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Von Manchester nach Apenrade – nur für den Bergmarathon

Von Manchester nach Apenrade – nur für den Bergmarathon

Von Manchester nach Apenrade – nur für den Bergmarathon

Anke Haagensen/kj
Apenrade/Aabenraa
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„Run Wild“ nennt sich die Laufgruppe der Uni Manchester, die zum ersten Mal am Apenrader Bergmarathon teilnahm. Foto: privat

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Eine inklusive Laufgruppe aus England gibt der Veranstaltung die Maximumpunktzahl. „10/10“, lautet das unmissverständliche Fazit des Tourplaners.

Läuferinnen und Läufer aus Manchester haben erstmals am Apenrader Bergmarathon teilgenommen und sind hellauf begeistert von der Veranstaltung, auf die sie eher zufällig gestoßen sind – über das Internet nämlich.

Inzwischen sind die Briten wieder in heimische Gefilde zurückgekehrt, doch wir haben den Tour-Planer Jack Sharpen ausfindig gemacht und ihn einfach gefragt, wie es überhaupt dazu kam, dass sich eine 20-köpfige Gruppe von Manchester nach Apenrade aufmachte.

Die Vorgeschichte

In der Ergebnisliste des Apenrader Bergmarathons gibt ein kleines Fähnchen hinter dem Namen die Nationalität der oder des Teilnehmenden an. Da hinter den meisten der 1.200 Namen ein Dannebrog leuchtet, fällt es auf, wenn andere Staatsfahnen darunter sind. In diesem Jahr waren auffällig viele Union Jacks, die Nationalflagge des Vereinigten Königreichs, unter den „Fremdfähnchen“. Darüber hinaus gaben sie allesamt Manchester als Wohnort an. Das war für den „Nordschleswiger“ ein Anlass nachzuhaken.

Über den Bergmarathon-Organisator Per Hussmann konnte die E-Mail-Adresse eines der Teilnehmer ausfindig gemacht werden und so war eine Verbindung nach Manchester geschaffen.

Die verschiedenen Startgruppen wurden mit bunten Konfettifontänen auf die Strecke geschickt. Foto: motionsbilleder.dk

Eine „wilde“ Gruppe

„Wir sind Mitglieder von Run Wild, einer freundlichen, inklusiven Laufgruppe, die zur Universität Manchester gehört“, stellt Sharpen sich und seine Gruppe vor.

Jedes Jahr planen die „wilden Läuferinnen und Läufer“ eine Auslandsreise zu Rennen in ganz Europa, die in der Regel entweder in den Oster- oder Sommerferien stattfinden. „Da wegen Covid seit 2019 keine Reisen mehr möglich waren, waren wir sehr gespannt auf einen Sommerlauf, der für alle Distanzen und Fähigkeiten geeignet ist“, erzählt er. Über verschiedene Lauf-Websites hat die Gruppe viele potenzielle Rennen erkundet. „Als wir die Website des Bergmarathons in Apenrade fanden, erschien uns dies als die perfekte Wahl!“, berichtet Jack Sharpen.

Für Matthew Rolph aus Manchester war es der erste Marathon. Foto: motionsbilleder.dk

Von Manchester nach Billund

Eine 20-köpfige Gruppe vom Studierenden bis zum Doktoranden reiste von Manchester nach Billund an. Dort blieben sie zwei Tage, um Legoland, Lalandia und die Stadt zu erkunden. „Am Tag vor dem Rennen fuhren wir dann mit einem Zwischenstopp in Vejle nach Apenrade, erkundeten die schöne Stadt und ihre Umgebung und wohnten in Strandnähe“, erzählt er.

James Bannister absolvierte den Halbmarathon in Apenrade. Foto: motionsbilleder.dk

Lob, Lob und noch mehr Lob

„Wir alle fanden die Veranstaltung großartig, denn wir hatten Läufer, die über unterschiedliche Distanzen an den Start gingen, darunter zwei, die zum ersten Mal einen ganzen Marathon liefen. Die freiwilligen Helfer waren sehr hilfsbereit, die Atmosphäre war großartig und die Strecke selbst war eine Herausforderung, mit der viele von uns nicht gerechnet hatten, da Manchester so flach ist! Alle Einheimischen, Gastronomen und Helfer waren sehr freundlich.  Wir hatten einen tollen Tag“, lautet das Fazit des Tour-Organisators und schiebt als i-Tüpfelchen noch folgendes Kompliment nach, welches Bergmarathon-Organisator Per Hussmann und seine vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sicherlich wie Öl runtergeht: „Insgesamt war die Veranstaltung eine 10/10 in Bezug auf Organisation, Unterkunft und landschaftliche Eindrücke.“

Nach einer langen Erholung in der Förde und anschließend in der Sauna flog die Gruppe aus Manchester am Sonntagabend von Billund zurück nach England. 

Tour-Planer Jack Sharpen (im lilafarbenen Tanktop mit der Startnummer 8249) walkte den Halbmarathon. Foto: motionsbilleder.dk

Neues Jahr – neues Ziel

Und dennoch werden sie im nächsten Jahr nicht wieder nach Apenrade kommen.

„Die Auslandsreise für das nächste Jahr steht zwar noch nicht fest, da wir aber normalerweise jedes Jahr das Land wechseln, wird Apenrade leider nicht auf der Liste stehen. Als Komiteemitglied der letzten zwei Jahre habe ich eine Liste der besten Rennen für spätere Komiteemitglieder zusammengestellt, und Apenrade ist definitiv dabei!“, unterstreicht Jack Sharpen abschließend.

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