Sexuelle Orientierung

Zwei Pride-Parades gleichzeitig: „Das ist unglücklich“

Zwei Pride-Parades gleichzeitig: „Das ist unglücklich“

Zwei Pride-Parades gleichzeitig: „Das ist unglücklich“

Apenrade/Aabenraa
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Die Apenrader Pride-Parade startete im Jahre 2021 am Folkehjem. Das wird auch dieses Jahr wieder so sein (Archivbild). Foto: Karin Riggelsen

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Die Apenrader Pride-Parade findet am 24. Juni statt. Am selben Tag trifft sich die LGBTQI+-Szene in Aarhus – ebenfalls zur Pride. Ob das für das hiesige Event von Bedeutung ist, beantworten die Veranstaltenden.

Bald beginnt die Apenrader Pride-Parade, oder kurz Pride. Dann ziehen Menschen der LGBTQI-Community sowie Freundinnen und Freunde der Szene durch die Apenrader Stadt.

Doch in diesem Jahr könnte die Stimmung der Veranstaltenden getrübt sein, denn zeitgleich findet ein Schwesterevent in Aarhus statt, das sicher ebenfalls Menschen aus der Szene anziehen wird.

Dass die Veranstaltungen parallel starten, war den Apenraderinnen und Apenradern der lokalen „Aura“-Vertretung nicht klar. „Das Datum wurde erst bekannt, als wir unser Veranstaltungsdatum veröffentlicht hatten“, schreiben sie als Antwort auf eine Anfrage des „Nordschleswigers“.

„Das ist sehr unglücklich“, heißt es in dem Schreiben weiter. Da die gesamte Planung in Apenrade nur schwer umzustoßen sei, habe man am Datum festgehalten. Ob die Aarhuser Pride Einfluss auf die Zahl der Teilnehmenden in Apenrade habe, sei nicht vorherzusagen. „Wir hoffen das Beste“, so „Aura Aabenraa“.

Die Apenrader Pride findet am Sonnabend, 24. Juni, statt. Beginn ist um 13 Uhr im „Genforeningspark“ vor dem Folkehjem am Haderslevvej.

In den Tagen zuvor gibt es weitere Veranstaltungen.

„Aura Aabenraa“ weist auf die sogenannten Drop-in-Hochzeiten in der Sankt-Jürgens-Kirche hin, die ebenfalls im Zusammenhang mit der Pride-Week durchgeführt werden.

Berichtigung: Die Pride findet am Sonnabend, 24. Juni, statt und nicht wie zuvor berichtet am Sonnabend, 26. Juni.

Aura

Aura ist eine Gemeinschaft für junge LGBT+-Personen bis 18 Jahre. Der Verein bietet Freiräume, um ohne Vorurteile so sein zu können, wie man es möchte, und um sich mit Gleichgesinnten zu treffen, heißt es auf der Aura-Internetseite.

Aura ist ein Jugendprojekt, das LGBT+-Danmark entwickelt hat, um jugendlichen LGBT+-Personen unter 18 Jahren einen geschützten Freiraum zu schaffen. Vorurteile jeglicher Art haben dort keinen Platz. Jede(r) bekommt die Möglichkeit, die eigene Identität auszuleben. Alle Menschen haben das Bedürfnis, sich in jemandem zu spiegeln. Das gilt natürlich auch für junge LGBT+-Personen.

Aura steht aber auch für die Auseinandersetzung mit den Themen Sexualität, Minderheit (in Bezug auf LGBT+), Normkritik durch Filme oder andere Präsentationen und Medien.

Aura bietet allen Gemeinschaft an, die gerne andere junge Leute treffen möchten, die auch mit den Normen für Geschlechtsidentität oder sexueller Orientierung gebrochen haben.

Aura bietet alle 14 Tage gemütliche und alkoholfreie gemeinsame Treffen an. Neben Spiele- oder Kreativabenden gibt es – besonders im Sommer – auch Picknicks im Park.

Alle Aura-Veranstaltungen sind frei zugänglich und benötigen keine Anmeldung. Man findet die aktuellen Arrangements mit Ort und Zeit auf der Facebook-Seite von Aura Aabenraa.

Normkritik ist Auras tragendes Prinzip und bedeutet, dass alle Teilnehmenden respektiert und in ihrem Wunsch anerkannt werden, mit bestimmten Pronomen oder Namen angeredet zu werden, was sie in anderen Gemeinschaften, wie Sportverein oder Schule, oft nicht erleben.

In zehn Städten im Land gibt es eine Aura-Gruppe, darunter in Apenrade.

Betreut werden die Gruppen von Freiwilligen.

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