Grenzland

Interreg-Workshop zu deutsch-dänischem Kulturerbe

Interreg-Workshop zu deutsch-dänischem Kulturerbe

Interreg-Workshop zu deutsch-dänischem Kulturerbe

Flensburg/Sonderburg
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Der Park von Schloss Schackenborg in Mögeltondern (Møgeltønder) legt Zeugnis ab von der europäischen Gartenkunst, die seit dem Barock zur Adelskultur im heutigen Grenzland zählte. Sie ist Teil des deutsch-dänischen Kulturerbes. Foto: Volker Heesch

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Dänische und deutsche Akteure aus dem Grenzland definierten Inhalte für Touren- und Erlebnisplaner für eine grenzüberschreitende Schlösser- und Gartenroute. Ideenwerkstatt mit Dialog für Projekt „Blumen bauen Brücken – Blomster bygger Broer“.

Nach einem Auftakttreffen im November 2020 haben sich kürzlich deutsche und dänische Kulturakteure zu einem Online-Workshop im Rahmen des Interreg-5a-Projekts „Blumen bauen Brücken – Blomster bygger Broer“ getroffen. Die Mitwirkenden aus Kommunen und Kreisen zu beiden Seiten der Grenze haben dabei Inhalte für einen neuen deutsch-dänischen Touren- und Erlebnisplaner definiert.

Digitaler Führer geplant

Ziel ist es, eine grenzübergreifende Schlösser- und Gartenroute zu entwickeln. Allerdings müssen Interessierte, wenn sie die Route kennenlernen wollen, mit einem „Tool“ via Smartphone oder Tablet als „Reisebegleitung“ vorliebnehmen, wie einer Pressemitteilung der Stadt Flensburg zu entnehmen ist. Ziel sei es, Groß und Klein für das deutsch-dänische Kulturerbe in Form von Park- und Gartenanlagen zu beiden Seiten der 1920 durch das einstige Herzogtum Schleswig gezogenen Grenze zu begeistern.

Workshop mit Geschichtsstunde

Zum Auftakt des Workshops hielt Carsten Porskrog Rasmussen, Leiter der Sparte Geschichte im Museum Schloss Sonderburg und Autor von Büchern und Beiträgen zur Thematik, einen Vortrag zur Geschichte der Fürstenhäuser in Schleswig, an deren Schlössern und Herrenhäusern viele der heute zu bewundernden Gärten und Parks in vergangenen Jahrhunderten angelegt worden sind. In einer anschließenden Ideenwerkstatt meldeten sich unter anderem Vertreterinnen und Vertreter vieler Museen aus Kreisen und Kommunen zu beiden Seiten der Grenze zu Wort.

 

Das Schloss Augustenburg auf der Insel Alsen erinnert auch an den Ersten Schleswigschen Krieg 1848-1850, in dem die Herzöge von Schleswig-Holstein-Augustenburg, nahe Verwandte des dänischen Königshauses, auf Seiten der schleswig-holsteinischen Unabhängigkeitsbewegung standen. Nach 1920 diente das imposante Gebäude bis vor wenigen Jahren als psychiatrisches Krankenhaus, was lange die geschichtliche Bedeutung des Prachtbaus verdeckte. Foto: Volker Heesch

 

Es wurden Inhalte gesammelt, die als „Highlights“ der regionalen Kulturgeschichte in den Touren- und Erlebnisplaner Aufnahme finden könnten. Diskutiert wurde, wie Kurzfilme, Podcasts, Events und interaktive Quizze für Kinder Teil der Vermittlung der Erlebnisroute werden können.

Projekt Teil der grenzüberschreitenden Gartenschau

Auch wurde die Idee präsentiert, in einer spannenden Fortsetzungsgeschichte bekannte Persönlichkeiten „zu Wort“ kommen zu lassen, um so die Menschen in die Geschichte an passenden Orten „eintauchen“ zu lassen.

Das Projekt läuft bis 2022, es ist Teil des Konzeptes einer grenzüberschreitenden Gartenschau, das unter anderem der Sonderburger Vizebürgermeister Stephan Kleinschmidt (Schleswigsche Partei) seit Jahren unterstützt. Kultur- und Naturtourismus sollen damit gefördert werden, aber auch bei ansässigen Einwohnerinnen und Einwohnern soll das Bewusstsein geschärft werden, welche Schätze es direkt vor der eigenen Haustür zu beiden Seiten der Grenze zu entdecken gibt.       

 

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