Stadtentwicklung

Schornstein könnte zum Wahrzeichen Apenrades werden

Schornstein könnte zum Wahrzeichen Apenrades werden

Schornstein könnte zum Wahrzeichen Apenrades werden

jrp/jv.dk
Apenrade/Aabenraa
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Der Schornstein am Hummlehaven Foto: Jan Peters

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Der inzwischen stillgelegte Schornstein des früheren Fernwärmewerkes am Hummlehaven sollte abgerissen werden. Jetzt wird er jedoch saniert und könnte zu einem Hingucker werden.

Eigentlich sollte der knapp 50 Meter hohe Schornstein inmitten Apenrades abgerissen werden. Früher wurde der Rauch, der durch die Verbrennung von Kohle zur Fernwärmegewinnung entstand, durch den Schlot hoch in die Luft geleitet.

Seit die Apenrader Fernwärme klimafreundlich im Industriegebiet Brunde produziert wird, ist das alte Fernwärmewerk stillgelegt. Darin befinden sich heute Büros von „Bolig Syd“ und ein Architektenbüro.

Der Schornstein – gebaut 1956 – ist jedoch durch Wind und Wetter undicht geworden und lässt Feuchtigkeit ins Gebäude dringen. Er sollte verschwinden. Geld dafür hatte „Bolig Syd“ schon parat, wie Direktor Peder Damgaard gegenüber „JydskeVestkysten“ sagte.

Der Schornstein am Hummlehaven aus der Vogelperspektive: Im oberen Bereich sind Handwerkerinnen und Handwerker dabei, die Fugen auszubessern. Dafür ist eine Plattform installiert worden. Foto: Jacob Schultz/JydskeVestkysten

Als jedoch eine Gebäudebesichtigung zeigte, dass der Ziegelsteinbau mit einer relativ geringen Summe von 600.000 Kronen für weitere 25 Jahre fit gemacht werden könne, kam der Erhalt ins Spiel. Ein Abriss wäre wesentlich teurer geworden.

„Das Geld dafür kommt durch Mieteinnahmen von Mobiltelefonnetzanbietern ins Haus, denn der Schornstein wird für 5-G-Antennen genutzt“, erklärt Damgaard.

Jetzt sind Handwerker dabei, die Fugen zu erneuern, sodass keine Feuchtigkeit mehr eindringt.

Der Eingang zu den Büros von „Bolig Syd“ Foto: Jan Peters

Doch damit war es für den Direktor nicht genug. Eine Idee schlummerte schon lange in ihm, wie er berichtet. „Der Schornstein soll künstlerisch aufgewertet werden.“ Damgaard nahm Kontakt mit dem kommunalen Bilderkunstrat (billedkunstråd) und der Apenrader Kommune auf, um den Vorschlag zu besprechen.

Von beiden Seiten sei zumindest Interesse bekundet worden, so der Bolig-Syd-Direktor. 

Vorbild aus einer anderen nordschleswigschen Stadt

Damgaard hat ein Vorbild: eine Installation an einem Sonderburger Schornstein. Dort prangte früher am Schornstein einer Wollfabrik ein beleuchtetes Wollknäuel mit zwei Stricknadeln am Himmel. Solche Lichtkunst könnte er sich auch in Apenrade vorstellen. „Wir haben ja einige Lichtkunstwerke in der Stadt“, sagte er. „Der Schornstein ist ja von überall her zu sehen und könnte die Nacht erleuchten.“

Bisher besteht das Projekt nur auf dem Zeichenbrett. Der Dialog zwischen den beteiligten Parteien ist jedoch hergestellt, und Peder Damgaard erhofft sich, bald mehr berichten zu können.

Das Knäuel des Wollproduzenten „Kamgarn“ in Sonderburg (Sønderborg) Foto: Sønderborg Lokalhistoriske Archiv
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