Arbeitsmarkt

Apenrade fordert das Ministerium heraus

Apenrade fordert das Ministerium heraus

Apenrade fordert das Ministerium heraus

Apenrade/Aabenraa
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Im Apenrader Jobcenter haben die Mitarbeiter Ursachenforschung betrieben: Das Jobrotationskonzept ist viel zu kompliziert und wird deshalb nicht von den Unternehmen nachgefragt. Aus diesem Grund erhält das zuständige Ministerium nun einen Vorschlag aus der nordschleswigschen Fördestadt wie Jobrotation möglich wäre – ohne viel Bürokratie. Foto: Claus Thorsted / JydskeVestkysten

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Das Jobrotationskonzept ist zu bürokratisch und wird deshalb sowohl von Unternehmen als auch von den Arbeitsagenturen viel zu selten in Anspruch genommen. Es gibt aber aus der Apenrader Behörde Ideen, wie die Maßnahme gepusht werden kann.

Das Konzept der Jobrotation klingt in der Theorie nach einer guten Lösung, um mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.

Ziel und Zweck der Jobrotation ist es, bei Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen für Mitarbeiter deren Arbeit in dieser Zeit von Arbeitslosen erledigen zu lassen. Das hat den Vorteil, dass die Unternehmen ihren Mitarbeiterstab weiterqualifizieren können, gleichzeitig erweitern die Arbeitslosen auch ihre Kompetenzen, die sie dann später bei anderen Anstellungen einbringen können.

Zu kompliziert, zu bürokratisch

Dennoch nehmen die Unternehmen in der Kommune Apenrade die Maßnahmen nur ganz selten in Anspruch. Das hiesige Jobcenter hat Ursachenforschung betrieben und ist zu der Erkenntnis gekommen, dass das Genehmigungsverfahren zu kompliziert und zu bürokratisch ist.
 

Herausforderungsrecht
(Udfordringsretten)

2008 haben die damalige liberal-konservative Regierung unter dem damaligen Staatsminister Anders Fogh Rasmussen, die Vereinigung dänischer Kommunen (KL) und die Vereinigung dänischer Regionen ein „Herausforderungsrecht“ vereinbart.
Wenn eine Kommune, eine Region oder auch eine ihrer Einrichtungen eine Idee hat, wie ein Arbeitsvorgang besser, leichter und unbürokratischer durchgeführt werden kann, darf sie einen Vorschlag einreichen.

 

Bahnbrechende Vorschläge

Die Kommune Apenrade macht deshalb jetzt von ihrem sogenannten „Herausforderungsrecht“ Gebrauch. „Unser Jobcenter hat dem zuständigen Beschäftigungsministerium einige Vorschläge zur Vereinfachung des ganzen Prozesses gemacht. Wir sind zuversichtlich, dass das Beschäftigungsministerium diese Ideen aufgreift und vielleicht noch vor den Sommerferien unsere Vorschläge landesweit einführt“, sagt der Vorsitzende des Arbeitsmarktausschusses, Ejler Schütt (Liberale Allianz), der diese Ideen von den Mitarbeitern der hiesigen Arbeitsagentur sogar als „bahnbrechend“ bezeichnet. Gemäßigtere Seelen würden das womöglich eher als moderne Interpretation des Andersen-Märchens „Des Kaisers neue Kleider“ bezeichnen.

Es ist tatsächlich so, dass die Firmen den Wert der Jobrotation absolut erkennen, ihnen aber das heute noch geltende Genehmigungs- und Dokumentationsverfahren viel zu mühsam und zeitaufwendig ist. Auch in den Jobcentern nimmt das heutige Verfahren viel Zeit in Anspruch, die dann bei anderen Aufgaben fehlt.

Das Jobrotationskonzept wird in der Kommune Apenrade kaum noch nachgefragt. Natürlich war das Corona-Virus da auch nicht wirklich förderlich.

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