Coronavirus

Ernteherausforderungen bei Spargel, Erdbeeren und Co.

Ernteherausforderungen bei Spargel, Erdbeeren und Co.

Ernteherausforderungen bei Spargel, Erdbeeren und Co.

Baurup/Bovrup
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Iver Daabeck zwischen den Reihen mit Erdbeerpflanzen Foto: Karin Riggelsen

Der Bauruper Landwirt Iver Daabeck musste kreativ werden, um die Ernte seiner Produkte zu sichern. Eine Dauerlösung ist das aber wahrscheinlich nicht. Außerdem macht er sich Sorgen, seinen Mais womöglich nicht absetzen zu können.

Rot leuchten die ersten Erdbeeren auf dem Feld von Iver Daabeck, und auch sein Spargel steckt die Köpfchen aus den Erdwällen, bereit zur Ernte. Die stellt den Landwirt jedoch vor ein Problem: Wer soll Erdbeeren, Spargel und auch die neuen Kartoffeln ernten? Die Erntehelfer aus Lettland, die er in den Jahren zuvor in dieser Zeit immer beschäftigte, konnten wegen des Coronavirus-Ausbruchs nicht kommen. Die Länder haben nämlich die Grenze geschlossen, und so konnten die Letten nicht durch die Transitländer reisen, zu denen unter anderem Polen gehört.

Kreative Suche nach Erntehelfern

Bisher wurde nur wenig geerntet. Die Erntezeit hat noch nicht richtig begonnen. Das schaffte die Familie Daabeck bisher noch allein. Doch seit einigen Tagen – auch hervorgerufen durch das gute Wetter –  hat sich das geändert. Es mussten mehr helfende Hände gefunden werden.

So musste Iver Daabeck kreativ werden. Zusammen mit seiner Familie hat er hin und her überlegt. Die Lösung derzeit wurde lokal gefunden. „Wir haben auf unserer Facebookseite um Hilfe gebeten. Die Schüler der oberen Klassen gehen ja derzeit nicht in die Schule, und so haben wir inzwischen 20 Erntehelfer gefunden“, berichtete Tochter Charlotte Daabeck, die derzeit im Rahmen ihrer Ausbildung zur Landwirtin ein Praktikum im familiären Betrieb absolviert.

Eine Win-win-Situation, wie sie findet. „Die jungen Leute haben eine Aufgabe, und wir bekommen die so dringend notwendige Hilfe“, erklärte sie.

Der Landwirt Iver Daabeck packt auch selbst mit an. Foto: Karin Riggelsen

Was, wenn die Schule wieder öffnet?

Vater Iver Daabeck ist vorerst froh, eine Lösung gefunden zu haben, doch „wenn die Regierung in den kommenden Wochen die Schule wieder öffnet, dann sieht es für uns schlecht aus. Dann müssen wir eine andere Lösung finden, wenn nicht gleichzeitig auch die Grenzen in den anderen Ländern geöffnet werden, sodass die Erntehelfer zu uns kommen können“, meinte er.

Es sei ein banges Warten auf die neuesten Nachrichten aus Kopenhagen, so der Bauruper.

Zweite Herausforderung: Verkauf

Doch die Ernte seiner Produkte ist nur eine seiner durch die Corona-Krise entstandenen Herausforderungen. Da ist zudem der Verkauf seiner Produkte. Die verkauft der Landwirt nämlich an Großhändler, die vorrangig Restaurants beliefern. Die haben wegen des teilweisen Shutdowns derzeit ebenfalls geschlossen, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern.

„Wenn das weiterhin so bleibt, dann werde ich meine Produkte nicht los, und dann kommen wir in finanzielle Schwierigkeiten“, erklärt Daabeck.

Doch noch schaut er positiv in den Erntesommer und hofft, dass sich die Corona-ellen langsam glätten. „Ansonsten müssen wir eben nochmals kreativ werden“, meinte er abschließend.

 

Im Hofladen werden ebenfalls Produkte verkauft. Foto: Karin Riggelsen
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