Naturschutz

Mit viel Eigeninitiative für die Biodiversität

Mit viel Eigeninitiative für die Biodiversität

Mit viel Eigeninitiative für die Biodiversität

Loit/Løjt
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Das Anwesen „Fuglelund“ liegt, umgeben von einem kleinen Waldstück, inmitten von Feldern und Wiesen auf der Halbinsel Loit. (Bildschirmfoto) Foto: Google Maps

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Eine private Naturschule soll auf der Loiter Halbinsel entstehen. Mit „Fuglelund“ steht schon ein Gebäude zur Verfügung. Die Initiatoren sehen das Projekt als Ergänzung zu den kommunalen Naturschulen.

„Es ist sehr positiv aufgenommen worden“, sagt Markus Jebsen. Er konnte kürzlich über 40 Menschen aus der lokalen Politik und der Wirtschaft sowie Privatleute auf dem Gelände des wunderschön restaurierten Hofes „Fuglelund“ auf der Halbinsel Loit begrüßen. Die hatten sich dort versammelt, um sich über ein einzigartiges Projekt informieren zu lassen.

Markus Jebsen setzt sich schon seit Langem für den Schutz der Natur ein. Foto: Paul Sehstedt

In „Fuglelund“ soll eine Naturschule entstehen, so der Plan von Hauptinitiator Markus Jebsen. Er stellt mit dem Gebäude und dem umliegenden kleinen Gehölz die physische Basis dafür zur Verfügung. „Im Fokus soll das Thema ,Biodiversität‘ stehen. Es ist so wichtig, dass wir auf die Natur achten, denn ohne dass wir darauf Rücksicht nehmen, kann ein großer Teil der Artenvielfalt verloren gehen“, erklärt Jebsen.

In Gaby Scheel hat er eine aktive und ebenso leidenschaftliche Mitstreiterin gefunden. Sie ist Lehrerin an der Loiter Schule, unterrichtet Natur/Technik und hat sich von der Kommune als Botschafterin für den Unterricht im Freien (udeskole ambassadør) ausbilden lassen. Sie ist gerne in der Natur und nutzt sie als Unterrichtsraum. Scheel soll die Naturschule leiten, wenn diese, so der Plan, im kommenden Frühjahr eröffnet. Ihre Lehrerkollegin Linda Friis vervollständigt das Natur-Kleeblatt. Auch sie ist, wie Scheel, ausgebildete Lehrerin, „Naturbotschafterin“ und setzt sich schon seit Langem für den Erhalt der Natur ein. Sie soll die private Naturschule leiten.

Gaby Scheel (l.) und Linda Friis sind für das pädagogische Konzept verantwortlich. Gaby Scheel soll die Naturschule leiten. Foto: Privat

Das umfangreiche Konzept, das Jebsen, Scheel und Friis den erschienenen Gästen vorstellten, ist vor allem für Kinder vom Kindergarten- bis ins Schulalter gedacht. Sie sollen in der Naturschule lernen, dass die Biodiversität von den Menschen geschützt werden muss. Viele Aktivitäten innerhalb der Schule und vor allem in der Natur rundherum sollen dieses Ziel erklären. Dazu sollen auf dem Gelände am Dybvighoved Møllevej ein Küchengarten, ein Treibhaus und ein Platz mit Übernachtungsmöglichkeiten im Freien entstehen. „Die Kinder sollen der Natur im Laufe der Jahreszeiten folgen“, berichtet Gaby Scheel über das Konzept.

Keine Konkurrenz für kommunale Naturschulen

Markus Jebsen macht ganz deutlich, dass „Fuglelund“ keine Konkurrenz zu den kommunalen Naturschulen sein solle. „Wir wollen die Naturschulen mit unserem Konzept ergänzen und mit den Naturschulen zusammenarbeiten“, so Jebsen, dem auch wichtig ist, mit den örtlichen Institutionen und Vereinen eng zusammenzuarbeiten, so unter anderem mit dem Deutschen Kindergarten Loit Schauby.

Als Gäste sollen vor allem Kindergärten und Schulen aus der nahen Umgebung die Naturschule besuchen. Doch es sollen auch Bürger aus der Umgebung, ältere Schüler und Privatpersonen die Möglichkeit bekommen, „Fuglelund“ zu nutzen. Für verschiedenen Altersgruppen sind Unterrichtsverläufe erarbeitet worden – und auch diese wurden dem Publikum präsentiert. Aber: „,Fuglelund‘ soll für alle sein“, sagt Scheel.

Angehende „Naturweltbürger“

„Die Kinder und Jugendlichen sollen über Biodiversität informiert werden. Sie sollen mit den eigenen Sinnen in der hiesigen Natur erleben, dass wir Pflanzen und Tiere schützen müssen. Der Überkonsum zerstört unsere Umwelt, und als ,Naturweltbürger‘ müssen unsere Kinder lernen, die Flora und Fauna zu schützen“, sagt Gaby Scheel, die die Konzepte zusammen mit Linda Friis erarbeitet hat. Sie haben dabei auch die 17 Weltziele der Vereinten Nationen als Grundlage genutzt.

Finanziert wird „Fuglelund“ vorerst aus eigenen Mitteln von Markus Jebsen. Freiwillige Helfer sollen das Projekt unterstützen. Vorerst zumindest, denn der langfristige Projektplan sieht vor, die Naturschule an andere Nutzer zu vermieten, für Seminare oder kurze Aufenthalte. Außerdem soll um kommunale Gelder sowie Stiftungsmittel geworben und ein Spendenkonto eröffnet werden.

Die Aktivitäten und neueste Informationen gibt es über Facebook und auf Youtube. Die Gründungsversammlung findet am 22. Oktober ab 18.30 Uhr auf „Fuglelund“ statt.

 

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