Lokale Wirtschaft

Guter Geschäftsstart – doch Angst vor neuem Shutdown

Guter Geschäftsstart - doch Angst vor neuem Shutdown

Guter Geschäftsstart - doch Angst vor neuem Shutdown

Apenrade/Aabenraa
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Eine leere Fußgängerzone gehört hoffentlich der Vergangenheit an, so der Wunsch der Apenrader Kaufleute. (Archivfoto) Foto: Max Johann Peters

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Die ersten Tagen waren für die Geschäftsinhaber vor allem positiv. Doch die Angst vor einem dritten Lockdown sitzt tief.

Vor kurzem durften die Geschäfte in Apenrade nach Monaten im Shutdown wieder eröffnen. Sehr zur Freude der Apenrader Kaufleute, die sich nach ihren Kunden sehnten. Und auch die Apenrader freuten sich, wieder in die Geschäfte zu kommen, um dort „shoppen“ zu gehen.

Vorsichtiger Start

Doch es sei ein vorsichtiger Start gewesen, berichtet Dorthe Bjerrum Hilbig, Eventmanagerin beim lokalen Handelsverein „ShopiCity“. „Wir hatten einen guten Start. Die Kunden sind verteilt über den Tag hinweg in die Stadt gekommen. Erst am Sonnabend nach der Wiedereröffnung bevölkerten viele Menschen die Fußgängerzone. Da war richtig gut zu tun“, sagt die Eventmanagerin.

Gab es Probleme bei er Einhaltung der Corona-Maßnahmen?

„Die Leute haben sich an die Vorgaben gehalten, haben Abstand gewahrt und ihre Masken getragen. Ich denke, daran haben wir uns alle gewöhnt und es gehört inzwischen zum Alltag“, antwortet Dorthe Bjerrum Hilbig.

Und diese Erfahrung hat auch Mette Becker vom Damenbekleidungsgeschäft „Mojn“ gemacht: „Wir waren froh, die Kunden waren froh. Es war eine gute Stimmung. Und wenn wir merkten, dass zu viele Leute im Geschäft waren, haben wir sie darum gebeten, vor der Tür zu warten. Und das hat anstandslos geklappt. Keiner hat sich beschwert. Alle haben die Corona-Regeln eingehalten“, berichtet sie.

Sorge nach aktuellem Infektionsgeschehen

Doch derzeit gehen die Infektionszahlen in der Kommune wieder nach oben. Apenrade lag nach dem Wochenende mit einer Inzidenz von knapp 100 unter den Kommunen mit den meisten Neuinfizierten.

Wir verfolgen die Situation natürlich laufend und schauen, wie sie sich entwickelt. Wir meinen jedoch weiterhin, dass die Läden weiterhin geöffnet bleiben können, denn die Corona-Vorschriften werden eingehalten (...).

Dorthe Bjerrum Hilbig, Eventmanagerin

„Der erneute Ausbruch ist natürlich eine traurige Nachricht, weil wir über lange Zeit kaum neue Infektionen hatten. Wir verfolgen die Situation natürlich laufend und schauen, wie sie sich entwickelt. Wir meinen jedoch weiterhin, dass die Läden weiterhin geöffnet bleiben können, denn die Corona-Vorschriften werden eingehalten, und Besuche in den Geschäften sind nicht die Infektionstreiber“, erklärt sie.

Mette Becker ist ebenfalls nicht der Meinung, dass die Menschen sich beim Einkaufen infizieren. „Es gibt doch Untersuchungen dazu und daraus geht deutlich hervor, dass es derzeit die Institutionen sind, aus denen das Infektionsgeschehen in die privaten Haushalte getragen werden“, sagt sie. 

Neuer Shutdown wäre der „schlimmste Fall“

Doch ein erneuter Shutdown ist nicht ganz unmöglich. Der Blick nach Italien oder Frankreich zeigt, dass die Situation sich schnell in die falsche Richtung entwickeln kann. „Das wäre für uns natürlich der schlimmste Fall, denn mit der Öffnung für Kunden kommen wieder mehr Einnahmen in die Kassen - und die haben wir nach den stillen Monaten bitter nötig“, erklärt Bjerrum Hilbig. Es müsse einiges aufgearbeitet werden, sagt sie weiter. 

Aus wirtschaftlicher Sicht kann es so nicht weitergehen. Wie hoch soll der Preis noch werden, den wir zahlen müssen?

Mette Becker, Inhaberin „Mojn"

Die „Mojn“-Inhaberin Becker glaubt nicht an einen weiteren Shutdown. „Zwar haben wir aktuell eine höhere Inzidenz in der Kommune, doch die Einweisungen in das Krankenhaus werden nicht mehr, und es wird alles getan, um die Infektionsketten zu brechen. So wird viel getestet, und die Nachverfolgung der Infektion funktioniert gut. Ich denke, die Situation wird sich bald beruhigen und ist bald überstanden“.

Und das sei auch nötig, denn „aus wirtschaftlicher Sicht kann es so nicht weitergehen. Wie hoch soll der Preis noch werden, den wir zahlen müssen?“, fragt die Geschäftsfrau.

Hoffnung auf Rückkehr zur Normalität

Dorthe Bjerrum Hilbig hofft gemeinsam mit den Apenrader Geschäftsleuten, dass sich die Lage bald wieder beruhigt, damit weitere Läden öffnen können. „Unsere Haare schreien geradezu nach einem Schnitt und die Menschen lechzen zudem nach sozialen Kontakten, die im Shutdown zu kurz gekommen sind. Deshalb hoffen wir, dass die Cafés wieder öffnen können, damit wir gemütlich in Gesellschaft einen Kaffee und dazu ein Stück Kuchen genießen können. Danach sehnen wir uns doch alle“, schließt sie.

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