Kultur

Nach gescheitertem Kaperschiff-Projekt: Neue maritime Pläne für Apenrade

Nach gescheitertem Kaperschiff-Projekt: Neue maritime Pläne für Apenrade

Kaperschiff gescheitert: Neue maritime Pläne für Apenrade

Apenrade/Aabenraa
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Vertreter der „Kaperlaug“ stellten das Projekt auch dem Apenrader Bürgermeister vor. Nach dem Vorbild der „Husum“ sollte ein historisches Schiff nachgebaut werden. Der Stadtrat hatte Mittel für die Gilde bereitgestellt (Archivfoto). Foto: privat

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Der Nachbau eines historischen Kaperschiffes sollte die Stadt kulturell bereichern und eine Touristenattraktion werden. Jetzt hat die Schiffsgilde bekannt gegeben, dass daraus nichts wird. Es gibt jedoch neue Pläne.

„Die drei Makrelen“ (de tre makreller) sollte das Schiff heißen, das die Kapergilde nachbauen wollte. Als historisches Vorbild diente das Kaperschiff „Husum“. Der Name des Schiffes sollte an das Apenrader Wappen erinnern, und es sollte als Touristenattraktion im Apenrader Südhafen (Sydhavn) liegen. Ausflüge mit Schulklassen und Gästegruppen waren geplant.

Kaperschiffe

  • wurden eingesetzt, um feindliche Schiffe zu kapern.
  • waren bewaffnet.
  • bekamen eine staatliche Konzession.
  • wurden von selbstständigen Seefahrern betrieben.
  • und die Kaperei wurden 1856 verboten und der Piraterie gleichgestellt. 

 

Hauptinitiator und Mitgründer ist der 94-jährige Apenrader Visionär Gunnar Petersen. Trotz seines Alters hat er viele Ideen und Visionen. 

Mit Sponsoren- und Spendengeldern sowie Mitteln aus der Kommunalkasse wollten die Gildegründer das Projekt finanzieren. Sieben Millionen Kronen, so hatte Pedersen ausgerechnet, sollte das Projekt kosten. Stiftungsmittel wurden beantragt. Außerdem hatten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, das Vorhaben mit dem Kauf einer Makrelenbeteiligung (makrelbeviser) zu unterstützen.

Der Traum ist geplatzt

Jetzt mussten die Gildenmitglieder jedoch einsehen, dass aus dem Kaperschiffstraum nichts wird. „Leider ist es uns nicht geglückt, die benötigte Unterstützung durch Stiftungen usw. zu bekommen“, heißt es vom Vorsitzenden Gunnar Petersen. Der Beschluss bei der jüngsten Vorstandssitzung lautet deshalb: Die Bemühungen, Gelder für das Projekt zu sammeln, werden eingestellt.

Gunnar Pedersen hat sein Leben lang eine enge Beziehung zum Schiffsbau (Archivfoto). Foto: Karin Riggelsen

Man hat sich überdies darauf verständigt, eine außerordentliche Generalversammlung einzuberufen, auf der der Verein aufgelöst werden soll. Die gesammelten Gelder sollen dann zurückgezahlt werden.

Neue Pläne im Petto

Aufgeben wollen Petersen und seine Mitstreiter trotz des Rückschlags nicht. Man sei überzeugt, dass „der Bedarf vorhanden ist, historische und maritime Aktivitäten mit Relation zu dem kommenden Museum am Kilen zu stärken“, wie es vom Vorstand heißt. 

Am Kilen soll ein Museum für Kunst und Schifffahrt entstehen. Durch die Nähe zum Hafenbecken des Sydhavn gibt es ein maritimes Ambiente. 

Deshalb möchte der Vorstand bei der außerordentlichen Generalversammlung im Januar des kommenden Jahres vorschlagen, einen neuen Verein zu gründen. „Das maritime Apenrade“ (Det maritime Aabenraa) soll maritime Aktivitäten mit Bezug auf die stolze Seefahrtstradition Apenrades ins Leben rufen und koordinieren.

Ein Vorbild könnte der „Gammel Havn“ in Middelfart sein. Dort sind alte Holzsegelschiffe gesammelt worden. Der Hafen ist von der Schiffsbewahrungsstiftung (skibsbevaringsfond) als „Kulturhafen“ ausgezeichnet worden. Die Geschichte der Stadt als auch das maritime Erbe Middelfarts sind dort zu besichtigen.

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