Seit knapp 20 Jahren ist Erhard Frederiksen ehrenamtlich im Verein Parasport Aabenraa tätig. Parasport ist der dänische Begriff für Behindertensport. Sein Sohn leidet an einer Erkrankung, die ihn an den Rollstuhl fesselt. „Und wenn man dann als Angehöriger dabei ist, ist man ebenfalls schnell in den Verein integriert“, sagt Frederiksen. „In unserer Familie spielt der Verein eine wichtige Rolle, denn für meinen Sohn bedeutet er Abwechslung, neue Erfahrungen und Kontakt zu anderen Menschen, und das ist wichtig für mich.“

Vor jetzt 50 Jahren wurde der Verein gegründet. „Damals gab es noch nicht so viele Angebote“, berichtet er. Heute gibt es eine ansehnliche Zahl Sportangebote für körperlich behinderte Menschen: E-Hockey, Schwimmen, das sogenannte Framerunning, Bowling, Rollstuhltennis und -basketball und seit Neuestem auch Rollstuhlskating.

„Dafür sind, wie für die anderen Sportarten auch, spezielle Rollstühle notwendig, die die Stöße auffangen“, erzählt er. Knapp 70 Frauen und Männer sind im Verein Mitglied. Darunter auch einige aus Deutschland, denn „dort gibt es solche Angebote nicht“, weiß er.

Doch wie verständigen sich die Sportlerinnen und Sportler? „Einige sprechen beide Sprachen, es wird zum Teil Englisch geredet, und mit der Zeit verstehen die Leute dann auch Dänisch“, berichtet Erhard Frederiksen.

Getragen wird der Verein von knapp 20 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern „und den Eltern der Menschen mit Behinderungen, die ebenfalls einen großen Teil beitragen“, so Frederiksen.

Kostspielig, doch sehr wertvoll

Eine wichtige Aufgabe des Vorstandes ist es, Gelder zu beantragen, denn Parasport ist kostspielig. Die Geräte, primär Rollstühle, sind Spezialanfertigungen, die zum Teil sogar auf den Körper der Nutzerinnen und Nutzer zugeschnitten sind. „Und das kostet natürlich“, sagt er. Doch der Aufwand und die Kosten lohnen sich, denn „die Behinderten kommen raus, sie bewegen sich, sammeln Erlebnisse und bekommen soziale Kontakte, wie es sonst kaum möglich ist“, sagt er.

Parasport Aabenraa hat sich in den vergangenen 50 Jahren zu einem Vorzeigeverein entwickelt. Die gesammelten Erfahrungen werden gerne von anderen Vereinen genutzt, sogar in Kanada, wo einer der Trainer inzwischen schon dreimal war, um Hilfe bei der Gründung und Entwicklung eines Behindertensportvereins zu leisten, berichtet Erhard Frederiksen.

Profifußballer stellen sich zum „Kampf“

Das Jubiläum wird bald auch gefeiert. Am Sonnabend, 26. August, stellt sich der Verein in der Enstedter Sporthalle (Ensted Hallen, Skolegade 10 in Stubbæk) vor. Mit dabei sind Profifußballer des dänischen Erstdivisionärs Sønderjyske, die sich in verschiedenen Behindertensportarten ausprobieren und gegen „Behinderten-Profis“ antreten werden. Außerdem werden Eintrittskarten für Spiele der Mannschaft und weitere Gewinne verlost.

„Ich freue mich sehr, wenn sich die Leute anschauen und ausprobieren, was wir bieten“, sagt Erhard Frederiksen und hofft, möglichst viele Menschen beim Jubiläum zu treffen.

Die Veranstaltung beginnt um 11 Uhr und endet gegen 14.30 Uhr. Eine Stärkung liefert ein Imbisswagen. Kalte und warme Getränke spendiert der Verein.

Das Programm im Überblick:

• 11 Uhr: Willkommensrede vom Vorsitzenden Keld Matthiesen
• 11.10 Uhr: Reden der Gäste
• 11.30 Uhr: Vereinsgeschichte, vorgetragen vom Vorsitzenden
• 12 bis 14.30 Uhr: Imbisswagen ist geöffnet
• 12 bis 12.20 Uhr: E-Hockey-Showspiel gegen Sønderjyske-Fußballer
• 12.30 bis 12.50 Uhr: Rollstuhlbasketball-Spiel gegen Sønderjyske-Fußballer
• 13 bis 13.20 Uhr: Framerunning – Behinderte gegen Sønderjyske-Fußballer
• 13.30 Uhr: Verlosung der Preise, darunter ein zweimonatiges Padeltennis-Abo, Fitnesscenter-Abo und Sønderjyske-Eintrittskarten
• 13.45 bis 14.30 Uhr: Gäste können Parasport-Angebote ausprobieren