Loddenhoi

Küstenbehörde sieht keine Verstöße beim Jollenhafen

Küstenbehörde sieht keine Verstöße beim Jollenhafen

Küstenbehörde sieht keine Verstöße beim Jollenhafen

Paul Sehstedt
Loddenhoi/Loddenhøj
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Der neu angelegte Hafen ist ein Dorn in den Augen vieler Anwohner und Ferienhausbesitzer. Sie haben sich zu einem Verein zusammengeschlossen. Foto: Paul Sehstedt

Der Gildevorsitzende freut sich über den Besichtigungsbericht während die Gegner enttäuscht sind und um Klageberatung bitten.

Die staatliche Küstenbehörde „Kystdirektoratet“ hat nach einem unangemeldeten Besuch den neu angelegten Jollenhafen am Strand von Loddenhoi am 28. September besichtigt und stellt in einem Protokolll fest, dass die Anlage ihrer Meinung nach der am 24. September 2014 erteilten Genehmigung entspricht.

Carsten Lau Kjærgård, Vorsitzender der Jollengilde, freut sich über die amtliche Mitteilung, während Birte Schultz, Vorsitzender der Projektgegner, sich von der Behörde ungerecht behandelt fühlt und nun um eine Klageberatung (klagevejledning) gebeten hat.

Streit ist nicht beendet

Für sie ist der Kampf nicht beendet. Der Bau des Jollenhafens wurde sowohl von der Küstenbehörde als auch von der Kommune genehmigt. Viele Anwohner und Sommerhausbesitzer bildeten die Bürgerinitiative zum Erhalt des Naturstrandes „Bevar NaturStranden“, doch alle ihre Eingaben und Klagen gaben weder der Küstenbehörde noch der Kommune Anlass, einzugreifen. Der bittere Streit wogt nun seit sechs Jahren.

Carsten Lau Kjærgård schreibt in einem schriftlichen Kommentar an die Presse, dass die Jollengilde fortwährend bestritten hat, etwas zu bauen, was nicht genehmigt war. „Wir hoffen, dass die wenigen, die etwas anderes meinen, nun die Ruhe finden werden und die Feststellungen ohne weitere Klagen akzeptieren.“

Der fromme Wunsch der Jollengilde wird jedoch nicht in Erfüllung gehen. In einem Gespräch mit dem „Nordschleswiger“ lässt die Vorsitzende der Bürgerinitiative erkennen, dass im letzten Absatz der behördlichen Mitteilung eine Hintertür offengelassen wurde, falls weitere Klagen neue Erkenntnisse ans Licht bringen würden.

„Ich bin sehr enttäuscht über den herablassenden Ton, den die Küstenverwaltung und auch die Kommune uns gegenüber angeschlagen hat“, erklärt Birte Schultz. „Unsere fachlich untermauerten Klagen wurden nicht berücksichtigt, und wir stehen starken Kräften gegenüber, die sich nicht an die Gesetze halten wollen. Bei der Küstenbehörde haben wir bereits einen Antrag auf Klageberatung gestellt.“

Bald abgeschlossen

Die Hafenanlage gilt nach ihrer vollständigen Fertigstellung gegenüber der Küstenverwaltung, der Schifffahrtsverwaltung (Søfartsstyrelsen) und der Geodatenverwaltung (Geodatsstyrelsen) als abgeschlossen. Doch so weit ist es noch nicht. Dies geschieht laut Carsten Lau Kjærgård zufolge erst in dieser Woche. „Uns fehlt noch ein Luftfoto vom Hafen. Deshalb haben wir eine Fotodrohne bestellt. Doch der Wind muss sich erst legen“, informiert Kjærgård.

Nachbesserungen

Da der Jollenhafen nach der Fertigstellung einen Teil des populären Badestrandes besetzt, solle die Jollengilde für Ersatz sorgen, lautete die Absprache mit der Kommune Apenrade. Über diese Neuschaffung wurde umfangreich geklagt, und die Kommune sah sich dazu veranlasst, den Strand nördlich des erweiterten Badesteges als gefährlich für Badende einzustufen.

Ein Unfall mit einer älteren Strandbesucherin gelangte in die Medien und daraufhin schritt die Kommune mit der Aufstellung von Warnschildern ein. „Die Schilder sind völlig irreführend und müssen schnellstens entfernt werden“, meint Carsten Lau Kjærgård. „Wasser ist nun einmal Wasser und ist gefährlich für jene, die weder ihren Kopf gebrauchen noch schwimmen können. Zum Frühjahr wird der Strand mit neuem Sand aufgefüllt und ein Streifen mit Steinen wird entfernt. Damit werden wir voraussichtlich im April beginnen.“   

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