Corona-Lockerungen
Fitnesstraining unter freiem Himmel
Fitnesstraining unter freiem Himmel
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Trotz Minustemperaturen kam das Frühsport-Team ins Schwitzen. Der Apenrader Sportstudiobetreiber Lars Christensen selbst fror bei der Premiere mit Anstand.
„Ich glaube, unsere Mitglieder haben sich wirklich danach gesehnt, wieder in Gang zu kommen. Das entnehme ich auch den bisherigen Rückmeldungen“, sagt Lars Christensen, der am Apenrader Vestvejen das Fitnessstudio „LC Performance“ betreibt.
Die Sportzentren sind zwar weiterhin geschlossen, aber die schrittweisen Lockerungen lassen zumindest Versammlungen bis zu 25 Personen im Freien zu.
Auch wenn das strenge Versammlungsverbot schon seit dem 1. März gelockert wurde, so hat Lars Christensen doch eine Woche gebraucht, um ein verantwortungsvolles und wirtschaftlich lohnendes Konzept zusammenzustricken.
Frühsport bei Frost
Am Montagmorgen um 7 Uhr trafen sich die ersten Mitglieder zum Frühsport. „Trotz der frostigen Temperaturen hatten sich sechs Teilnehmer angemeldet. Ich denke, ihnen war nur in den ersten ein, zwei Minuten kalt, dann waren sie schon am Schwitzen“, stellt Lars Christensen verschmitzt lächelnd fest. „Mir tat eher der Übungsleiter leid. Für ihn – und für mich als Zaungast übrigens auch – war es doch ein ziemlich kaltes Vergnügen“, fügt er hinzu.
Verantwortliches Hygienekonzept
Am Nachmittag waren drei weitere Kurse angesetzt. Hier hatten sich 10 bis 16 Teilnehmer angemeldet. „Weil wir ein verantwortliches Hygienekonzept anbieten wollen, haben wir die maximale Teilnehmerzahl auf 16 Personen beschränkt und deshalb ist die Beteiligung am ersten Tag schon sehr, sehr gut“, freut sich der Fitnessstudiobetreiber.
Wir haben kreativ denken müssen. Wir bieten nun ein Training mit mehreren Stationen an.
Lars Christensen, Physiotherapeut und Fitnessstudio-Inhaber
Workout mit Eigengewicht
Lars Christensen und seine Mitarbeiter können im Freien nicht auf die gleichen Geräte und Übungen zurückgreifen, die im Studio Verwendung finden, da sie einfach nicht für draußen geeignet sind. „Wir haben deshalb kreativ denken müssen. Wir bieten nun eine Art Training mit mehreren Stationen an. Statt mit Hanteln oder Gewichtstangen machen wir jetzt ein Workout mit Eigengewicht“, erläutert der gelernte Physiotherapeut das besondere Corona-Angebot.
Motivation im Keller
Ob dieses Bodyweight-Training für manchen Teilnehmer schwieriger geworden ist, weil sich der eine oder andere ein paar sogenannte Corona-Kilos zugelegt hat, entzieht sich seiner Kenntnis. Zumindest will er dazu keine Mutmaßungen machen. „Ich kenne ja nicht jeden einzelnen Teilnehmer wirklich, aber ich weiß von mir selbst, der sich ja eigentlich immer gut in Form hält, dass auch bei mir die Motivation in den vergangenen Wochen ab und zu im Keller gewesen ist“, gesteht er.
Dass er nicht der Einzige ist, der unter dem Corona-Shutdown an Motivationsmangel gelitten hat, weiß er natürlich. „Der Shutdown war direkt schädlich für die allgemeine Volksgesundheit. Das ist nicht nur meine persönliche Behauptung. Das haben auch die Fachleute festgestellt“, sagt Lars Christensen.
Es ist leichter, sich zum Training aufzuraffen, wenn man sich einer Gemeinschaft verpflichtet fühlt.
Lars Christensen, Physiotherapeut und Fitnessstudio-Inhaber
Gemeinsam ran an den Schweinehund
Die bisherigen Rückmeldungen der Mitglieder zeigen ihm auch, dass viele sich freuen, dass der innere Schweinehund jetzt wieder gemeinsam bekämpft werden kann.
„Wir sind kein herkömmliches Fitnessstudio, sondern eher eine Trainingsgesellschaft“, bemerkt Christensen. „Es ist leichter, sich zum Training aufzuraffen, wenn man sich einer Gemeinschaft verpflichtet fühlt. Außerdem muss der Teilnehmer sich auch nicht selbst ein Training ausdenken. Das machen schon unsere Übungsleiter und die sagen dann auch, ob man die Übung richtig und vor allem lange genug macht oder oft genug wiederholt“, stellt Lars Christensen schmunzelnd fest.
„Bürohengste“ an der frischen Luft
Die Tatsache, dass seit dieser Woche im Freien trainiert wird, hat übrigens bei ihm auch nur positive Rückmeldungen ergeben. „Viele unserer Teilnehmer haben Bürojobs und sind froh, mal an die frische Luft zu kommen“, vermutet er.