Lokalwirtschaft

Nelson: „Gugge“ geht von Bord

Nelson: „Gugge“ geht von Bord

Nelson: „Gugge“ geht von Bord

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Kasper Faltz (l.) und Jens Gunnar Diers waren sich schnell einig. Foto: Karin Riggelsen

Nach 30 Jahren schließt Jens Gunnar Diers einen Lebensabschnitt ab: Er schließt sein Restaurant Nelson im März. Das Gebäude ist verkauft und ein neuer Mieter ist gefunden. Der wird dort mit einem anderen Geschäftskonzept im April starten.

Seit 30 Jahren ist das Apenrader Restaurant Nelson ein fester Anlaufpunkt für Einheimische und Touristen. 1990 übernahm Jens Gunnar „Gugge“ Diers das Restaurant, damals noch Havanna Bar. Seit 1995 trägt das Restaurant an der Rådhusgade den Namen Nelson. „Für mich lange genug, um nun einen Schlussstrich zu ziehen und mich vorerst mehr um die Familie kümmern zu können“, erklärt Diers seine Entscheidung.

Gedanke schon seit längerem vorhanden

Mit dem Gedanken aufzuhören, spielte der bekannte Restaurantbesitzer schon seit längerem. Im vergangenen Jahr half ein Zufall nach. „Ich wollte mein ,Baby‘ nicht an irgendjemanden weitergeben. Zudem soll und kann es meines Erachtens nicht mit dem gleichen Konzept weitergeführt werden“, so der 53-Jährige.

Ich wollte mein ,Baby‘ nicht an irgendjemanden weitergeben.

Jens Gunnar „Gugge“ Diers

Nachfolger gefunden

Jens Gunnar Diers saß mit Kasper Faltz, dem Inhaber von Vin og Gastro, am Apenrader Storetorv zusammen. Der junge Gastronom, der vorher schon am Café Storm beteiligt gewesen ist, war einer derjenigen, die für „Gugge“ als möglicher Nachfolger in Betracht kamen. „Ich habe Kasper  erklärt, dass ich aufhören möchte und ihn mir als Nachfolger vorstellen könnte“, so Diers.

„Und nach kurzer Überlegung habe ich Ja gesagt“, erzählt Faltz.

Gebäude verkauft

Das war im September des vergangenen Jahres. Das Gebäude ist inzwischen an MB Ejendomme mit Chef Mogens Bergendorff verkauft. MB Ejendomme ist im Besitz weiterer Immobilien in Apenrade. Kasper Faltz mietet sich dort ein. Das Inventar hat er von Diers übernommen.

Neustart

„Es wird kein Nelson werden“, so Faltz. Im Erdgeschoss wird er sein Geschäft Vin og Gastro weiterbetreiben, während in den oberen Stockwerken ein Restaurant entstehen soll. „Es wird dort sogenanntes Slow Food angeboten, darunter Tapas inspiriert von der italienischen, spanischen, französischen und auch nordischen Küche“, berichtet der beim Restaurant Knapp ausgebildete Gastronom. Zudem werde es zu ausgesuchten Weinen unter anderem Käsespezialitäten geben, die auch auf der großen Terrasse an der Rådhusgade serviert werden sollen.

Eine Bar, wie sie derzeit im Erdgeschoss zu finden ist, wird es nicht mehr geben. Statt Tresen, Bänken, Stühlen und Tischen werden Regale für die Weine von Vin og Gastro Platz finden.

Von dem Umzug verspricht sich Faltz wegen der besseren Sichtbarkeit unter anderem mehr Kundschaft für den Weinhandel.

Gemischte Gefühle

Größtenteils mit Freude schaut Jens Gunnar Diers auf die nun endgültige Entscheidung. „Doch sicher ist da auch ein anderes Gefühl. 30 Jahre sind schließlich fast ein halbes Leben“, sagt der scheidende Nelson-Besitzer. Für Faltz steht mit dem baldigen Umzug und Neustart eine „arbeitsreiche aber bestimmt sehr spannende Zeit“ bevor, wie dieser selbst feststellt.

Am 21. März öffnet das Restaurant und auch die Bar zum letzten Mal die Türen. „Dann gibt es nochmal eine große Party“, ist sich „Gugge“ Diers sicher. Dafür hat er sich von der Kommune eine Sondergenehmigung ausstellen lassen, um bis 5 Uhr morgens öffnen zu können.

Mehr lesen