KursKultur 2.0

Begegnung mit Nachbarsprache soll gefördert werden

Begegnung mit Nachbarsprache soll gefördert werden

Begegnung mit Nachbarsprache soll gefördert werden

Naomi Stieglmaier
Apenrade/Aabenraa
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Sprachen lernen
Die Sprache in Spiel und Alltag mit einzubeziehen, schafft ein positives Verhältnis zwischen den Kindern und der Sprache. (Symbolbild) Foto: unsplash/Gautam Arora

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Um das frühe Erlernen der Nachbarsprache zu fördern, veranstaltet der ADS Grenzfriedensbund e.V. eine Vortragsreihe.

Der ADS Grenzfriedensbund e.V. und Regionskontor & Infocenter veranstalten in Kooperation mit dem Interreg-Projekt-KursKultur 2.0 eine dreiteilige Vortragsreihe. Stattfinden wird diese am 17. März, 24. März und 21. April 2021, jeweils von 17 bis 18 Uhr. Thematisch soll es um Vorteile einer frühen Begegnung mit der Nachbarsprache in Deutschland und Dänemark gehen. 

Eine Mischung aus Fachvorträgen und praxisnahen Beispielen soll Interessierten fachlichen Input ermöglichen. Sie können Fragen stellen und sollen konkrete Beispiele in ihren Alltag mitnehmen. „Gedacht sind diese Vorträge hauptsächlich für Erzieherinnen und Erzieher in Kindertagesstätten. Wir denken, das ist ein Thema, was in letzter Zeit wenig Aufmerksamkeit bekommen hat", sagt Sprachenmitarbeiterin Anja Peist.

Laut Peist war die Einstellung zur Vielsprachigkeit bei Kindern früher anders. Damals sollten Kinder möglichst davon ferngehalten werden und sich auf eine Sprache konzentrieren. Das ist jetzt anders: „Es ist hilfreich und gut für die geistige und sprachliche Entwicklung der Kinder, wenn sie mit mehreren Sprachen konfrontiert werden." 

 

 

Es ist hilfreich und gut für die geistige und sprachliche Entwicklung der Kinder.

Anja Peist

Den ersten Vortrag hält Prof. Dr. Janette Rose von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Sie spricht zum Thema „Frühe Mehrsprachigkeit als Chance". Nummer zwei wird Prof. Petra Daryai-Hansen, Universität Kopenhagen, über „Frühe Mehrsprachigkeit – Praxisempfehlungen". Den Abschluss machen dann PhD Camilla Hansen, University College Syd, zum Thema „Sprachliches Bewusstsein in den Kindergärten der deutschen Minderheit" und PhD Nadine Kolb, UiT The Arctic University of Norway, über „Immersion: Deutsch und Dänisch in der Kita". 

Gehalten werden die Vorträge auf Deutsch oder Dänisch, das ist den Rednern selbst überlassen. „Sie halten die Vorträge über Zoom, und da gibt es auch eine Funktion, die übersetzen kann. Diese werden wir nutzen", sagt Anja Peist.

 

Wir verstehen uns als gemeinsame Kulturregion, die Sprache soll da keine Hürde mehr sein.

Anja Peist

Durch Pendler, Umzügler und das Wohnen nahe der Grenze kommen sowohl Dänen als auch Deutsche immer wieder mit der Nachbarsprache in Berührung.

„Wir verstehen uns als gemeinsame Kulturregion, die Sprache soll da keine Hürde mehr sein. Viele Dänen haben den Eindruck, Deutsch zu lernen sei schwer. Dabei gibt es so viele Gemeinsamkeiten zur dänischen Sprache", erzählt die Sprachenmitarbeiterin. 

Laut Anja Peist verkörpern Sprachen immer auch ein Bild von einem Land, Eigenheiten und Besonderheiten: „Klar kommt man mit Englisch auch weit, aber dabei geht vieles von der Kultur verloren, so hat man doch einen ganz anderen Zugang zu den Menschen im Nachbarland." 

Südschleswig und Nordschleswig sind mittlerweile zu einer Region zusammengewachsen. „Gerade durch Corona sehen wir, wie sehr wir schon miteinander verbunden sind und welche Hürden die Restriktionen und die Grenzschließung jetzt für viele mit sich bringen", sagt Peist. 

Das Erlernen und Beherrschen der Nachbarsprache würde das Zusammenleben im Grenzland stärken.

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