Regionale Lebensmittel
Das Gute liegt so nah
Das Gute liegt so nah
Das Gute liegt so nah
Das Restaurant „Skuden“ war am Dienstagvormittag eine Art Datingcafé zwischen kleinen, regionalen Lebensmittelproduzenten und örtlichen Gastronomiebetriebsleitern und Entscheidern der hiesigen Lebensmittelbranche.
„Es gibt in der Region so viele tüchtige Lebensmittelproduzenten mit spannenden Produkten. Wir möchten ihnen mit dieser Veranstaltung helfen, Absatzkanäle zu finden“, erzählt Tina Jønson.
Tatsächlich ist die Lebensmittelproduktion der zweitgrößte Erwerbszweig in der Kommune Apenrade. „Es gibt 400 primäre Produzenten und etwa 70 sogenannte sekundäre Produzenten, also Betriebe, die Lebensmittel weiterverarbeiten oder veredeln“, fügt sie hinzu.
Tina Jønson ist als Beraterin für die Branchenorganisation „Seges“ tätig. In Zusammenarbeit mit dem Apenrader Wirtschaftsbüro „Aabenraa Business“ hat sie am Dienstag eine Art Kennenlerncafé zwischen regionalen Lebensmittelproduzenten und örtlichen Gastronomiebetriebsleitern und Entscheidern der hiesigen Lebensmittelbranche veranstaltet.
Schmackhafte Häppchen
Die besondere Form des „kulinarischen Speeddatings“ fand am Dienstagvormittag in den Räumlichkeiten des Restaurants „Skuden“ im Apenrader Jachthafen statt.
„Hausherrin“ Kathrine Loff war begeistert. Einige Produzenten hatten schon fertige Produkte mitgebracht, die sie an ihren Ständen verköstigten. Andere lieferten die Rohwaren, sei es Fleisch, Fisch oder Gemüse, die dann in der „Skuden“-Küche zu kleinen schmackhaften Häppchen verarbeitet wurden.
Knusprig und frisch vom Nachbarn
„Wir wechseln im Vorwege unsere Speisekarte regelmäßig. Ich denke aber, dass wir schon bald einige Produkte, die ich hier entdeckt habe, in unsere Karte einbauen werde“, erzählt die junge Gastronomin und erwähnt in diesem Zusammenhang als Allererstes die Sonnenblumensprossen vom Hof „Ilsøegaard“ in Heissel/Hejsel.
„Ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt – und sogar hier bei uns quasi um die Ecke. Diese Sprossen sind nicht nur würzig lecker, sondern haben auch eine knusprige Frische“, schwärmt Kathrine Loff. „Klarer Pluspunkt ist, dass die Familie Ilsøe ihre Produkte auch ausliefert. Das ist für mich zum Beispiel wichtig“, sagt die Gastronomin, die darüber hinaus mehrere Produkte auf ihrem Einkaufszettel notiert hat.
Gastronome mit geschultem Gaumen
Mit wachem Auge und geschultem Gaumen ging auch Peter Rødsgaard, seines Zeichens rechte Hand von Jesper Koch im Restaurant des Alsiks in Sonderburg, von Stand zu Stand, probierte dieses und jenes. Doch nicht nur die Spitzengastronomie, die ganze Bandbreite der hiesigen Gastronomie war am Dienstag bei dem kulinarischen Tête-à-Tête in Apenrade vertreten.
Regionale Produkte sind Programm
Darüber hinaus nahmen auch verschiedene Einkäufer an dem Kennenlerncafé in Apenrade teil. Karsten Hansen ist Verkaufschef bei Brugsen für ganz Alsen und im Sundewitt/Sundeved. „Unser Vorstand hat vor fünf, sechs Jahren einen Strategieplan herausgegeben, dass wir die regionalen Produzenten verstärkt in unsere Ladenregale aufnehmen möchten. So haben wir die Wurstprodukte mehrerer lokaler Schlachter im Sortiment. Auch Obst und Gemüse kaufen wir saisonal bei Produzenten in der Gegend. Und nehmen wir einen neuen lokalen Produzenten auf, dann sorgen wir auch dafür, dass das entsprechend vermarktet wird, u. a. mit einer ganzseitigen Anzeige in dem örtlichen Anzeigenblatt“, erläutert Hansen das Konzept seines Supermarktes.
Kaninchendeal mit „Noma"
Die vier Kaninchenzüchter aus Nordschleswig, die sich gemeinsam unter dem Namen „Sønderjyske Frilandskaniner“ vermarkten, konnten von einem Coup berichten, der gerade erst spruchreif geworden ist. „Wir beliefern ab dem Herbst das Sternerestaurant „Noma" in Kopenhagen mit unseren Kaninchen“, berichtet Karen Jørgensen vom „Augustenhoff“ auf der Nordspitze Alsens. Mit diesem Deal ist natürlich ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen. Nichtsdestotrotz arbeiten die vier Kaninchenzüchter emsig daran, den Nordschleswiger an sich davon zu überzeugen, wie lecker und vielseitig Kaninchenfleisch ist.
Jedes Produkt hat seine Geschichte
Einen Schritt weiter ist da schon Anders Lund. Sein „Marschenlamm“ aus Emmerleff/Emmerlev ist schon eine Marke. „Meine klare Erfahrung ist, dass die Kunden nicht nur ein Produkt kaufen, weil es lecker ist. Sie wollen auch eine Geschichte hinter dem Produkt kennen. Wir haben deshalb eine Broschüre erstellt, wo wir unseren Betrieb und unsere Tiere vorstellen. Das kostet zwar etwas, aber ich denke, dass sich diese Investition gelohnt hat“, sagt Lund, der außer dem zarten Marschenlamm auch qualitativ hochwertiges Rindfleisch liefern kann.