Deutsche Minderheit

Mit viel Fleiß und Ideenreichtum ist bei Klautoft eine Naturperle entstanden

Mit viel Fleiß und Ideenreichtum ist bei Klautoft eine Naturperle entstanden

Mit viel Fleiß ist bei Klautoft eine Naturperle entstanden

Rothenkrug/Rødekro
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Leo Luff (2. v. l.) führte persönlich über das weitläufige Gelände. Foto: privat

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Das Ehepaar Luff hat über zwei Jahrzehnte auf einer rund 15 Hektar großen Fläche seines Anwesens ein Naturhostel geschaffen, das auch für Menschen mit Behinderungen geeignet ist. Die Mitglieder des BDN Rothenkrug erfuhren kürzlich aus erster Hand von weiteren Vorhaben der aktiven Eheleute.

Selbst haben Gisela und Leo Luff nicht großartig Werbung für das Naturidyll gemacht, das sie im Laufe der vergangenen fast 25 Jahre auf den ehemaligen Landwirtschaftsflächen ihres Hofes am Stamplundvej bei Klautoft (Klovtoft) mit viel Fleiß und Ideenreichtum geschaffen haben. Und doch sind die Hütten des dortigen „Favsbjerg Naturhostels“ in der Saison fast ständig ausgebucht. 

Hochzeiten, Geburtstage, Klassenreisen, Firmenfeste und sogar Teambuilding-Veranstaltungen finden dort das ganze Jahr über statt. Dennoch ist es ein Geheimtipp. Kürzlich nutzten Mitglieder des Rothenkruger Ortsvereins des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) einen freien Tag im Bookingkalender für einen Blick hinter die Kulissen. Den meisten der Teilnehmenden war die Existenz dieser Perle völlig unbekannt.

Einige der Hütten sind quasi Teil der Natur. Foto: privat

Mischwald statt Monokultur

Von Leo Luff persönlich wurden die BDN-Mitglieder aus Rothenkrug zu einigen ausgewählten Orten seines Anwesens geführt. Sich tatsächlich alles anzuschauen, ist gar nicht möglich, schließlich verteilen sich die Annehmlichkeiten auf 15 Hektar Land.

Wo früher Hokkaido und andere ökologische Feldfrüchte angebaut wurden, bieten jetzt meterhohe Bäume Mensch und Tier Schutz vor Wind und Wetter und an mehreren künstlich angelegten Seen und Teichen können Gäste ihre Seelen und Füße baumeln lassen.

Während die Gruppe vom BDN Rothenkrug begeistert war von dem, was die Familie Luff in Eigenarbeit aufgebaut hat, so haben Leo (r.), seine Frau Gisela und Sohn Benjamin schon einige Dinge an den ersten Hütten entdeckt, die während der nächsten Monate repariert und renoviert werden müssen. Foto: privat

Obwohl der Herbst schon langsam seine typischen Seiten ankündigte, konnten sich die Rothenkrugerinnen und Rothenkruger gut vorstellen, dass sich Besuchende hier in diesem Naturidyll wohlfühlen und gut entspannen können. 

Das Naturhostel der Luffs besteht aus mehreren größeren Holzhütten, die auch für größere Feiern gern gemietet werden. Und für übernachtende Gäste gibt es Hütten in verschiedenen Größen. Die Ausstattung variiert.

Einige dieser Holzhäuschen sind mobil und können deshalb unterschiedlich angeordnet und an verschiedenen Standorten platziert werden.

Barrierefreiheit ist für die Luffs nicht nur ein Wort. Sie legen großen Wert darauf, dass auch Menschen mit Behinderungen ihr Naturhostel nutzen können. Foto: privat

Glamouröse Zukunftspläne

Leo Luff verriet, dass er und seine Frau für die kommende Saison auch sogenanntes Glamping anbieten wollen. Hinter dieser Wortkreation, die aus den Wörtern „Glamourös“ und „Camping“ geschaffen wurde, verbergen sich komfortable und gut ausgestattete Unterkünfte in der Natur. Ein riesiges – beheizbares – Holzbadefass gehört inzwischen auch zu den Annehmlichkeiten. 

Barrierefreiheit ist den Luffs ein Anliegen. Die Hütten und Stege sind auch für Menschen zugänglich, die auf Rollstühle oder andere Gehhilfen angewiesen sind. Im „Fuhrpark“ des Naturhostels befinden sich sogar zwei geländegängige Rollstühle.

Immer, wenn uns langweilig ist, bauen wir etwas Neues.

Leo Luff, Inhaber „Favsbjerg Naturhostel“

Selbst sind die Luffs

Das Besondere an „Favsbjerg Naturhostel“ ist sicherlich, dass die Familie Luff weitgehend alles selbst baut und anlegt. Inzwischen ist auch Sohn Benjamin Teil des Unternehmens. Auf Sicht ist der Generationswechsel daher schon gesichert. 

Langeweile oder Müßiggang kennen die Luffs offensichtlich nicht. Auch die Ideen, wie sie ihre Naturperle verbessern können, gehen ihnen anscheinend nicht aus. „Immer wenn uns langweilig ist, bauen wir etwas Neues“, antwortete Leo Luff auf die Frage seiner Gäste, was ihn und seine Frau antreibe. Das Naturhostel ist nämlich nur ein „Hobby“ der Luffs. Sie haben auch „richtige“ Berufe. 

Außer den bereits erwähnten Glampinghütten steht außerdem ein Sanitärgebäude für die neue Saison auf der To-do-Liste. Da die Luffs hohe Ansprüche stellen, werden die ersten Holzhäuser im Laufe des Winters auch fachmännisch überholt.

Abgeschlossen wurde der Besuch mit einem gemeinsamen Grillen in einer der größeren Veranstaltungshütten. Foto: privat

„Kohlköpfe“ managen das tägliche Geschäft

Das tägliche Geschäft sowie das Kochen für Gesellschaften haben die Luffs vor gut anderthalb Jahren outgesourct, wie es auf Neudeutsch heißt. Ein junges Pärchen – bestehend aus Charlotte Paaske Jepsen und Tobias Hennigs – bekocht und betreut die Gäste. Darüber hinaus bieten die beiden unter dem Namen „Kaalhovedet“ (Deutsch: der Kohlkopf) einen ökologischen Cateringservice an.    

Mit einem gemeinsamen Essen in einer der Festhütten wurde der gemütliche und informative Abend abgeschlossen. 

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