Kanalisation
Anwohner klagen gegen teuren Zwangsanschluss
Anwohner klagen gegen teuren Zwangsanschluss
Anwohner klagen gegen teuren Zwangsanschluss
Lundsberger stellen einen Stadtratsbeschluss infrage – doch die Vorbereitungsarbeiten haben bereits begonnen.
Am Wochenende wurde es ihm zu bunt: Sonnabend schickte ein Bürger eine Klage an den Apenrader Stadtrat. Der Anlass: vorbereitende Arbeiten zu Änderungen am Kanalisationssystem Lundsberg Møllevej 3-40. Die Arbeiten, so der Kläger, der nicht an die Kanalisation angeschlossen werden will, seien nie vom Stadtrat abgesegnet, sondern nur besprochen worden. Er weist darauf hin, dass allein die Anschlusspflicht an die kommunale Kanalisation im einzelnen Haushalt mit 40.000 Kronen zu Buche schlägt.
In seinem Schreiben an die Volksvertreter macht der Bewohner darauf aufmerksam, dass im Apenrader Abwasserplan für die Jahre 2014-2017 sein Grundstück definitiv nicht in Einzugsbereich der zu bearbeitenden Umgebung liegt. Im August vergangenen Jahres habe es seitens der Kommune in einem Kartenkommentar geheißen, Lundsbjerg Møllevej 3-40 liege im Bereich der offenen Landschaft, und es seien bereits legale Versickerungsanlagen vorhanden. Welche der kommunale Abwasserplan übrigens auch empfiehlt. Von früherem Kontakt mit der Kommune zitiert der Anwohner dieselbe mit den Worten: „Ja, dann zieht doch einfach um!“
Unmittelbar hört es sich an wie ein Kampf gegen Windmühlen. Die Anrainer haben offenbar etwas in der Hand. Sie klagen beim Berufungsgericht. Doch die Arbeiten sind in Gang gesetzt. „Die Arbeiten an der Kanalisation sind illegal in Betrieb genommen und gehören gestoppt“, heißt es von Klägerseite. Und weiter: „Und das kann nur der Stadtrat.“
Die Kommune habe der Versorgergesellschaft Arwos die Aufgabe übertragen, ohne hierfür eine gesetzliche Befugnis zu haben. „Die Kommune Apenrade hat uns im vergangenen Jahr mitgeteilt, dass wir im offenen Land liegen und ganz befreit werden können.“ Darum hätten sie auch ersucht.
Die Kläger haben auch den Umweltverband „Fair Spildevand“ mit einbezogen. Fair Spildevand stimmt zu, dass es schlecht aussehe für die Kommune, da das Projekt so nie beschlossen worden sei. Jetzt ist es also an der Politik zu handeln. Eine Reaktion der Volksvertreter im Apenrader Stadtrat steht bislang noch aus.