Hektar Fläche.

Tierparkmitarbeiterinnen: Dann sind Arten bedroht

Eine Rasse ist in ihrem Fortbestand bedroht, wenn die Zahl ihrer Individuen unter eine bestimmte Mindestzahl sinkt: Eine Rinderrasse gilt etwa als gefährdet, wenn nur noch 1.000 Kühe oder weniger als 20 nicht miteinander verwandte Stiere leben. Bei Schafen und Ziegen gelten 500 Muttertiere oder 20 Böcke als Grenze, und bei Schweinen liegt die Zahl bei weniger als 200 Sauen oder weniger als 20 Ebern.

Die Industrialisierung in der Tierproduktion hat zu einer Einengung auf nur wenige Hochleistungsrassen geführt. Die Biodiversität geht dadurch verloren. Das berichteten die beiden Mitarbeiterinnen des Parks.

Schwimmende Schweine

Nach der Einführung nahm Alicia die Gäste aus Nordschleswig mit auf einen Rundgang durch den Park. Der erste Halt war bei den Turopolje-Schweinen, die ursprünglich in Kroatien beheimatet waren. Sie sind besonders an überschwemmte Gebiete angepasst und können ausgezeichnet schwimmen und tauchen. „Davon konnten wir uns überzeugen, als Alicia Äpfel verteilte, die wir ins Wasser werfen sollten, um die Schweine anzulocken. Das hat wunderbar funktioniert und ruckzuck waren die Schweine zur Stelle und schwammen zu den Leckerbissen“, berichtet Christa Kath. Weiter ging es zu den Schafen, wo die Zackelschafe und die Waldschafe den Ausflüglerinnen und Ausflüglern aus der Hand fraßen.

Streicheleinheiten für die Poitou-Esel Foto: Privat

Streicheleinheiten und Fütterungen

„Besonders beeindruckend waren bei der nächsten Station die Riesenmaultiere sowie die Poitou-Esel, die von einigen Wagemutigen unter uns Streicheleinheiten erhielten. Alicia ermahnte uns, dabei auf unsere Füße zu achten, da die Esel keine Leichtgewichte seien. Ebenso staunten wir über die diversen Rinderrassen und die enorm großen Stiere, die Alicia uns zeigte.“

Auf dem Weg zurück gab es noch einen kurzen Stopp bei den federfüßigen Zwerghühnern, die mit Mehlwürmern gefüttert werden durften.

Zackel- und Walschafe wurden handgefüttert. Foto: Privat

Erkundung auf eigene Faust

Wir selbst waren inzwischen auch hungrig, sodass wir uns ins parkeigene Restaurant Farmküche begaben, wo bereits das Mittagessen auf uns wartete. 

Die Zeit nach dem Mittagessen nutzten einige Teilnehmer zu einem kleinen Spaziergang auf eigene Faust, und andere besuchten das zum Park gehörende Museum Domesticaneum. Hier wird auf 300 Quadratmetern teils virtuell die lange, gemeinsame Entwicklungsgeschichte von Mensch und Haustier erzählt, und man erhält einen Blick in die Zukunft, warum der Erhalt der Vielfalt aller Nutztierrassen so wichtig ist. 

Vom Tierpark aus fuhren die Gruppe anschließend zur nächsten Station, dem Aschberg im Naturpark Hüttener Bergen. Während der Fahrt dorthin bekamen die Ausflügler von Christa Kath einige Informationen über das nächste Reiseziel. 

Der Aschberg hat eine Höhe von 98 Metern. Er liegt in der Gemeinde Ascheffel. Bei gutem Wetter reicht die Sicht vom Berg bis zur Ostsee. Über den Aschberg verläuft der Naturparkweg, der fünf Naturparks in Schleswig-Holstein für Wanderer verbindet. Das sind die Naturparks Schlei, Hüttener Berge, Aukrug, Westensee und Holsteinische Schweiz. 

Vom Knivsberg auf den Aschberg

Auf dem Aschberg steht seit 1930 das sieben Meter hohe Bismarck-Standbild, das nach dem Entwurf des Bildhauers Adolf Brütt in Berlin hergestellt wurde. Das Standbild stand ursprünglich auf dem Knivsberg, wo es 1919 auf Veranlassung der Knivsberg-Geselllschaft aus der Nische des Bismarckturmes geborgen wurde. Im Vorfeld der Volksabstimmung in Schleswig befürchtete man dort seine Zerstörung oder Beschädigung. Es befand sich über viele Jahre in einer Scheune in Ascheffel. Auf dem Aschberg wurde das Denkmal auf dem Nordmarktfest (dem Ersatz für das Knivsbergfest) am 6. September 1930 eingeweiht. 

Neugestaltet für 11 Millionen Euro

Ende des 19. Jahrhunderts wurde auf dem Aschberg erstmals ein Aussichtsturm aus Holz errichtet, der nach wenigen Jahren erneuert wurde. Dieser etwa zehn Meter hohe Turm wurde Kaiser-Wilhelm-Turm genannt. Er existierte bis 1918. In den Jahren 2012 und 2013 wurde das Areal für 11 Millionen Euro umgestaltet. Es entstand ein Hotel mit 30 Doppelzimmern, ein Seminargebäude mit Gastronomie und ein 20 Meter hoher Aussichts- und Kletterturm.

Gelungener Ausflug

„Wir besichtigten das Denkmal, genossen bei strahlendem Sonnenschein die Aussicht vom Turm und labten uns anschließend an Kaffee und leckerem Kuchen im Panorama-Hotel Aschberg. Um 17 Uhr traten wir dann die Rückfahrt nach Krusau an, und alle waren sich einig, dass dies ein wirklich gelungener Ausflug war“, berichtet Christa Kath.

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