Geburtstag

Kommune bedeutet Gemeinschaft

Kommune bedeutet Gemeinschaft

Kommune bedeutet Gemeinschaft

Paul Sehstedt
Apenrade/Aabenraa
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Kommunaldirektor Tom Ahmt ist mit Nordschleswig eng verbunden. Das Gemälde in seinem Büro unterstreicht dies. Foto: Paul Sehstedt

Der Kommunaldirektor Tom Ahmt wird 50 Jahre alt. In dem Geburtstagsinterview spricht er unter anderem darüber, warum Bürger zur Selbstständigkeit aufgefordert werden müssen.

„Wir sind gemeinsam mit den Bürgern auf dem Weg, wie der Begriff Kommune in den Köpfen der Menschen deutlicher wird“ , erläutert Kommunaldirektor Tom Ahmt, Apenrade, in einem Gespräch mit dem „Nordschleswiger“. „Das Wort Kommune bedeutet nämlich Gemeinschaft, und das Gemeinschaftsgefühl ist entscheidend dafür, wie die Bürger die Kommune auffassen.“ Tom Ahmt wird am morgigen Sonnabend 50 Jahre alt und ist stolz darauf, an der Entwicklung der Kommune Apenrade einen wesentlichen Anteil zu haben.

Selbstbestimmte Bürger

„Ich kann sehen, dass  im Laufe der vergangenen fünf Jahre eine Transformierung vom Bürger in der Kommune zum Bürger für die Kommune stattgefunden hat, und wir sind, abgesehen von der Diskussion um den Umzug der 'Fjordskolen', von ganz wilden Protesten verschont geblieben“, erklärt Ahmt. „Der Bürger darf nicht entmündigt werden und muss Herr über sein eignes Leben werden. Dazu haben die Projekte der Berufsgrundausbildung (Erhvervsgrunduddannelse, EKU) und das kommunale Investmentprogramm für Sozialhilfeempfänger (Kommunens investeringsprogram for kontanthjælpsmodtagere, KIK) beigetragen.“

Radeln zur Entspannung

Tom Ahmt ist ein leidenschaftlicher Radsportler und legt jährlich rund 10.000 Kilometer auf seinem Drahtesel zurück. „Ich brauche das Radeln, um zu entspannen und um meditieren zu können“, sagt der gebürtige Nakskover. „Der Kontakt zu meinen Radlerfreunden ist auch sehr wichtig.“ Das Hilfsprojekt „Unge på Toppen“, das Jugendliche wieder auf einen rechten und gemeinnützigen Pfad führen soll, stammt auch aus Ahmts Ideenschatulle, denn die Teilnehmer unternehmen als Höhepunkt des Projektverlaufes eine anspruchsvolle Radtour. „Daran habe ich an einigen Tagen teilgenommen“, erinnert sich der Jubilar. „Ich habe einige der Jugendlichen gefragt, was ihnen das Programm gegeben hat. Ihre durchweg positiven Antworten gehören zu den stolzesten Augenblicken in meinem Berufsleben. Die Kommune hat Menschen dazu verholfen, ihre Würde wiederzufinden, und das ist ein großer Schritt!“

Chef von 4.700 Angestellten

Seit der Kommunalreform 2007 ist Tom Ahmt, der seinen cand. polit. und seinen Mastergrad in Management an den Universitäten in Kopenhagen und Odense bestanden hat, bei der Kommune Apenrade angestellt, nachdem er zuvor sechs Jahre lang beim Amt Nordschleswig in führenden Positionen gearbeitet hatte. 4.700 Angestellte sind ihm heute untergeordnet, rund 1.000 weniger als 2010. Eine Folge von notwendigen Sparzwängen, da in der Kommunalkasse damals rund 100 Millionen Kronen Unterschuss herrschten. „Der Mitarbeiterstab ist im Großen und Ganzen stabil“, informiert Ahmt. „Das ist ein Vorteil, wenn wir neue Mitarbeiter suchen. Apenrade wird niemals eine Metropole werden. Trotz dem Stadtrat muss ich einen Riesenrespekt zollen für die politische Handhabung der Entwicklungsstrategie. Dadurch signalisiert die Kommune nach außen, dass die inneren Linien solide sind und dass eine Richtung angepeilt wird, die sinnvoll und nachvollziehbar ist.“

Erfolgreiche Betriebe

Die reizvolle Landschaft, eine interessante Kulturgeschichte und ein sicherer Alltag tragen laut Ahmt dazu bei, dass die Kommune sowohl für Bürger als auch für neue sowie bestehende Betriebe attraktiv ist und bleibt.
„Unsere Wirtschaftsbetriebe sind tüchtig“, unterstreicht der Kommunaldirektor und verweist auf das Beispiel des Abena Konzerns gerade vor den Türen der Fördestadt. „Die Aufgabe der Kommune besteht darin, den Unternehmen innerhalb der metallverarbeitenden Industrie, der Landwirtschaft und der Logistik bei einer Entwicklung und Umstellung die nötige Schützenhilfe zu leisten“, führt Ahmt ferner aus. „In diesem Zusammenhang muss ich den Bürgermeister als auch den Stadtrat loben, weil alle Einigkeit über die großen Linien ausdrücken. Dadurch entstehen eine politische Stabilität sowie ein gutes Arbeitsklima, das wiederum die Entwicklung fördert.“

Berufsziel erreicht

Zurückschauend auf sein bisheriges Berufsleben stellt Tom Ahmt fest, dass sein Berufsziel, das er sich während seiner Studienzeit gesteckt hatte, in einer kommunalen Verwaltung zu arbeiten, erreicht worden ist. Er wohnt mit seiner Ehefrau Tina Ahmt in Hadersleben. Das Paar hat drei Kinder.  Geboren wurde er am 16. November 1969 in Nakskov und wuchs auf der Insel Falster auf. Seine Rekrutenzeit absolvierte er ein Jahr lang bei den Kampftruppen an der Antvorskovkaserne bei Slagelse, bevor er seine Studien aufnahm. Stationen seines Berufslebens waren unter anderem das Finanzministerium, die Kommune Hadersleben und das Amt Nordschleswig. 

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