Fusionsgedanken?

Sydbank führte Gespräche mit Spar Nord

Sydbank führteGespräche mit Spar Nord

Sydbank führte Gespräche mit Spar Nord

Finans/gn
Apenrade/Aabenraa
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Ein Machtkampf in der Sydbank endete Dienstag damit, dass vier Mitglieder des Aufsichtsrates die Bank verließen. Foto: Sydbank.dk

Seitdem vier Mitglieder am Dienstagabend den Aufsichtsrat der Sydbank verließen, wird über mögliche Ursachen spekuliert. JP-Medium Finans schreibt, dass die Sydbank bei einer geplanten Fusion mit Spar Nord ihre Selbstständigkeit verlieren würde. Das wollte eine Mehrheit im Aufsichtsrat nicht riskieren.

War die Sydbank mit Hauptsitz in Apenrade auf dem Weg in eine Fusion mit Spar Nord aus Aalborg? In den vergangenen Tagen ist heftig darüber spekuliert worden, warum vier Mitglieder am Dienstagabend den Aufsichtsrat der Sydbank verließen. „Uneinigkeit über die Strategie" war die Erklärung, die die Bank am Dienstagabend an die Börse schickte.

Das Wirtschaftsmedium Finans schreibt nun, dass die Sydbank Gespräche mit Spar Nord über eine mögliche Zusammenarbeit führte. Im Sydbank-Aufsichtsrat soll darüber Uneinigkeit geherrscht haben, ob die nordschleswigsche Bank dabei ihre Selbstständigkeit opfern sollte.

Bisher war die Sydbank bei allen Fusionen seit den 1980'er Jahren (6. Juli Banken, Aktivbanken, Sparekassen Sønderjylland, Varde Bank, bankTrelleborg, Egnsbank Fyn, Tønder Bank etc.) die fortsetzende Bank. Und offenbar wollte eine Mehrheit im Aufsichtsrat – darunter die von den Mitarbeitern gewählten Vertreter sowie Vertreter aus dem südlichen Landesteil – weiterhin an dieser Strategie festhalten, so Finans.

Daraufhin verließen vier Mitglieder den Aufsichtsrat, darunter der Vorsitzende Torben Nielsen (früherer Chef der Nationalbank) und sein Vize John Lesbo. Der neue Aufsichtsratsvorsitzende Lars Mikkelgaard-Jensen, langjähriger IBM-Chef in Dänemark, kritisierte am Dienstag im „Nordschleswiger" das Verhalten der vier Abtrünnigen.

„Wenn ich jetzt zugesagt habe, den Vorsitz zu übernehmen, dann, weil wir eine Bank haben, die gut geführt wird und kompetente Mitarbeiter hat. Ich finde es nicht fair, dass die vier Aufsichtsratsmitglieder dies durch ihr Verlassen der Bank infrage stellen", sagte der neue Aufsichtsratschef.

Frøsig gewinnt Machtkampf

Auch Bankchefin Karen Frøsig war angeblich gegen die Aufgabe der Selbstständigkeit, und das Wirtschaftsblatt Børsen schreibt unter anderem, dass Frøsig einen Machtkampf in der Bank gewonnen habe. Angeblich sollen die vier ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitglieder nämlich auch ihren Abgang gefordert haben.

Andererseits richtet sich die Kritik aus Nordschleswig-Kreisen auch an die vier zurückgetretenen  Aufsichtsratsmitglieder, die den „Geist und die Werte" der Sydbank nicht verstanden haben.

Obwohl die Sydbank-Aktien zu fast zwei Dritteln in ausländischer Hand sind, hat die Bank seit je her einen Selbstschutz in den Satzungen eingerichtet. Unabhängig davon, wie viele Aktien man besitzen sollte, gibt es nur ein Recht auf eine begrenzte Stimmenzahl. Das bedeutet, dass die vielen kleinen Aktionäre – davon viele in Nordschleswig und Süddänemark – weiterhin die Macht haben.

Weder der frühere Aufsichtsratsvorsitzende noch Karen Frøsig haben die Artikel in Børsen und Finans kommentieren wollen.

Bisher hat sich nur der neue Aufsichtsratsvorsitzende, Lars Mikkelgaard-Jensen, zum Thema geäußert – unter anderem im „Nordschleswiger".

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