Heimatwanderclub

Vom Norden in den Süden

Vom Norden in den Süden

Vom Norden in den Süden

Malte Cilsik
Nordschleswig/Schleswig-Holstein
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Die jüngste Tour führte den Heimatwanderclub an die Eider. Foto: privat

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Auf einem Ausflug zur Königsau an der nördlichen Grenze Nordschleswigs vor rund einem Jahr entstand die Idee, auch eine Fahrt gen Süden an die Eider zu unternehmen. Rendsburg sollte es werden.

40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich für Tour angemeldet. Morgens um 9 Uhr fuhr der blaue Bus mit der Aufschrift „Wanderclub“ aus Lügumkloster (Løgumkloster) los, wo die Ersten einstiegen. In Rothenkrug (Rødekro) kam an der Autobahn die nächste Gruppe dazu, in Pattburg (Padborg) folgten die übrigen Ausflügler.

Begleitet wurde der Heimatwanderclub abermals von Hauke Grella, dem Leiter des Deutschen Museums Nordschleswig in Sonderburg (Sønderborg). Unterwegs berichtete er über die schleswigsche Geschichte und die Bedeutung der Eider als Grenzfluss sowie über das Danewerk.

In Rendsburg (Rendsborg) angekommen, spazierte die Gruppe durch die Stadt. „Es hat uns sehr überrascht, wie schön die Stadt ist, die ursprünglich auf drei Inseln erbaut wurde“, meint die Teilnehmerin Gudrun Struve, „wir gingen über mehrere kleine Marktplätze mit vielen wohlbehaltenen alten Häusern.“

Auch das Wetter spielte beim Ausflug mit. Foto: privat

Alte Bekannte

Dabei kam es sogar zu einem unverhofften Wiedersehen. Vor einem Kunstwerk in einem Eiderarm sprach ein Herr die Gemeinschaft an und erkundigte sich nach ihrer Herkunft.

„Als er erfuhr, dass wir aus Nordschleswig kamen, erzählte er uns, dass er vor vielen Jahren im Rahmen einer Patenschaftsverbindung bei einer Familie Kleinschmidt in Rinkenis zu Besuch gewesen war. Die Kleinschmidts waren auch in der Gruppe, und somit war die Wiedersehensfreude nach 30 Jahren groß! Wir wurden sogar gleich in das Rathaus eingeladen, aber einen Besuch dort erlaubte unser Zeitplan leider nicht“, berichtet Struve.

Auf dem Paradeplatz im Zentrum Rendsburgs versammelten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Denkmal von Uwe Jens Lornsen, der eine Symbolfigur der Schleswig-Hosteinischen Bewegung ist. Hier berichtete Grella über die bewegte Geschichte Rendsburgs zur Zeit der Deutsch-Dänischen Kriege.

Hauke Grella vor dem Uwe Jens Lornsen Denkmal Foto: privat

Stärkung vor malerischer Kulisse

Mittagessen gab es im Restaurant „Brückenterrassen“. Der Ausblick auf den Nord-Ostsee-Kanal verkürzte die Wartezeit.

Nachmittags ging es weiter am Kanalufer entlang. In Breiholz (Bregholz) wartete direkt an der Eider Kaffee und Kuchen auf die Ausflügler. „Während wir uns die Stachelbeer-, Eierlikör- und Kirschtorten schmecken ließen, konnten wir auf die Eider, in der sich der blaue Himmel und die weißen Wolken spiegelten, sowie auf die umliegenden grünen Wiesen blicken“, schwärmt Struve.

Der Heimweg führte auf der alten Landstraße von Kropp (Krop) über Schleswig (Slesvig) in Richtung Idstedt (Isted), Översee (Oversø) und Sankelmark. Diese Ortsnamen veranlassten Grella, von den kriegerischen Auseinandersetzungen aus den Jahren 1848 und 1864 zu berichten. In diesem Zusammenhang ging er auch auf die wechselvolle Geschichte des Idstedt-Löwen ein.

Voller Eindrücke von den vielen Erzählungen der deutsch-dänischen Geschichte erreichte der Wanderclub gegen Abend wieder seine Heimat Nordschleswig.

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