Kunstausstellung

Die Wurzel als symbolträchtiges Element

Die Wurzel als symbolträchtiges Element

Die Wurzel als symbolträchtiges Element

Apenrade/Aabenraa
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Stefan Bannow berät sich mit Mette Joensen von der Apenrader Kunsthandlung über die richtige Platzierung seiner Werke. Foto: Karin Riggelsen

Der in Ekensund aufgewachsene Künstler Stefan Bannow stellt im Februar in der Apenrader Kunsthandlung am Ramsherred aus. Es ist keine leichte Kost, die er dem Betrachter in schwarz-weiß vorsetzt.

Stefan Bannow ist ein kommunikativer, aber auch nachdenklicher Mensch. Das spiegelt sich auch in seinen Grafiken wider. Der aus Ekensund/Egernsund stammende Wahl-Odenseaner stellt in diesem Monat in der Apenrader Kunsthandlung am Ramsherred aus. Am Sonnabend, 8. Februar, findet dort die Vernissage statt. Beginn ist um 11 Uhr.

Unter den Gästen wird auch seine 94-jährige Mutter sein, die in Ekensund lebt und sich bis heute wundert, wie aus ihrem Sohn ein Künstler werden konnte, behauptet Stefan Bannow zumindest mit einem gewissen Augenzwinkern.

Grafiken und Aquarelle

Außer seinen Schwarz-Weiß-Grafiken hat er überraschenderweise eine Reihe kleinerer Aquarelle nach Apenrade mitgebracht. Wer schon mal mit dem Bannowschen Kunstuniversum Bekanntschaft gemacht hat, wird sich darüber sicherlich wundern.

Mit dem Aquarellmalen hat der heute 67-Jährige erst 2007 so wirklich angefangen. Damals war seine Frau Karin schwer krank. Die Eheleute hatten sich in dieser Zeit in ihr Sommerhaus an der Küste von Fünen zurückgezogen.

Wurzeln sind ein Leitmotiv seiner grafischen Werke. Das Foto zeigt den Künstler Stefan Bannow gemeinsam mit Mette Joensen von der Apenrader Kunsthandlung. Foto: Karin Riggelsen

„In der Zeit war die Sorge um meine Frau das vorherrschende Thema. Da konnte ich einfach keine Grafiken erstellen, die mir ein enormes Nachdenken abverlangen“, sagt Stefan Bannow. Seitdem holt er sehr zur Freude seiner Frau regelmäßig im Sommerhaus seine Aquarellfarben und Pinsel heraus. Sie mag diese andere Seite ihres Mannes sehr.

Sorgfältige Auswahl symbolischer Elemente

Die grafischen Arbeiten sind für Stefan Bannow künstlerisch aber die wichtigeren Werke seines Schaffens. Er liest viel, hört Radiosendungen über philosophische Themen, denkt über das Gehörte nach und verarbeitet es anschließend in seinen Werken.

Stefan Bannow stammt aus Ekensund.

Foto: Karin Riggelsen

Das durchgängige Leitmotiv seiner Grafiken ist die Wurzel. „Und mit ihr eine verschärfte Aufmerksamkeit für die Notwendigkeit einer sorgfältigen Auswahl der symbolischen Elemente, durch die ich etwas in der Zeit wiedergeben möchte, das sich mir aufdrängt und einen konkreten Anlass für ein Motiv gibt“, formuliert es Bannow.

Ein Kind der Minderheit

Der Künstler ist in der deutschen Minderheit aufgewachsen. Für ihn war das Jubiläumsjahr 2020 dann auch eine Motivation, sich mit seiner eigenen Geschichte auseinanderzusetzen,sie zu verarbeiten und mit heutigen Themen zu verknüpfen. So verarbeitet er in einer seiner 16 mitgebrachten Grafiken die Flüchtlingsproblematik. Seine Ausstellung hat dann auch den Titel „Forladte Rødder“ (deutsch: Verlassene Wurzeln).

Er setzt dem Betrachter keine leichte Kost vor. Die schwarz-weiß gehaltenen Motive wirken auf den ersten Blick recht düster. Er will aber den Betrachter zum Nachdenken bringen.

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