Sprachschule und Erwachsenenbildung

AOF Syd: Hoffnung auf Rettung ist zerschlagen

AOF Syd: Hoffnung auf Rettung ist zerschlagen

AOF Syd: Hoffnung auf Rettung ist zerschlagen

Dirk Thöming
Apenrade/Aabenraa
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Der Gebäudekomplex am Nørretorv 3 soll verkauft werden. Foto: Dirk Thöming

Die Konkursverwalter hat alle 43 Mitarbeiter des Bildungsträgers entlassen – der Gebäudekomplex in Apenrade wird verkauft

Als der Bildungsträger AOF Syd vor zwei Wochen in Insolvenz ging, war die Hoffnung, dass es zu einer schnellen Übernahme der Gesellschaft und damit zu einer Fortsetzung großer Teile der Unterrichtstätigkeit kommen wird.

Diese Hoffnung scheint sich jetzt definitiv zerschlagen zu haben.

„Ich glaube, das wird schwierig“, sagt der beauftragte Insolvenzverwalter Jan Bruun Jørgensen von der Sozietät Andersen Partners in Kolding.

Es war nach damaliger Mitteilung von AOF Syd angedacht, dass andere AOF-Abteilungen im Land den Betrieb übernehmen könnten.

Dazu sei es aber leider nicht gekommen, bedauert der Involvenzverwalter.

„Es gibt Außenstände, und kein anderer Träger war bereit, diese zu übernehmen“, sagt Jan Bruun Jørgensen dem „Nordschleswiger“.

Der Insolvenzverwalter sah sich aufgrund dieser Entwicklung mittlerweile gezwungen, alle bisherigen 43 Mitarbeiter zu entlassen. Die Löhne für den gesamten August seien nicht mehr gezahlt worden. AOF Syd beantragte die Zahlungsunfähigkeit am Gericht in Sonderburg am 29. August morgens; am selben Tag wurden die Mitarbeiter und die Öffentlichkeit über die vorläufige Insolvenz unterrichtet. Die Kursteilnehmer der Sprachschule wurden vorläufig nach Hause geschickt.

„Die Mitarbeiter brauchen sich über ihren Lohn für den August keine Gedanken zu machen“, so Jan Bruun Jørgensen. Dieser werde aus dem Garantiefonds für Lohnempfänger, Lønmodtagernes Garantifond, bezahlt.

„Schlecht ist dagegen, dass es für einige der Gekündigten schwierig werden dürfte, eine neue Arbeit zu finden“, sagt der Insolvenzverwalter.

Nach dem Scheitern der Gespräche über eine Rekonstruktion von AOF Syd und die Weiterführung – zumindest von Teilen – der Unterrichtstätigkeit geht es jetzt noch darum, die Werte des Bildungsträgers zu veräußern. Es soll versucht werden, den Gebäudekomplex in Apenrade mit Sprachschule, Verwaltung und anderen Unterrichtstrakten zu verkaufen.

„Außerdem gibt es noch verschiedene Wertegegenstände, etwa in Form von Büromöbeln, Computern und Unterrichtsmaterialien“, sagt Jan Bruun Jørgensen. Diese sollten ebenfalls veräußert werden, um einen möglichst hohen Ertrag zu erzielen.

 AOF Syd betrieb außer der Sprachschule, in der über 25 Jahre Dänisch für erwachsene Ausländer unterrichtet wurde, verschiedene andere Unterrichtstätigkeiten für Erwachsene, unter anderem an einer Abendschule. Jährlich nahmen bis zu 4.300 Teilnehmer an den Kursen teil, hieß es. Neben den Festangestellten sind diverse weitere Lehrer freiberuflich für die Schule auf Stundenbasis tätig gewesen. Während die festen Unterrichtsräume in Apenrade waren, fand auch Unterricht in den Kommunen Hadersleben, Sonderburg und Tondern statt, und es gab aktuell Weiterbildungsprogramme für Mitarbeiter in Industriebetrieben wie Danfoss und Linak.

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