Einmarsch in die Ukraine

So sprichst du mit deinem Kind über Krieg

So sprichst du mit deinem Kind über Krieg

So sprichst du mit deinem Kind über Krieg

Kopenhagen/Nordschleswig
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Nachrichten vom Krieg in der Ukraine bekommen auch die Kinder mit. „Red Barnet“ erklärt, wie man ihnen die Angst nehmen kann. Foto: Jeppe Gustafsson/Shutterstock/Ritzau Scanpix

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Die Nachrichten über den Krieg in der Ukraine können Kindern ganz buchstäbliche Bauchschmerzen bereiten. Die Kinderschutzorganisation „Red Barnet“ hat eine Reihe Ratschläge dazu, wie du mit deinen Kindern über den Krieg spricht.

Die Nachrichten und Bilder über den Krieg in der Ukraine, die uns derzeit erreichen, können bei Kindern Angst auslösen und ihr Wohlbefinden beeinflussen. Das sagt die Psychologin Ane Lemche, die bei der Kinderschutzorganisation „Red Barnet“ arbeitet.

„Der Konflikt nimmt in den Medien viel Raum ein. Es ist nicht zu umgehen, dass Kinder das sehen und sich Sorgen machen“, betont sie.

Allein die Vorstellung von Krieg sei für viele Kinder unheimlich. Vor allem die Frage, ob es sie betreffen kann, spukt in ihren Köpfen herum. Wobei die Psychologin betont, dass es sehr unterschiedlich ist, wie sehr das einzelne Kind sich sorgt. Bei einigen kann es zu körperlichen Symptomen führen.

„Einige Kinder können physische Unbehagen wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen oder Schlafprobleme bekommen. Daher ist es wichtig, dass man mit seinen Kindern spricht, wenn sie etwas über den Konflikt gehört oder gesehen haben“, so Lemche.

Bereits im Kindergartenalter können Kinder so viel von den Nachrichten mitbekommen, dass sie sich ängstigen.

„Red Barnet“ hat folgende fünf Ratschläge dazu, wie man mit Kindern über den Konflikt spricht:

1. Hör den Sorgen des Kindes zu

Erkenne es an, wenn das Kind Angst hat, und erklär ihm, dass es schlimm ist, dass in der Ukraine Krieg ist. Aber betone, dass es keine Kriegsgefahr in Dänemark (oder Deutschland) gibt. Fragt das Kind interessiert nach, dann erkläre ihm, egal wie viel du weißt, dass Russland und die Ukraine sich darüber streiten, wem welches Land gehört, und dass Erwachsene in anderen Ländern versuchen, ihnen zu helfen, sich zu einigen.

2. Vermeide unnötige Details

Vermeide, dass du den Konflikt zu umfassend erklärst oder zu sehr ins Detail gehst. Das kann Kindern unnötige Sorgen bereiten. Ein Teil der Kinder wird fragen, warum Russland in ein anderes Land einmarschiert. Je nach Alter, kannst du ihnen eine befriedigende Antwort geben, indem du dich damit begnügt zu sagen, dass man sich manchmal eben zerstreitet.

3. Lüge nicht

Du solltest immer vermeiden, gegenüber dem Kind zu lügen. Dies gilt auch für den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, selbst wenn du mit den besten Absichten versuchst, das Kind zu schützen. Ist das Kind klein genug, kannst du den Krieg vereinfacht und sehr übergeordnet erklären. Bemerkt das Kind jedoch, dass Mama, Papa oder ein anderer Erwachsener gelogen haben, lernt es, dass man einander nicht vertrauen kann.

4. Schütze das Kind vor Erwachsenengesprächen

Bist du als Erwachsener besorgt über den Krieg oder hast Bedarf, den Konflikt zu diskutieren, solltest du es nicht vor dem Kind tun. Hört ein Kind, dass Mama oder Papa sich große Sorgen machen, so setzt sich das in ihm fest. Zeige jedoch gerne Mitgefühl mit Kindern und Familien in der Ukraine.

5. Suche Inspiration

Nur weil du erwachsen bist, ist ja nicht gegeben, dass du weißt, wie du am besten mit Kindern über Krieg sprichst. Hat das Kind das passende Alter, kann man gemeinsam mit ihm die Kindernachrichten bei „DR Ultranyt“ anschauen oder eine Kinderzeitung lesen. „Ultranyt“ hat eine Sondersendung zum Konflikt produziert, in der innerhalb von zehn Minuten die wichtigsten Fragen der Kinder beantwortet werden.

Auch der deutsche Kinderkanal, KiKa, beantwortet Kinderfragen zum Krieg.

Zeigt das Kind jedoch kein Interesse, solltest du es in Ruhe lassen.

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