Leserbericht

„Reformationsandacht mit Lutherschmaus und Volksmusik“

Reformationsandacht mit Lutherschmaus und Volksmusik

Reformationsandacht mit Lutherschmaus und Volksmusik

Hanns Peter Blume
Bjolderup
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Lutherschmaus im Waffenhaus der Kirche Foto: Hanns Peter Blume

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Der Reformationstag des Pfarrbezirks Tingleff fand in Bjolderup statt. Im Mittelpunkt stand ein Weggefährte Luthers. Ein Teil der Veranstaltung ist inzwischen zur Tradition geworden.

Traditionsgemäß war im Pfarrbezirk Tingleff am Reformationstag zu einer Abendandacht nach Bjolderup eingeladen worden. Zur Tradition gehört inzwischen auch ein anschließender „Lutherschmaus“, den das Tingleffer Pastorenpaar eingeführt hatte. Zur neuen Tradition könnte die Teilnahme des Duos „Jaspers & Kempendorf“ werden, das nun schon zum zweiten Mal diesen Abend bereichert hat.
 
Frauke Lorenzen beim Vortragen Foto: Hanns Peter Blume
In der Andacht ging es, dem Tag entsprechend, um Martin Luthers Reformation und um seinen Weggefährten Johannes Bugenhagen, der ja auch Reformator des Nordens genannt wird. Eingebaut in die Andacht waren vor allem markante, kernige Worte Luthers. Das Pastorenehepaar und die beiden Mitglieder aus dem Kirchenvorstand, Frauke Lorenzen und Albert Callesen, trugen diese Sprüche wechselweise vor, immer ergänzt durch Melodien des Duos. Hier nur eine Miniauswahl der Worte Luthers:
  • Wenn Gott keinen Spaß verstünde, so möchte ich nicht in den Himmel.
  • Furcht tut nichts Gutes. Darum muss man frei und mutig sein in allen Dingen und feststehen.
  • Der wohl bekannteste Spruch: Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.
Organistin Doris Sommerlund Foto: Hanns Peter Blume
Erwähnt werden soll auch die Teilnahme der Organistin Doris Sommerlund, die die Andacht mit Orgelmusik einleitete und abschloss.
 
Beim anschließenden „Lutherschmaus“ unterhielten Manfred Jaspers und Matthias Kempendorf mit „reduziert arrangierter, zeitloser deutscher Volksmusik“. Beide Musiker beherrschen eine Reihe von Instrumenten, acht davon kamen an diesem Abend zum Einsatz. Bei manchen Liedern wurden die Texte geändert, um noch mehr „hineingeben“ zu können, wie Jaspers betonte.
Das Duo „Jaspers & Kempendorf“ Foto: Hanns Peter Blume

Ein Beispiel dafür war das auch hier sehr bekannte Lied „Kein schöner Land ...“, am Anfang noch im Originaltext, dann zeitkritisch neu getextet und auch in der Melodie völlig neu. So wurden schwerpunktmäßig weitere Lieder vorgetragen, die von Armut, anderer Not und dem Verlust der Heimat erzählten („In Mutters Stübele ...“, „Nun ade, du mein lieb Heimatland ...“ u. a. m.). In diesem Zusammenhang wiesen die Musiker auf den diskriminierenden Begriff „Wirtschaftsflüchtlinge“ hin – ein Abend zum Nachdenken.

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Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
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