Geburtstag

„Æ Høke‘“ wird 60 Jahre alt

„Æ Høke‘“ wird 60 Jahre alt

„Æ Høke‘“ wird 60 Jahre alt

Apenrade/Aabenraa
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Wer in Nordschleswig erst einmal einen Spitznamen erhalten hat, hat ihn in der Regel fürs Leben. Kjeld Johannsen hat sein „Schicksal“ akzeptiert. Als er vor ein paar Jahren unserem Sportjournalisten Jens Kragh Iversen ein Fußballshirt aus seinen AaBK-Zeiten überließ, unterschrieb er es ganz selbstverständlich mit „Høke“. Nur so wurde er in Fußballerkreisen genannt. Foto: Karin Riggelsen

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Kjeld Johannsen schnürt nach längerer Pause wieder seine Fußballstiefel für die Ü55-Mannschaft seines Kindheitsvereins. Ansonsten ist er heute eher als seriöser Bankkaufmann ein Begriff.

Kjeld Johannsen, Fjordvej, Apenrade, vollendet am Freitag, 19. März, sein 60. Lebensjahr.

So kurz und knapp könnte die Zeitungsmeldung in der Rubrik „Geburtstage und Jubiläen“ auf unserer Homepage lauten.

Dann würden viele Leser womöglich aber nicht wissen, wer dieser Kjeld Johannsen ist, der am Freitag seinen 60. Geburtstag feiert.

Matchworn in Baumwolle

Ältere Apenrader kennen ihn eigentlich nur unter seinem Spitznamen „Æ Høke‘“. Mit dem Namen hat er übrigens auch sein altes AaBK-Trikot unterschrieben, das der einstige Leistungsträger des Apenrader Fußballvereins unserem Sportredakteur Jens Kragh Iversen für dessen exklusive Sammlung mit matchworn Fußballshirts zur Verfügung gestellt hat.

Die Tatsache, dass es sich bei dem Trikot um ein Baumwoll-Shirt handelt, dessen verblasste Farben deutliche Spuren vielfachen Waschens zeigen, deutet darauf hin, dass das Hemd einige Jahre auf dem Buckel hat.

Zwischen den Fußball-Trikots aus den besten Ligen der Welt sticht ein Shirt besonders hervor. Es ist das verwaschene Baumwolltrikot von Kjeld Johannsen, das er zu AaBK-Zeiten trug. Der Hauptsponsor damals war der Selbstbedienungsladen seiner Eltern. Daher stammt auch sein Spitzname „Høke'“. Foto: Karin Riggelsen

Beruf vor Fußball

Tatsächlich stammt es aus den 1970-1980er Jahren, als Kjeld Johannsen für den Apenrader Ballklub kickte. Mit der Jungmannenmannschaft des AaBK holte er sogar die dänische Meisterschaft an die Förde. Er galt als großes Fußballtalent, brachte es auch auf einige Einsätze in der ersten Herren-Mannschaft des Vereins, verließ dann aber der beruflichen Karriere wegen Apenrade. Damals ging er nach Vejle.

1979 hatte er die Lehre als Bankkaufmann in der Apenrader Sydbank begonnen. Dass er den Spitznamen „Æ Høke‘“ (Sønderjysk für „der Kaufmann“) erhielt, lag aber nicht an seiner eigenen Berufswahl, sondern daran, dass die Eltern einen Kaufmannsladen in Apenrade betrieben.

Das Trikot, das er unserem Sportredakteur zur Verfügung gestellt hat, hatten übrigens Johannsens Eltern gesponsert.

Kjeld Johannsen hat in seiner Bankerkarriere leitende Stellen im gesamten Land bekleidet. Vor 17 Jahren ist er wieder in seine Apenrader Heimatstadt zurückgekehrt. Foto: André Thorup, JydskeVestkysten

Zurück in die Heimat

Auch wenn ihn seine Bankkarriere zu leitenden Stellen im gesamten Land verholfen hat – er war Filialdirektor, Wirtschaftskundenchef, Privatkundenchef und Investitionschef, so ist er vor rund 17 Jahren wieder in seine Heimatstadt zurückgekehrt. Auf eigenen Wunsch wechselte er von der Chefetage zurück in die eigentliche Beratertätigkeit in der Wirtschaftsabteilung.

Viele Jahre hingen seine Fußballstiefel an dem berühmten Haken, stattdessen hielt er sich gemeinsam mit seiner Frau Winnie, die übrigens auch bei der Sydbank beschäftigt ist, allerdings in deren Flensburger Filiale, mit Radfahren fit.

Vor einiger Zeit hat er aber die Liebe zum Fußball wiederentdeckt. Er gehört zu den Aktiven der Ü55-Mannschaft des AaBK.

Gefeiert wird der Geburtstag coronabedingt in Häppchen. Die große Geburtstagssause wird dann irgendwann nachgeholt.

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