Unwetter

Klimawandel vor der Haustür: Fohl kämpft mit den Fluten

Klimawandel vor der Haustür: Fohl kämpft mit den Fluten

Klimawandel vor der Haustür: Fohl kämpft mit den Fluten

Fohl/Fole
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Etwa 106 Millimeter Niederschlag fielen binnen kurzer Zeit und setzten weite Teile von Fohl unter Wasser. Foto: Privatfoto

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Der Wolkenbruch am Donnerstagabend hat die kleine Ortschaft Fohl erneut unter Wasser gesetzt. Nur: „Diesmal war es so schlimm wie noch nie“, sagt Carsten Leth Schmidt. Der Klimaausschussvorsitzende sieht nur einen Weg aus der Misere: kommunales Vollgas für mehr Klimaschutz.

Ganze Straßenzüge standen am Donnerstag in Fohl (Fole) unter Wasser, als heftige Niederschläge über die Region einbrachen. 

Am Tag danach besichtigte Carsten Leth Schmidt von der Schleswigschen Partei (SP) und Vorsitzender des kommunalen Klimaausschusses die Schäden in der kleinen Ortschaft unweit der Schlossstadt Gramm (Gram). 

Der SP-Politiker und Vorsitzende des Klimaausschusses, Carsten Leth Schmidt, war am Freitag beim Ortstermin in Fohl. Er reagierte erschüttert: „Da kann einem angst und bange werden.“ (Archivbild) Foto: Ute Levisen

SP-Politiker: So verheerend wie nie zuvor

„Die anderen Male war es schon schlimm, aber so verheerend wie diesmal ist es noch nie gewesen“, so der SP-Politiker nach seinem Ortstermin.


 

Fohl am Tag danach Foto: Privatfoto

Über 106 Millimeter Regen ergossen sich am Donnerstagabend binnen kürzester Zeit über das Dorf und setzten Keller und Straßenzüge unter Wasser. Schäden gab es auch an den Straßen: Der Wolkenbruch riss stellenweise Löcher in die Asphaltdecke. 

Im Juni vor drei Jahren hatte ein Unwetter ungewöhnlichen Ausmaßes die kleine Ortschaft Fohl heimgesucht. Diesmal war es noch schlimmer. (Archivbild) Foto: Larz Grabau

Landwirtschaft: „Ein Teil des Problems“

„Die Probleme sind dem Klimawandel geschuldet. Wir brauchen daher eine Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft, um mehr Marginalflächen zu bekommen, die Wassermassen bei Wolkenbrüchen zurückhalten können. Die jüngsten Schäden in Fohl sind enorm, ungeachtet der bereits ergriffenen Maßnahmen. Die Unterführungen sind im Vorfeld des Unwetters gereinigt worden“, so Leth Schmidt. 

Die Landwirtschaft sei wegen ihrer intensiven Drainage ein Teil des Problems, wie der Öko-Landwirt hinzufügt. 

Land unter in Fohl Foto: Privatfoto

Land unter auch am Wall

Der Wall, den die Einwohnerschaft nördlich des Dorfes gebaut hatte, ist durch die Regenschauer überspült worden. 

Fragt man den Klimaausschussvorsitzenden wäre eine Möglichkeit aus der Misere ein großes Feuchtgebiet nördlich der Ortschaft: „Es könnte als Rückhaltebecken dienen, sodass die Wassermassen das Dorf nicht auf einmal, sondern verzögert erreichen.“

Mit Vollgas für mehr Klimaschutz

Ferner stehe die Kommune Hadersleben vor enormen Herausforderungen mit Blick auf die Klimaänderungen: „Das bedeutet, dass wir Vollgas geben müssen, mehr als bisher, um der Lage Herr zu werden“, so der SP-Politiker.

Verwaltung unterbesetzt

Leth betont, dass die technische Verwaltung angesichts dessen hoffnungslos überfordert sei: „Diese Tatsache sollte bei den bevorstehenden Haushaltsverhandlungen oberste Priorität genießen.“

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