Gesundheit

Apenrade: Schlechte Zähne bei Kindern und Jugendlichen

Schlechte Zähne bei Kindern und Jugendlichen

Schlechte Zähne bei Kindern und Jugendlichen

Apenrade/Aabenraa
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Zähneputzen ist ein wichtiger Baustein für die Zahngesundheit. Foto: Johner Images/Johner/Ritzau Scanpix

Die Nähe zu Deutschland spiele dabei eine große Rolle, heißt es in einem Bericht. Doch die Kommune steht noch vor einer weiteren – zahnärztlichen - Herausforderung.

Kommunale Zahnpflege

Die kommunale Zahnpflege (Tandpleje) in der Kommune Apenrade besteht aus drei Praxen, eine in Tingleff (Tinglev), eine in Apenrade und eine weitere im Apenrader Stadtteil Hohe Kolstrup (Høje Kolstrup).

Die kommunale Zahnpflege unterteilt sich in die Altersbereiche von 0 bis 6 Jahren, von 6 bis 15 Jahren und von 15 bis 18 Jahren. Die 38 Mitarbeiter, darunter elf Zahnärzte und ein spezialisierter Zahnarzt, betreuen etwa 11.500 Kinder und Jugendliche.

Die Zähne der Kinder und Jugendlichen in der Kommune Apenrade sind schlechter als der Durchschnitt in der Region Süddänemark und nochmals schlechter als im Landesschnitt. Das ist im neuesten Statusbericht zur Zahngesundheit in der Kommune Apenrade zu lesen, den die nationale Gesundheitsbehörde anfertigen ließ.

Besonders schlecht steht es demnach um die Zähne der 15-Jährigen. Die Situation hat sich in den vergangenen Jahren beständig verringert. So hat sich der Anteil mit kariösen Zähnen dieser Altersgruppe von 40 auf fast 43 Prozent erhöht.

„Wir liegen in einem schlechten Bereich, aber es gilt dabei, die geografische Lage der Kommune zu berücksichtigen“, meinte dazu der Gesundheitsausschussvorsitzende Carsten Meyer Olesen (Soz.).

Grenzhandel ist schuld

Als Ursache für die überdurchschnittlich schlechten Zähne der Kinder und Jugendlichen in der Kommune wird nämlich die Nähe zu den deutschen Supermärkten (Grenzhandel) gesehen. Dort können zuckerhaltige Getränke und Süßigkeiten günstiger gekauft werden.

Meyer Olesen findet diese Begründung zwar „tröstlich“, er meint jedoch, dass „die Verantwortung für gute Zähne bei den Kindern und Jugendlichen bei den Eltern liegt“.

Kommunale Zahnpflege unter Druck

Doch auch die kommunale Zahnpflege steht unter Druck. Zwar konnte in den vergangenen Monaten genügend Personal eingestellt werden, doch zuvor gab es lange Wartezeiten für die regelmäßigen zahnärztlichen Untersuchungen der Kinder und Jugendlichen. Wie Meyer Olesen jedoch nach der jüngsten Ausschusssitzung mitteilte, wird es dort wieder zu Engpässen kommen, denn einer der kommunal beschäftigten Zahnärzte hat gekündigt.

„Es ist für uns schwierig, Personal zu finden, denn wir können nicht die besten Arbeits- und Anstellungsbedingungen bieten“, erklärt Direktorin Karen Storgaard Larsen, die den Bereich Soziales und Gesundheit in der Kommune Apenrade betreut.

Neben den personellen Schwierigkeiten haben auch das Coronavirus und der dadurch ausgelöste Shutdown für Verzögerungen bei der Behandlung bzw. der Kontrollen gesorgt. Die Praxen standen nur für Notfälle zur Verfügung. Alle Routinekontrollen und aufschiebbaren Behandlungen wurden abgesagt. Nach der Wiederöffnung kam es deshalb zu einem Stau, der immer noch nicht abgearbeitet ist.

 

Zahngesundheitlicher Status in der Kommune Apenrade

Die Gesundheitsbehörde hat einen Bericht verfassen lassen, in dem die Zahngesundheit der Kinder und Jugendlichen in der Kommune Apenrade dargestellt wird. Als Grundlage dienen Daten der Jahre 2015 bis 2019. Im Mittelpunkt steht der Kariesbefall der Zähne der Kinder und Jugendlichen.

Festgestellt wurde:

  • Die Kinder und Jugendlichen in der Kommune Apenrade haben überdurchschnittlich hohen Kariesbefall.
  • Die Zahngesundheit hat sich in den Jahren verschlechtert. Im Vergleich haben fast drei Prozent mehr Kinder im Alter von fünf Jahren Löcher in den Zähnen. Fast 22 Prozent von ihnen hatten Karies. Bei den 15-Jährigen wurde bei etwa 34 Prozent Karies festgestellt.
  • Allgemein liegt die Zahngesundheit unter der der Region Süddänemark und dem gesamten Land.
  • Als eine schwerwiegende Ursache wird der Grenzhandel genannt, der leichten Zugang zu zuckerhaltigen Getränken und Süßigkeiten gewährt.
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