Coronavirus

Grenzland: Tondern mit Inzidenz von 600 auf Platz 1

Grenzland: Tondern mit Inzidenz von 600 auf Platz 1

Grenzland: Tondern mit Inzidenz von 600 auf Platz 1

Apenrade/Flensburg
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Die aktuelle Infektionslage hat in beiden Ländern dafür gesorgt, dass kostenlose Schnelltests wieder möglich sind. (Archivbild) Foto: Karin Riggelsen

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„Der Nordschleswiger“ vergleicht die Inzidenzen nördlich und südlich der Grenze. In Dänemark liegt die landesweite Inzidenz am 20. November bei 454,8, während sie in Deutschland mit 362,2 angegeben wird.

Das Staatliche Serum Institut (SSI) auf dänischer Seite und das Robert-Koch-Institut (RKI) auf deutscher geben täglich auf der jeweiligen Übersichtsseite die Zahl der Corona-Neuinfektionen und die 7-Tage-Inzidenz bekannt.

Die Inzidenz gibt an, wie viele Neuinfektionen es in den vergangenen sieben Tagen gab. Damit die Daten vergleichbar sind, wird dabei die Anzahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner angegeben. Die Daten ermöglichen auch einen direkten Ländervergleich.

Auf regionaler Ebene:

  • Die Region Süddänemark verzeichnet eine Inzidenz von 361,5.
  • Das Bundesland Schleswig-Holstein liegt bei 134,4.

In Dänemark liegt die Inzidenz in den vier nordschleswigschen Kommunen

  • in der Kommune Apenrade (Aabenraa) bei 490,2
  • in Hadersleben (Haderslev) bei 301,9
  • in Sonderburg (Sønderborg) bei 554,8
  • in Tondern (Tønder) bei 600,0.

Die Inzidenz liegt in den grenznahen deutschen Kreisen

  • in Nordfriesland bei 93,3
  • in Schleswig-Flensburg bei 88,3
  • in Flensburg 77,8.

Auf nationaler Ebene:

In Dänemark liegt die landesweite Inzidenz am 20. November bei 454,8, während sie in Deutschland mit 362,2 angegeben wird.

Die höchsten Inzidenzen in Dänemark verzeichnen am Sonnabend die Kommunen:

  • Fanø (1.486,0 – Region Süddänemark)
  • Herlev (1.020,0 – Region Hauptstadt)
  • Morsø (882,3 – Region Nordjütland)

In Deutschland sind es die Landkreise:

  • Freyung-Grafenau (1.564,7 – Bayern)
  • Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (1.536,0 – Sachsen)
  • Rottal-Inn (1.474,5 – Bayern)

Experten in beiden Ländern warnen

Eskild Petersen, Professor für Infektionskrankheiten an der Universität Aarhus warnt gegenüber der Nachrichtenagentur „Ritzau“, dass in Dänemark nicht genug getan werde, um die Infektion zu stoppen. „Ich denke, unser Problem ist, dass wir zu wenig unternommen haben, die Infektionen zu kontrollieren. Es ist erst etwas mehr als eine Woche her, dass wir den Corona-Pass wieder eingeführt haben, und wir haben noch keine Maskenpflicht. Portugal, Spanien und Italien geht es viel besser als uns. Diese Länder haben die Corona-Pass-Pflicht über den Sommer beibehalten und tun dies auch weiterhin. Sie haben den Mund-Nasen-Schutz auch an öffentlichen Orten beibehalten, und das hat einen großen Unterschied gemacht“, so Eskild Petersen.

Auf einer Pressekonferenz am Freitag verkündetet Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Soz.), dass künftig Schulkinder bereits ab der 1. Klasse ein- oder zweimal wöchentlich einen Corona-Schnelltest machen können. Die Epidemiekommission soll zudem prüfen, ob der Corona-Pass auf weitere Bereiche ausgeweitet werden kann.

„Deutschland ist ein einziger großer Ausbruch“, verkündete Lothar Wieler, Chef des Robert Koch-Instituts, am Freitag. Mehr als jeder vierte deutsche Landkreis liegt demnach über einer Sieben-Tage-Inzidenz von 500, zwölf Kreise haben die 1.000 überschritten. Die Zahl der aktiven Covid-Fälle in Deutschland bezifferte Wieler mit einer halben Million. Für die Gruppe der Fünf- bis 14-Jährigen nannte er eine Inzidenz von über 700 – die Zahl der Schulausbrüche steige.

Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn entwirft ein dramatisches Bild der Corona-Lage. „Wir kommen in eine Situation, in der wir erstmals überregional Patienten verlegen müssen, möglicherweise auch ins benachbarte Ausland“, sagte der geschäftsführende Gesundheitsminister. „Wir sind in einer schwierigen, vielleicht sogar der schwersten Phase der Pandemie.“

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