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Pläne für die historische Polizeiwache in Apenrade werden immer konkreter

Pläne für die historische Polizeiwache in Apenrade werden immer konkreter

Pläne für die alte Polizeiwache werden immer konkreter

jv.dk/jlh
Apenrade/Aabenraa
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Das Gebäude von Westen aus der Vogelperspektive Foto: Esoft

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Bei der Übernahme der historischen Polizeistation am Haderslevvej in Apenrade durch neue Eigentümer gab es bereits Pläne, das Gebäude für gewerbliche Zwecke oder für Wohnungen zu nutzen. Diese Idee greifen Hans Christian und Ruta Nissen in groben Zügen auf. Doch sie planen auch den Neubau von seniorengerechten Wohnungen.

Im Dezember 2023 hat das Ehepaar Nissen, das in Litauen lebt, die ehemalige Polizeiwache am Apenrader Haderslevvej erworben. Hans Christian Nissen ist gebürtiger Nordschleswiger und hat viele Jahre im Landesteil gelebt. 

Trotz eines ursprünglichen Preises von 11 Millionen Kronen gelang es dem Paar, die Immobilie für knapp über 7,5 Millionen Kronen zu kaufen. Das historische Gebäude wurde zusammen mit einer Machbarkeitsstudie angeboten, die das Apenrader Architekturbüro „ZENI Arkitekter“ erstellt hat. Diese Studie schlug verschiedene Nutzungen vor, darunter ein Hotel, Wohnungen oder gewerbliche Nutzung. Die Kommune Apenrade favorisierte insbesondere die Wohnungen und Gewerbe.

Zusammenarbeit mit Tegnestuen Mejeriet A/S

Hans Christian Nissen hat nun die Kooperation mit dem Architekturbüro „Tegnestuen Mejeriet A/S“ aus Hadersleben (Haderslev) begonnen, um die Grundlagen für einen genaueren Plan zu entwickeln. 

Neue Pläne: Gesundheitszentrum und seniorengerechte Wohnungen

Die neuen Pläne umfassen die Einrichtung eines Gesundheitszentrums und Mietbüros in dem bestehenden Gebäude, das einst die Polizeiwache beheimatete und ursprünglich als deutsche Mittelschule gebaut wurde. Daneben soll ein mehrgeschossiger Neubau mit 16 seniorengerechten Eigentumswohnungen entstehen. Diese sollen zwischen 70 und 120 Quadratmeter groß sein und mit Aufzügen, Balkonen sowie Terrassen zum ehemaligen Schulsportplatz hin ausgestattet werden. 

Nissen betont, dass darauf geachtet werde, dass sich das neue Gebäude harmonisch in die Umgebung einfüge.  

Interesse an gewerblichen Räumlichkeiten

Bezüglich des gewerblichen Teils berichtet Hans Christian Nissen von einer Reihe von Interessenten, die die Räumlichkeiten nach Abschluss der Renovierung im nächsten Jahr mieten wollen. 

Das sind die Nissens

Hans Christian und Ruta Nissen besitzen mehrere Grundstücke in den Kommunen Apenrade und Sonderburg (Sønderborg). Dazu gehört der 280 Hektar große Hof „Koldmoos“ zwischen Hockerup (Hokkerup) und Rinkenis (Rinkenæs), der derzeit verpachtet ist.

In Litauen unterhält das Paar landwirtschaftliche Betriebe mit einer Fläche von 4.500 Hektar, auf denen sie insgesamt 1.800 Kühe halten und gerade eine große Erweiterung abgeschlossen haben.

Außerdem gehören ihnen ein Vier-Sterne-Hotel in Litauen sowie mehrere Mietobjekte, darunter eine ehemalige Polizeiwache. Das Paar lebt privat in Siauliai, der viertgrößten Stadt Litauens mit rund 130.000 Einwohnenden. Normalerweise besuchen sie Dänemark während der Weihnachts- und Sommerferien.

 

 

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Ein Gymnasium für die deutsche Minderheit

Apenrade/Aabenraa Vor rund einem dreiviertel Jahr ist die ehemalige Polizeiwache in Apenrade nach längerer Verweildauer auf dem Angebotsmarkt an einen nordschleswigschen Geschäftsmann mit Wohnsitz in Litauen verkauft worden. Das imposante Gebäude am Haderslevvej wurde Mitte der 1920er-Jahre als deutsche Mittelschule erbaut und entwickelte sich dann zum deutschen Gymnasium. Hauke Grella, Leiter des Deutschen Museums Nordschleswig in Sonderburg, hat zu dem Gebäude einen Aufsatz verfasst. Er dient dem „Nordschleswiger“ als Grundlage für diesen Artikel.