Rettungseinsatz

Wohl keine dänische Rechnung nach Schwimmtour über die Förde

Wohl keine dänische Rechnung nach Schwimmtour über die Förde

Wohl keine dänische Rechnung nach Schwimmtour über die Förde

Pattburg/Padborg
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Blick von Süderhaff auf die deutsche Seite der Flensburger Förde. Ein Mann hatte den Abschnitt mit Start in Solitüde bei Flensburg schwimmend zurückgelegt. Foto: kjt

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Ein Mann überquerte am Sonntagabend die Flensburger Förde von Solitüde zur gegenüberliegenden dänischen Küste und löste eine größer angelegte Rettungsaktion aus. Auch die Pattburger Feuerwehr war im Einsatz, wird dem leichtsinnigen Schwimmer aber keine Rechnung ausstellen.

Ein Schwimmer hielt am Sonntagabend deutsche und dänische Einsatzkräfte von unter anderem Feuerwehr, DLRG, Polizei sowie Notfallmediziner in Atem. Auch ein Hubschrauber war im Einsatz. Der Mann hatte sich vor Solitüde ins Wasser begeben, um über die Flensburger Förde auf die etwa drei bis vier Kilometer entfernte dänische Uferseite zu schwimmen. 

Bekannte des Schwimmers wussten von dem Überquerungsversuch und schlugen später Alarm, da sie lange nichts von ihm gehört hatten.

Die Förde wird beim traditionellen alljährlichen Schwimmevent „Internationales Glücksburger Fördecrossing“ auch überquert, allerdings gesichert und unter Aufsicht von Mitgliedern der DLRG in Glücksburg, die Veranstalter ist. Die nächste Veranstaltung findet am 10. August statt. Hätte der Mann bis zu diesem Sportereignis gewartet, hätte es weniger Aufsehen erregt.

An Bord geholt

Auf dänischer Seite rückten Polizeieinsatzkräfte und die freiwillige Feuerwehr Pattburg (Padborg) aus. Es zeigte sich, dass der Mann tatsächlich die Förde überquert hatte und offenbar auch wieder zurückschwimmen wollte. Er wurde schließlich von einer Jacht an Bord genommen.

Die Pattburger Feuerwehr konnte das Rettungsboot nach dem Ausrücken wieder an Land bringen und die Heimreise antreten.

 

Obwohl das Schwimmabenteuer über die Förde buchstäblich als grenzwertig einzustufen ist, weil fahrlässig und leichtsinnig, werde der Feuerwehreinsatz nicht in Rechnung gestellt, so Thomas L. Sørensen, Abteilungsleiter bei der Zentrale „Brand og Redning Sønderjylland“. 

Auch die dänische Polizei werde in der Sache nichts weiter unternehmen, heißt es von der Pressestelle der Polizei für Nordschleswig und Süddänemark. Das Überqueren der Förde sei grundsätzlich nicht verboten. Dass der Schwimmer die Grenze vermutlich ohne Pass passiert hatte, ist angesichts des Großeinsatzes eher Nebensache.

Überquerung zulässig

Auf Anfrage antwortet Camilla Holst Petersen, Leiterin der Anklagevertretung bei der Polizei für Südjütland und Nordschleswig:

„Es ist erlaubt, die Förde als Schwimmer zu passieren. Unabhängig davon, ob man nach Dänemark schwimmt, geht, oder sich auf andere Weise nach Dänemark begibt, muss man sich ausweisen können.“ 

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