Arbeitsmarkt
Apenrade fordert das Ministerium heraus
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Das Jobrotationskonzept ist zu bürokratisch und wird deshalb sowohl von Unternehmen als auch von den Arbeitsagenturen viel zu selten in Anspruch genommen. Es gibt aber aus der Apenrader Behörde Ideen, wie die Maßnahme gepusht werden kann.
Das Konzept der Jobrotation klingt in der Theorie nach einer guten Lösung, um mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.
Ziel und Zweck der Jobrotation ist es, bei Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen für Mitarbeiter deren Arbeit in dieser Zeit von Arbeitslosen erledigen zu lassen. Das hat den Vorteil, dass die Unternehmen ihren Mitarbeiterstab weiterqualifizieren können, gleichzeitig erweitern die Arbeitslosen auch ihre Kompetenzen, die sie dann später bei anderen Anstellungen einbringen können.
Zu kompliziert, zu bürokratisch
Dennoch nehmen die Unternehmen in der Kommune Apenrade die Maßnahmen nur ganz selten in Anspruch. Das hiesige Jobcenter hat Ursachenforschung betrieben und ist zu der Erkenntnis gekommen, dass das Genehmigungsverfahren zu kompliziert und zu bürokratisch ist.
Bahnbrechende Vorschläge
Die Kommune Apenrade macht deshalb jetzt von ihrem sogenannten „Herausforderungsrecht“ Gebrauch. „Unser Jobcenter hat dem zuständigen Beschäftigungsministerium einige Vorschläge zur Vereinfachung des ganzen Prozesses gemacht. Wir sind zuversichtlich, dass das Beschäftigungsministerium diese Ideen aufgreift und vielleicht noch vor den Sommerferien unsere Vorschläge landesweit einführt“, sagt der Vorsitzende des Arbeitsmarktausschusses, Ejler Schütt (Liberale Allianz), der diese Ideen von den Mitarbeitern der hiesigen Arbeitsagentur sogar als „bahnbrechend“ bezeichnet. Gemäßigtere Seelen würden das womöglich eher als moderne Interpretation des Andersen-Märchens „Des Kaisers neue Kleider“ bezeichnen.
Es ist tatsächlich so, dass die Firmen den Wert der Jobrotation absolut erkennen, ihnen aber das heute noch geltende Genehmigungs- und Dokumentationsverfahren viel zu mühsam und zeitaufwendig ist. Auch in den Jobcentern nimmt das heutige Verfahren viel Zeit in Anspruch, die dann bei anderen Aufgaben fehlt.
Das Jobrotationskonzept wird in der Kommune Apenrade kaum noch nachgefragt. Natürlich war das Corona-Virus da auch nicht wirklich förderlich.