Eishockey

SønderjyskE zahlt auf internationaler Bühne Lehrgeld

SønderjyskE zahlt auf internationaler Bühne Lehrgeld

SønderjyskE zahlt auf internationaler Bühne Lehrgeld

Straubing
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Die Stimmung im Eisstadion am Pulverturm war grandios. Foto: DN

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Klare Torchancen nicht genutzt und nach eigenen Dummheiten in Unterzahl bestraft. Der dänische Eishockeymeister gab bei der Rückkehr in die Champions League eine gute Figur ab, musste sich am Ende aber den Straubing Tigers klar geschlagen geben. Die Hellblauen sprechen dennoch von einem großen Erlebnis in einer Wahnsinnskulisse.

DIe Eishockeyspieler von SønderjyskE haben die Champions-League-Saison mit einer 0:3-Niederlage bei den Straubing Tigers eröffnet. Für den dänischen Meister wäre mehr drin gewesen, doch er belohnte sich nicht für seine große Einsatzfreude.

„Unterm Strich ist es eine Niederlage, aber ich bin wahnsinnig stolz auf den Einsatz meiner Mannschaft. Wir hätten das eine oder andere Tor verdient gehabt, müssen aber vor dem Tor kaltschnäuziger sein und dumme Zeitstrafen vermeiden. Wir müssen aber auch realistisch sein. Das war ein starker Gegner, der mit einem Budget arbeitet, das fünf- oder sechsmal so groß ist wie unser“, sagt Anders Førster zum „Nordschleswiger“.

Wahnsinnskulisse

Der SønderjyskE-Cheftrainer zeigte sich von der Kulisse in der Eisarena am Pulverturm begeistert, wo knapp 4.000 Fans eine grandiose Stimmung entfachten.

„Das war eine Wahnsinnskulisse. Die Stimmung war fantastisch, nicht nur von den Straubing-Fans, auch von unseren. Ich bin stolz, dass so viele die lange Fahrt auf sich nehmen und uns unterstützen“, lobt Førster die rund 150 mitgereisten Fans.

Rund 150 mitgereiste Fans unterstützten ihr Team. Foto: DN

Die Fans beider Mannschaften standen schon anderthalb Stunden vor Spielbeginn vor der Eisarena in zwei langen Schlangen, friedlich nebeneinander. Von Krawalle war keine Spur. Zwei Polizeibeamte langweilten sich im Streifenwagen.

Beide Fanlager waren heiß auf internationales Eishockey. Die Straubing Tigers sind zum zweiten Mal in der Königsklasse am Start, hatten in der CHL-Saison 2022/23 das Achtelfinale erreicht.

Zu oft auf der Strafbank

„Die Straubing-Fans haben laut gesungen, es ist aber auch toll, dass so viele von unseren Fans zehn Stunden im Bus verbracht haben, um uns zu unterstützen. Das hat Spaß gemacht, auch wenn unser Lächeln ein wenig breiter gewesen wäre, wenn wir auch ein paar Tore erzielt hätten“, so Jacob Schmidt-Svejstrup zum „Nordschleswiger“.

„Ich habe ein DM-Finale und eine U20-WM gespielt, aber von der Atmosphäre her, war dies ganz oben anzusiedeln. Wir haben gegen ein Top-Team aus einer Liga gespielt, in der 90 Prozent unserer Umkleidekabine gerne spielen würde. Es hat Spaß gemacht, sich gegen einen DEL-Klub zu messen. Es wurde deutlich, dass die es gewohnt sind, in einem höheren Tempo zu spielen, aber ich finde keineswegs, dass wir schwindelig gespielt wurden. Die haben ein Tor im fünf gegen fünf erzielt, zwei im Powerplay. Wir hätten uns von der Strafbank fern halten und unsere Torchancen nutzen müssen“, meint Jacob Schmidt-Svejstrup.

Die SønderjyskE-Mannschaft vor dem ersten Champions-League-Spiel seit drei Jahren. Foto: DN

Disziplinlosigkeiten werden auf diesem Niveau gnadenlos bestraft. So sah Jacob Panetta von der Strafbank zu, wie die Gastgeber das erste Tor erzielten, nachdem der kanadische Neuzugang sich zu einem Stockfoul hinreißen ließ, aus Frust über den harten, aber fairen Körpereinsatz eines Gegenspielers.

Straubing-Torwart unüberwindbar

SønderjyskE arbeitete sich aber immer besser ins Spiel, biss sich aber am glänzenden Straubing-Torwart die Zähne aus. Zane McIntyre, der für die Boston Bruins in der National Hockey League zwischen den Pfosten stand, parierte glänzend, als William Pelletier und Mathias Borring jeweils alleine auf ihn zuliefen.

SønderjyskE wurde gegen den Dritten der vergangenen DEL-Saison unter Wert geschlagen, hat aber bereits am Sonntag in Salzburg die Chance, die ersten Punkte in der Champions Hockey League einzufahren.

 

Straubing Tigers - SønderjyskE (1:0,1:0,1:0) 3:0

1:0 Joshua Samanski (6:17/5 gegen 4), 2:0 Cole Fonstad (28:15), 3:0 Marcel Brandt (45:22/5 gegen 4).

Zeitstrafen: Straubing 1x2 – SE 5x2 Minuten. Schiedsrichter: Lukas Kohlmüller/Christopher Schadewaldt (Deutschland). Zuschauer: 3.687.

Groß war der Andrang vor der Eisarena am Pulverturm in Straubing. Foto: DN
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